Bam­ber­ger FDP will Alko­hol­ver­bot auf der Unte­ren Brücke aufheben

Pöh­ner und Gieh­ler kri­ti­sie­ren „Ver­bots­wahn“ und Bam­ber­ger Satzungsdschungel

In einem Antrag an Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke spricht sich die Bam­ber­ger FDP dafür aus, das Alko­hol­ver­bot auf der Unte­ren Brücke und auch in den übri­gen Berei­chen der Innen­stadt auf den Prüf­stand zu stel­len und mög­lichst ganz auf­zu­he­ben. „Die der­zei­ti­ge Rege­lung mit 25 Euro Straf­dro­hung grenzt ange­sichts nicht vor­han­de­ner Hin­weis­schil­der an Behör­den­will­kür und spie­gelt einen Ver­bots­wahn wider“, kri­ti­sie­ren FDP-Orts­vor­sit­zen­der Mar­tin Pöh­ner und FDP-Kreis­vor­sit­zen­der Jobst Gieh­ler in ihrem Schrei­ben (sie­he Anlage).

„Auf der Unte­ren Brücke herrscht in den Som­mer­mo­na­ten eine super Atmo­sphä­re, wenn Men­schen unter­schied­lich­sten Alters zusam­men­kom­men und ganz fried­lich ein Glas Wein oder ein Bier vor der Kulis­se des Welt­kul­tur­er­bes zu genie­ßen“, betont Mar­tin Pöh­ner. „Dass das ver­bo­ten sein soll ist, obwohl es kei­ne nen­nens­wer­ten Pro­ble­me gibt und oben­drein nahe­zu nie­mand etwas von die­sem Ver­bot weiß, ist nicht nach­voll­zieh­bar“, so der FDP-Orts­vor­sit­zen­de. Die net­te Atmo­sphä­re und gemüt­li­che Stim­mung auf der Unte­ren Brücke sym­bo­li­sie­re ein wich­ti­ges Stück Welt­of­fen­heit Bam­bergs. Die FDP bean­tragt des­halb, die Not­wen­dig­keit des Alko­hol­ver­bots auf der Unte­ren Brücke und in den übri­gen Berei­chen der Innen­stadt zu prüfen.

Kon­kret bit­ten die Libe­ra­len die Stadt­ver­wal­tung dar­um, zusam­men­zu­stel­len, wie oft im Bereich Unte­re Brücke und wie häu­fig in den ande­ren Berei­chen der Fuß­gän­ger­zo­ne in den ver­gan­ge­nen zwölf Mona­ten eine tat­säch­li­che Gefähr­dung der öffent­li­chen Sicher­heit und Ord­nung auf­grund von Alko­hol­kon­sum im öffent­li­chen Raum fest­ge­stellt wur­de. „Nach unse­rer Über­zeu­gung ist die ohne­hin bestehen­de Mög­lich­keit der Poli­zei, Per­so­nen, die die öffent­li­che Sicher­heit und Ord­nung an einer bestimm­ten Stel­le gefähr­den, einen Platz­ver­weis zu ertei­len, voll­kom­men aus­rei­chend, um sol­chen ver­mut­lich eher sel­ten vor­kom­men­den Ein­zel­fäl­len zu begeg­nen“, meint FDP-Kreis­vor­sit­zen­der Jobst Gieh­ler. Daher bean­tragt die FDP zu prü­fen, ob in den ein­schlä­gi­gen Sat­zun­gen der Stadt das Alko­hol­ver­bot in der Innen­stadt und ins­be­son­de­re auf der Unte­ren Brücke durch einen Hin­weis auf die gene­rell bestehen­de Mög­lich­keit eines Platz­ver­wei­ses bei Gefähr­dung der öffent­li­chen Sicher­heit und Ord­nung ersetzt wer­den kann.

Dem Antrag ging ein gemein­sa­mer Orts­ter­min von FDP, Jun­gen Libe­ra­len (JuLis) und Libe­ra­ler Hoch­schul­grup­pe (LHG) auf der Unte­ren Brücke vor­aus. Mit Fly­ern infor­mier­ten die Libe­ra­len die in fried­li­cher Run­de auf der Unte­ren Brücke sit­zen­den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern unter­schied­lich­sten Alters, bei denen das Alko­hol­ver­bot kaum bekannt war und das die mei­sten nicht nach­voll­zie­hen konn­ten. Dabei schenk­ten die Libe­ra­len demon­stra­tiv an die Teil­neh­mer des Orts­ter­mins Trau­ben­saft aus, wäh­rend die mit­ge­brach­te Fla­sche Wein vom Bam­ber­ger Micha­els­berg ver­schlos­sen blieb. „Damit woll­ten wir auf die Absur­di­tät des Alko­hol­ver­bots auf­merk­sam machen“, erläu­ter­ten JuLi-Kreis­vor­sit­zen­der Sascha Mül­ler und LHG-Vor­sit­zen­der Domi­nik Ulbricht.