Justiz macht mobil im Kampf gegen „Cry­stal Speed“

Baye­ri­sche Exper­ten tagen in Bam­berg – Kampf gegen den Dro­gen­schmug­gel mit Metam­phet­amin als Her­aus­for­de­rung an die Gesellschaft

Am Mitt­woch, 17. Juli 2013, fand auf Ein­la­dung des Gene­ral­staats­an­walts in Bam­berg Tho-mas Janov­sky im Prä­si­di­um der Baye­ri­schen Bereit­schafts­po­li­zei eine bay­ern­wei­te res­sort-über­grei­fen­de Tagung mit Ver­tre­tern aller baye­ri­schen Gene­ral­staats­an­walt­schaf­ten und Staats­an­walt­schaf­ten sowie des Lan­des­kri­mi­nal­amts, der Poli­zei­prä­si­di­en und des Zoll­fahn-dungs­am­tes zum The­ma Metam­phet­amin, bes­ser bekannt als „Cry­stal Speed“, statt. Anlass für die „kon­zer­tier­te Akti­on“ ist die Besorg­nis erre­gen­de Zunah­me des Schmug­gels mit die-ser leicht her­zu­stel­len­den und dabei extrem gesund­heits­schä­di­gen­den Dro­ge, mit der mitt-ler­wei­le nicht mehr nur das baye­ri­sche Grenz­ge­biet zu Tsche­chi­en, son­dern auch das Hin-ter­land über­schwemmt wird. So wur­den im ver­gan­ge­nen Jahr allein im Bereich der Staats-anwalt­schaft Hof rund 400 Haft­be­feh­le im Zusam­men­hang mit der ille­ga­len Ein­fuhr von Cry­stal Speed erlassen.

Für Gene­ral­staats­an­walt Janov­sky ein kla­res Signal. „Die­se Zah­len spre­chen für sich und machen deut­lich, dass das Übel an der Wur­zel gepackt wer­den muss.“, so der ober­ste Straf­ver­fol­ger in Ober- und Unter­fran­ken. Janov­sky wei­ter: “Es gilt, alle Kräf­te und Erfah­run-gen zu bün­deln, um den Kampf erfolg­reich auf­zu­neh­men.“ Aus die­sem Grund gin­gen die Teil­neh­mer die The­ma­tik aus ver­schie­de­nen Blick­win­keln an, um sie umfas­send zu beleuch-ten. Wäh­rend die Ver­tre­ter von Poli­zei und Staats­an­walt­schaft von ihren Ermitt­lungs­er­fah-run­gen berich­te­ten, beschrie­ben Lan­des­kri­mi­nal­amt und Zoll­fahn­dungs­amt die Ein­fuhr­we­ge und den erschreckend schnel­len Ver­brei­tungs­grad der Dro­ge. Über neue­ste medi­zi­ni­sche Erkennt­nis­se zu den gesund­heit­li­chen Aus­wir­kun­gen der Mode­dro­ge infor­mier­te wie­der­um der bun­des­weit als Exper­te aner­kann­te Medi­zi­ner Dr. Här­tel-Petri vom Bezirks­kran­ken­haus Bayreuth.

Die Teil­neh­mer waren sich einig, dass eine nach­drück­li­che Straf­ver­fol­gung gebo­ten, aber für sich allein nicht aus­rei­chend ist, um der Sucht­ge­fahr ins­be­son­de­re bei jun­gen Men­schen Herr zu wer­den. Daher soll­te die Auf­klä­rungs­ar­beit von „Street­wor­kern“ vor Ort, etwa in Dis-kothe­ken, zur Sucht­prä­ven­ti­on bei­tra­gen. Dies fällt aller­dings in die Zustän­dig­keit der Kom-munen. Fort­ge­führt wer­den auch die bereits engen Kon­tak­te der baye­ri­schen Grenz­staats-anwalt­schaf­ten zu den tsche­chi­schen Behör­den: Noch in die­sem Herbst wer­den die drei baye­ri­schen Gene­ral­staats­an­wäl­te nach Tsche­chi­en rei­sen, um die Mög­lich­kei­ten einer wei-teren Inten­si­vie­rung der Zusam­men­ar­beit zu erörtern.

Janov­sky zeig­te sich höchst zufrie­den mit den aus der Tagung gewon­ne­nen Erkennt­nis­sen und Ziel­ab­spra­chen. „Der Kampf gegen Cry­stal Speed ist schwer, aber gemein­sam geführt nicht chan­cen­los.“ resü­mier­te der Gene­ral­staats­an­walt. „Nur wer ihn nicht auf­nimmt, hat ihn bereits verloren.“