Mehr Geld für Hoch­was­ser­schutz­pla­nung in Hallstadt

Die Pla­nun­gen zur Erneue­rung des Hoch­was­ser­schut­zes für Hall­stadt und Dörf­leins gehen in die ent­schei­den­de Pla­nungs­pha­se. Umwelt­staats­se­kre­tä­rin Mela­nie Huml, Bür­ger­mei­ster Mar­kus Zir­kel und der Lei­ter des Was­ser­wirt­schafts­am­tes Kro­nach, Hans Hem­mer­lein, unter­zeich­ne­ten eine neue Finan­zie­rungs­ver­ein­ba­rung, dank der die städ­te­bau­li­chen Ideen der Stadt Hall­stadt auf ihre Durch­führ­bar­keit geprüft wer­den. Die bis­he­ri­ge Finan­zie­rung der Pla­nungs­lei­stung wur­de um 146.000 Euro auf 646.000 Euro erhöht.

„Ent­schei­dend ist, dass nun zügig die Umset­zung erfolgt“, betont die Staats­se­kre­tä­rin. „Bei star­ker Hoch­was­ser­füh­rung des Mains oder des Gründ­leins­bachs könn­ten Tei­le von Hall­stadt und Dörf­leins über­flu­tet wer­den, weil die bestehen­den Schutz­an­la­gen ver­al­tet sind“, so Huml. Etwa 3.600 Ein­woh­ner und über 400 Arbeits­plät­ze wären betrof­fen. Das Scha­dens­po­ten­ti­al ist mit 30 bis 50 Mil­lio­nen Euro erheblich.

„Wie schreck­lich die Aus­wir­kun­gen eines extre­men Hoch­was­sers sein kön­nen, sehen wir gera­de in Pas­sau, Deg­gen­dorf und ande­ren Tei­len Bay­erns sowie aus Thü­rin­gen und Sach­sen, aus Öster­reich und der Tsche­chei. Die Bil­der und Schick­sa­le erschüt­tern mich zutiefst“, sag­te Huml und drängt auch des­halb auf eine mög­lichst schnel­le Umset­zung des Hall­stadter Hoch­was­ser­schut­zes. Die Kosten dafür lie­gen bei rund 5 Mil­lio­nen Euro, der Bau­be­ginn ist für 2015 geplant.

Hoch­was­ser­schutz-Akti­ons­pro­gramm 2020

Bay­ern hat als Reak­ti­on auf das Hoch­was­ser an Pfing­sten 1999 das Hoch­was­ser­schutz-Akti­ons­pro­gramm 2020 auf­ge­stellt. 2,3 Mil­li­ar­den Euro ste­hen dafür zur Ver­fü­gung. Dadurch konn­te im Hoch­was­ser­schutz in Bay­ern schon viel gelei­stet wer­den. Seit 1999 wur­den ein­schließ­lich kom­mu­na­ler, Bun­des- und EU-Mit­tel ins­ge­samt rund 1,6 Mil­li­ar­den Euro in den Hoch­was­ser­schutz investiert.

Hoch­was­ser­schutz-Maß­nah­men im Land­kreis Bamberg

„Auch hier in Ober­fran­ken wur­de in den ver­gan­ge­nen Jah­ren schon viel erreicht“, sagt Huml und nennt als Bei­spie­le die Hoch­was­ser­schutz­maß­nah­men in Bisch­berg und Ebing, die bereits erfolg­reich umge­setzt wur­den. In bei­den Gemein­den wur­den Hoch­was­ser­schutz­ma­ßen durch Kom­bi­na­tio­nen aus Spund­wän­den, Schutz­dei­chen bzw. ‑mau­ern, mobi­len Damm­bal­ken­ver­schlüs­sen sowie Rück­hal­te­becken mit Pump­schäch­ten zur Bin­nen­ent­wäs­se­rung erfolg­reich umgesetzt.

In Ober­fran­ken ste­hen noch rund 25 Pro­jek­te mit Inve­sti­tio­nen von mehr als 75 Mil­lio­nen Euro an. Im Land­kreis Bam­berg han­delt es sich dabei um fol­gen­de wei­te­re Hochwasserschutzmaßnahmen:

Für die Her­stel­lung des Hoch­was­ser­schut­zes in Hirschaid an der Reg­nitz wird der­zeit an der Aus­schrei­bung der Gesamt­maß­nah­me gear­bei­tet. Die Bau­ko­sten betra­gen ca. 8,0 Mil­lio­nen Euro, die Maß­nah­me ist EU-kofi­nan­ziert. Der Spa­ten­stich war bereits 2012, der Bau­be­ginn der Haupt­maß­nah­me wird die­ses Jahr sein.

In Dro­sen­dorf in der Gemein­de Mem­mels­dorf wird der bestehen­de Hoch­was­ser­schutz am Lei­ten­bach ergänzt. Die Maß­nah­me wird heu­er noch begon­nen, die Gesamt­ko­sten lie­gen bei ca. 1,8 Mil­lio­nen Euro.

Eine Maß­nah­me zum vor­beu­gen­den Hoch­was­ser­schutz und zur Umset­zung der Was­ser­rah­men­richt­li­nie ist am Main in Zap­fen­dorf geplant. In einem Kies­vor­rang­ge­biet erfolgt auf dem Wege der Koope­ra­ti­on mit einem ört­li­chen Kiesun­ter­neh­mer eine Rena­tu­rie­rung des Mains mit Lauf­ver­län­ge­rung. Der Frei­staat Bay­ern betei­ligt sich als Maß­nah­men­trä­ger mit ca. 2,0 Mil­lio­nen Euro über einen Zeit­raum von 10 Jahren.