Stel­lung­nah­me des BUND Natur­schutz zu „Bür­ger­ent­scheid Neun­kir­chen am Brand am 14.7.2013“

Nach dem sich FWG, CSU und SPD in Neun­kir­chen öffent­lich dafür aus­spra­chen, mit einem vor­zei­ti­gen Erstel­len eines Plan­fest­stel­lungs­be­schlus­ses zur West­um­fah­rung Pla­nungs­si­cher­heit zu erlan­gen, nimmt der BUND Natur­schutz in Bay­ern, Kreis­grup­pe Forch­heim, Stel­lung zum Bür­ger­ent­scheid am 14.07.2013: “Gemein­de­mit­tel für Kom­mu­ne und nicht für Staats­stra­ße verwenden“.

BUND Natur­schutz (BN) emp­fiehlt: Wer „JA“ ankreuzt, macht‚s richtig.

Staat­stra­ßen wer­den in der Regel durch den Staat im Rah­men der Stra­ßen­aus­bau­pla­nung in bestimm­ten Durch­füh­rungs­pe­ri­oden für ganz Bay­ern geplant. Für Neun­kir­chen ist eine Bepla­nung erst in der kom­men­den Deka­de zu erwar­ten. Soll­te aller­dings auf ande­re Wei­se vor­her Bau­recht erlangt wer­den, wäre trotz­dem mit einer Mit­tel­zu­wei­sung zum Bau erst ab etwa 2025 zu rech­nen. Dabei ist es uner­heb­lich, ob der Frei­staat mit einem Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren kurz nach 2020 begän­ne und die­ses ca. 2025 been­det hät­te, oder ob Bau­recht über ein vor­zei­ti­ges Ver­fah­rens mit Gemein­de­mit­tel ggf. noch vor 2020 her­ge­stellt wäre. Staat­li­che Mit­tel zum Bau gäbe es in kei­nem Fall frü­her. Wohl aber müss­te die Gemein­de 110.000 € Eigen­mit­tel ein­set­zen. Wofür? Die viel­be­schwo­re­ne Sicher­heit für Kin­der ist auf die­sem Wege jeden­falls weit in die Zukunft ver­scho­ben und muss noch lan­ge war­ten. Die Argu­men­ta­ti­on ist also schief. Sie lenkt bewusst von der eige­nen jahr­zehn­te­lan­gen Untä­tig­keit ab – sieht so ver­ant­wor­tungs­vol­les Han­deln aus?

Neun­kir­chens Poli­ti­ker möch­ten nicht ein­mal einen Pla­nungs­auf­trag zur ver­kehrs­be­ru­hig­ten Umge­stal­tung der Orts­pas­sa­ge in Auf­trag geben, obwohl die BI MUNk hier­zu aus­gie­bi­ge Vor­schlä­ge gemacht hat –Herr Ober­mei­er ist ohne Prü­fung von fach­lich auf­ge­plan­ten Alter­na­ti­ven der Mei­nung, dass ein Umbau von ca. 40 m Fried­hofstra­ße nicht mög­lich sei. Und Herr Pfi­ster kann den Inner­ort nicht ver­kehrs­be­ru­hi­gen, ohne nicht zuvor die Mach­bar­keit der West­um­fah­rung mit Gemein­de­mit­teln über­prü­fen zu las­sen – er kann noch nicht ein­mal einen Pla­nungs­ent­wurf vom Ver­kehrs­fach­mann bestel­len und diskutieren.

In sei­nem Wunsch nach der West­um­fah­rung ver­drängt Neun­kir­chen lei­der hart­näckig, dass der Baye­ri­sche Ober­ste Rech­nungs­hof in jüng­ster Ver­gan­gen­heit bereits zwei Mal das Innen­mi­ni­ste­ri­um gemahnt hat, den Stra­ßen­er­halt, und nicht den Neu­bau, zu prio­ri­sie­ren. Sogar Mini­ster Ram­sau­er hat bereits dar­ge­stellt, dass ein sol­ches Umden­ken für Bun­des­stra­ßen not­wen­dig ist.

Und für Bay­ern hat jung­st Kanz­ler-Kom­pe­tenz­mit­glied Flo­ri­an Pro­nold (SPD) ver­lau­ten las­sen, dass den Bür­gern die Wahr­heit gesagt wer­den muss:“388 in die­ser Deka­de bean­trag­te Umge­hun­gen ste­hen nicht ganz oben auf der Liste“.

Das aber scheint auch bis zur Kreis-SPD nicht durch­ge­drun­gen zu sein. Vor­sit­zen­der Rai­ner Bütt­ner lässt ver­lau­ten: “Ande­ren­orts sind wir ja gegen Umfah­ren, aber in Neun­kir­chen hat sich ja bau­lich alles so ent­wickelt, dass wir sie dort für unver­zicht­bar hal­ten.“ Natür­lich sind Bänd­chen zer­schnei­den und Spa­ten in den Boden ste­chen öffent­lich­keits­wirk­sam. Ver­ant­wort­lich jedoch ist das Sanie­ren von Stra­ßen, um dort mas­siv Kosten zu sparen.

In Neun­kir­chen ist jetzt Demo­kra­tie gefragt. Stim­men Sie beim Bür­ger­ent­scheid mit „Ja“, damit Neun­kirch­ner Kom­mu­nal­mit­tel auch für kom­mu­na­le Auf­ga­ben in Neun­kir­chen verbleiben.

Hein­rich Kattenbeck

1.Vors. BUND Naturschutz

Kreis­grup­pe Forchheim