Welt­kir­chen­bi­schof Schick for­dert mehr Ein­satz für die Men­schen in Afrika

Symbolbild Religion

„Der Papst in Lam­pe­du­sa – ein star­kes Zei­chen, das auf­rüt­teln muss“

(bbk) Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick bewer­tet den Besuch von Papst Fran­zis­kus bei den Flücht­lin­gen in Lam­pe­du­sa als ein star­kes Zei­chen. Die­ses Zei­chen müs­se auf­rüt­teln und auch in vie­ler­lei Hin­sicht einen Umden­kungs­pro­zess ein­lei­ten, for­der­te der Bam­ber­ger Ober­hir­te, zugleich Vor­sit­zen­der der Kom­mis­si­on Welt­kir­che der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz. Die afri­ka­ni­schen Flücht­lin­ge dürf­ten nicht als Wirt­schafts­flücht­lin­ge abqua­li­fi­ziert wer­den. Die­se Bezeich­nung sei „Abstem­pel- und Abwertebegriff“.

Papst Fran­zis­kus habe mit sei­ner Rei­se nach Lam­pe­du­sa ein Zei­chen gesetzt. Der Hei­li­ge Vater habe deut­lich gemacht, dass die Flücht­lin­ge unse­re Brü­der und Schwe­stern sei­en und wir sie auch so behan­deln müss­ten. Mit dem Kranz, den er ins Meer warf, woll­te er an die vie­len Toten erin­nern, die auf der Flucht von Afri­ka nach Euro­pa ums Leben gekom­men sei­en. Sie hät­ten ein bes­se­res Leben gesucht, so Erz­bi­schof Schick. Als Chri­sten dürf­ten wir glau­ben, dass sie das ewi­ge Leben im Him­mel emp­fan­gen haben.

Der ins Meer gewor­fe­ne Kranz sei aber auch als Pro­test gegen die Schlep­per­ban­den zu ver­ste­hen. „Ihnen ist das mensch­li­che Leben weni­ger Wert als ihr Pro­fit“, kri­ti­sier­te Erz­bi­schof Schick. Bewusst habe Papst Fran­zis­kus die hei­li­ge Mes­se in der lit­ur­gi­schen Far­be vio­lett gefei­ert, Zei­chen der Buße und der Hoff­nung. Mit der Wahl die­ser lit­ur­gi­schen Far­be habe der Hei­li­ge Vater deut­lich machen wol­len, dass das „Dra­ma der Flücht­lings­strö­me von Süd nach Nord auf­hö­ren müs­se und könne.“

Der Papst habe zudem gegen die Miss­stän­de des Krie­ges, des Hun­gers, der Chan­cen­lo­sig­keit auf Bil­dung, Arbeit und Beruf in vie­len Län­dern Afri­kas pro­te­stiert und eine Ände­rung gefor­dert. Zugleich habe er auch gegen unse­re Hart­her­zig­keit Stel­lung bezo­gen, die den Flücht­lin­gen zu wenig Hil­fe anbie­tet und ihnen zu wenig Chan­cen gibt.

Natür­lich wol­le der Papst, dass die Flucht aus Not und Elend auf­hö­re. Dies kön­ne aber nur gesche­hen, wenn sich alle für die Ent­wick­lung in Afri­ka, in Asi­en und Latein­ame­ri­ka ein­setz­ten, stell­te Welt­kir­chen­bi­schof Schick fest. Die Hoff­nung auf eine gerech­te Welt sei kei­ne uner­reich­ba­re Illu­si­on, son­dern Visi­on, die rea­li­siert wer­den kön­ne. Dabei müss­ten alle in Poli­tik, Wirt­schaft, Kir­che und Nicht­staat­li­chen Orga­ni­sa­tio­nen ihren Bei­trag lei­sten, for­der­te Erz­bi­schof Schick. „Ent­wick­lung nach Süden been­det die Flucht nach Norden.“

In der Enzy­kli­ka Lumen Fidei habe Papst Fran­zis­kus geschrie­ben, dass „die neue Stadt“ des Evan­ge­li­ums, in der Gerech­tig­keit, Frie­den und Wohl­erge­hen für alle Men­schen herr­schen, Wunsch und Auf­trag Chri­sti für unse­re Welt sei.