Baye­ri­scher Städ­te­tag 2013 am 10. und 11. Juli 2013 in Bayreuth

„Ohne Städ­te ist kein Staat zu machen – For­de­run­gen an Bund und Land“

Der Baye­ri­sche Städ­te­tag hat sich ein Zitat des ersten Bun­des­prä­si­den­ten Theo­dor Heuss als Mot­to gewählt: „Ohne Städ­te ist kein Staat zu machen“. Der BAYE­RI­SCHE STÄD­TE­TAG 2013 tagt am 10. und 11. Juli 2013 in Bay­reuth. Zur Ver­an­stal­tung kom­men ca. 330 Dele­gier­te sowie Gäste aus der Euro­pa­po­li­tik, Bun­des- und Lan­des­po­li­tik. Ver­tre­ten sind Ober­bür­ger­mei­ster, Bür­ger­mei­ster und Stadt­rä­te aus rund 270 Mit­glied­städ­ten und Mit­glieds­ge­mein­den des Baye­ri­schen Städtetags.

Im Mit­tel­punkt steht am Don­ners­tag, 11. Juli, die Anspra­che des Vor­sit­zen­den des Baye­ri­schen Städ­te­tags, Ober­bür­ger­mei­ster Dr. Ulrich Maly aus Nürn­berg, der seit April auch als Prä­si­dent des Deut­schen Städ­te­tags amtiert. Auf dem Podi­um (Mode­ra­ti­on Ursu­la Hel­ler, Baye­ri­scher Rund­funk) dis­ku­tie­ren die im Land­tag ver­tre­te­nen Par­tei­en: Innen­mi­ni­ster Joa­chim Herr­mann (CSU), Mün­chens Ober­bür­ger­mei­ster Chri­sti­an Ude (SPD), Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Hubert Aiwan­ger (Freie Wäh­ler), Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Mar­ga­re­te Bau­se (Die Grü­nen), Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Tho­mas Hacker (FDP). Das Schluss­wort spricht der erste stell­ver­tre­ten­de Städ­te­tags­vor­sit­zen­de Ober­bür­ger­mei­ster Hans Schai­din­ger (Regens­burg).

Der Baye­ri­sche Städ­te­tag hat ein Posi­ti­ons­pa­pier im Vor­feld der Land­tags­wahl und der Bun­des­tags­wahl im Sep­tem­ber 2013 erar­bei­tet. Das Posi­ti­ons­pa­pier sam­melt wich­ti­ge For­de­run­gen zu zen­tra­len Poli­tik­fel­dern baye­ri­scher Kom­mu­nal­po­li­tik. Bernd Bucken­ho­fer, der Geschäfts­füh­rer des Baye­ri­schen Städ­te­tags: „Die­se For­de­run­gen gel­ten nicht nur kurz­fri­stig mit dem Blick auf die Land­tags­wah­len und die Bun­des­tags­wahl im Sep­tem­ber 2013. Das Posi­ti­ons­pa­pier for­mu­liert die The­men des Baye­ri­schen Städ­te­tags und gibt Ori­en­tie­rung für unse­re Arbeit der näch­sten Jah­re für die baye­ri­schen Städ­te und Gemein­den. Das Leit­mo­tiv der Daseins­vor­sor­ge durch­zieht die For­de­run­gen des Baye­ri­schen Städ­te­tags. Das ist nicht nur ein kurz­fri­sti­ger For­de­rungs­ka­ta­log, das ist für uns für die kom­men­den Jah­re ein kom­mu­nal­po­li­ti­sches Kom­pen­di­um.“ Das Papier kön­nen Sie ab 10. Juli im Inter­net unter www​.bay​-staed​te​tag​.de, Jah­res­ta­gun­gen, Jah­res­ta­gung 2013, herunterladen.

Mit der Aus­prä­gung der Daseins­vor­sor­ge, mit dem Bau von Was­ser­wer­ken, Kana­li­sa­ti­on, Kran­ken­häu­sern, Klär­an­la­gen, Strom und Gas­ver­sor­gung, Abfall­ent­sor­gung, Tram und Bus, schu­fen die Städ­te seit dem 19. Jahr­hun­dert ein brei­tes Lei­stungs­spek­trum, das von der Wie­ge bis zur Bah­re reicht, vom Kreiß­saal bis zum Fried­hof. Seit über einem Jahr­hun­dert geben die Städ­te und Gemein­den den Men­schen eine Grund­la­ge für das Leben und sichern das Dasein der Men­schen. Das Posi­ti­ons­pa­pier behan­delt zen­tra­le The­men: Kom­mu­na­le Daseins­vor­sor­ge und Euro­pa; Ener­gie­wen­de; Kin­der­be­treu­ung und Schu­le, Kul­tur und Sport; Städ­te­bau und Infra­struk­tur; Woh­nen, Arbeit, Breit­band; Kom­mu­na­le Finan­zen und Finanz­aus­gleich; Reform der Lan­des- und Regio­nal­pla­nung; Umwelt und Kli­ma­schutz; Sozia­les, Gesund­heit und Asyl; Sicher­heit, Alko­hol-pro­ble­ma­tik, Spiel­hal­len, Laden­schluss; lei­stungs­fä­hi­ge Ver­wal­tung; Bür­ger­be­tei­li­gung; Demo­gra­phi­sche Entwicklung.

Ein Zitat von Theo­dor Heuss ist das Leit­mo­tiv des BAYE­RI­SCHEN STÄD­TE­TAGS 2013: „Ohne Städ­te ist kein Staat zu machen“ – die­ses Mot­to weist in die Zukunft und hat zugleich eine lan­ge Tra­di­ti­on. Theo­dor Heuss hat den Satz vor 60 Jah­ren im Juni 1953 bei der Ent­hül­lung eines Denk­mals des Frei­herrn von Stein for­mu­liert. Die­ser Satz hat in 60 Jah­ren nicht an Aktua­li­tät und Rich­tig­keit ver­lo­ren. Heuss hat außer­dem damals gesagt: „Gemein­den sind wich­ti­ger als der Staat“. Denn in den Gemein­den begeg­nen die Bür­ger ihrem Staat zu aller­erst. Die Städ­te sind wie ein Labo­ra­to­ri­um der Demo­kra­tie, hier zei­gen sich gesell­schaft­li­che Strö­mun­gen zuerst, hier bün­deln sich wie unter einem Brenn­glas sozia­le Pro­ble­me, hier wir­ken sich die Fol­gen von wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lun­gen am sicht­bar­sten aus.

Der Baye­ri­sche Städ­te­tag trifft sich jähr­lich in einer Mit­glied­stadt, bei­spiels­wei­se 2012 in Schwein­furt, 2011 in Bad Rei­chen­hall und 2010 in Strau­bing. Der Baye­ri­sche Städ­te­tag ver­tritt rund 270 Städ­te und Gemein­den, dar­un­ter alle 25 kreis­frei­en Städ­te, alle 29 Gro­ßen Kreis­städ­te sowie über 200 wei­te­re kreis­an­ge­hö­ri­ge Städ­te, Märk­te und Gemein­den. Ins­ge­samt ver­tritt der Baye­ri­sche Städ­te­tag rund sie­ben Mil­lio­nen Men­schen, also mehr als die Hälf­te der Bevöl­ke­rung Bay­erns. Der Baye­ri­sche Städ­te­tag ist eine Kör­per­schaft des öffent­li­chen Rechts mit ver­fas­sungs­mä­ßi­gen Rech­ten, wie einem Anhö­rungs­recht im Baye­ri­schen Land­tag. Der Baye­ri­sche Städ­te­tag ver­tritt die Inter­es­sen der Städ­te und Gemein­den gegen­über Land­tag und Staats­re­gie­rung. Gegrün­det wur­de der Baye­ri­sche Städ­te­tag als älte­ster kom­mu­na­ler Spit­zen­ver­band in Bay­ern im Jahr 1896.