Medi­zi­ni­scher Vor­trag zum The­ma „Lak­to­se- und Fruc­to­se­into­le­ranz“ in Bayreuth

Bauch­schmer­zen, Blä­hun­gen, all­ge­mei­nes Unwohl­sein. Allei­ne in Deutsch­land lei­den rund 15 bis 20 Pro­zent der Erwach­se­nen an einer Lak­to­se­into­le­ranz (Milch­zucke­r­un­ver­träg­lich­keit) und sogar etwa 30 Pro­zent an der weni­ger bekann­ten Fruc­to­se­into­le­ranz, das heißt, sie ver­tra­gen kei­nen oder nur wenig Frucht­zucker. Bei­de Zucker­ar­ten stecken – und ver­stecken sich – aber in vie­len Lebens­mit­teln. Nicht zuletzt des­halb ist es für Men­schen mit einer Unver­träg­lich­keit zu Beginn oft schwer, die Krank­heit zu erken­nen und dann die rich­ti­ge The­ra­pie zu fin­den. Dabei kön­nen Betrof­fe­ne bei rich­ti­ger Dia­gno­se und Ernäh­rung völ­lig beschwer­de­frei leben.

Pri­vat­do­zent Dr. Stef­fen Mühl­dor­fer ist Chef­arzt der Kli­nik für Gastro­en­te­ro­lo­gie der Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH. Im Rah­men der Medi­zi­ni­schen Vor­trä­ge am Kli­ni­kum Bay­reuth spricht er am Mitt­woch­abend, 26. Juni, um 18 Uhr, über Unter­su­chungs- und Behand­lungs­me­tho­den bei Milch- und Frucht­zucke­r­un­ver­träg­lich­keit. Die Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH lädt dazu Pati­en­ten und Betrof­fe­ne, deren Ange­hö­ri­ge, Inter­es­sier­te und Besu­cher ins Kli­ni­kum Bay­reuth, Preu­schwit­zer Stra­ße 101, Kon­fe­renz­raum 4 herz­lich ein. Der Ein­tritt ist frei.

Hin­ter­grund

Hin­ter bei­den Erkran­kun­gen ste­hen Fehl­funk­tio­nen des mensch­li­chen Kör­pers, die die nor­ma­le Zer­set­zung oder Auf­nah­me von Milch‑, bezie­hungs­wei­se Frucht­zucker, ver­hin­dern: Milch­zucker kann vom Darm nur auf­ge­nom­men wer­den, wenn er vor­her in sei­ne bei­den Ein­zel­be­stand­tei­le Glu­ko­se und Galak­to­se auf­ge­spal­tet wird. Im Fal­le der Lak­to­se­into­le­ranz fehlt den Betrof­fe­nen die soge­nann­te Lak­ta­se, ein Enzym in der Schleim­haut des Dünn­darms, sodass der Milch­zucker im Dünn­darm nicht zer­legt wer­den kann. Im Dick­darm müs­sen die­se Arbeit dann Bak­te­ri­en über­neh­men. Es kommt zur Bil­dung von Gasen, die unan­ge­neh­me Beschwer­den wie Blä­hun­gen verursachen.

Anders ver­hält es sich bei der Fruc­to­se­into­le­ranz. Hier ist ein Trans­por­tei­weiß dafür zustän­dig, Frucht­zucker in das Inne­re des Kör­pers zu schleu­sen. Die Men­ge, die der Trans­por­ter ver­ar­bei­ten kann, ist von Natur aus bei jedem Men­schen begrenzt. Im Grun­de ver­trägt also kein Mensch Frucht­zucker in unbe­grenz­ten Men­gen. Bei den Betrof­fe­nen ist die Men­ge aller­dings so sehr ein­ge­schränkt, dass rela­tiv wenig Frucht­zucker aus­reicht, um Beschwer­den zu verursachen.

Frucht­zucker klingt zwar gesund kann bei hohem Kon­sum auf lan­ge Sicht auch gesun­den Men­schen scha­den. Der Frucht­zucker kann die Blut­fet­te ungün­stig ver­än­dern, die Leber ver­fet­ten, die Insu­lin­wir­kung beein­träch­ti­gen oder das Sät­ti­gungs­ge­fühl unterdrücken.