150. Todes­tag von Lud­wig Chri­sti­an Förster

Der gebür­ti­ge Bay­reu­ther Lud­wig Chri­sti­an (Rit­ter von) För­ster, dem die Welt der Bau­kunst, beson­ders aber Öster­reich sehr viel zu ver­dan­ken hat, starb am kom­men­den Sonn­tag, 16. Juni, vor 150 Jah­ren. Hier­an erin­nert die Stadt in einer Pressemitteilung.

För­ster wur­de am 8. Okto­ber 1797 in Bay­reuth als Sohn des Forst­in­spek­tors und Ober­inge­nieurs der dama­li­gen Für­sten­tü­mer Ans­bach und Bay­reuth, Chri­stoph För­ster, gebo­ren. Er ver­starb am 16. Juni 1863 in Glei­chen­berg (Stei­er­mark, damals „Kai­ser­thum Öster­reich“). Von 1816 bis 1818 stu­dier­te er an der König­li­chen Aka­de­mie der bil­den­den Kün­ste in Mün­chen, ab 1818 an der Aka­de­mie der bil­den­den Kün­ste in Wien. Er war auch Zeich­ner, Kup­fer­ste­cher, Litho­graph und Übersetzer.

För­ster gilt als einer der Archi­tek­ten der Wie­ner Ring­stra­ße. Sein im Rah­men einer Aus­schrei­bung zur Stadt­ent­wick­lung gemach­ter Vor­schlag, eine Ring­stra­ße mit Dop­pel-Alleen aus­zu­füh­ren, wur­de damals nicht nur mit einem Preis aus­ge­zeich­net, son­dern zum Teil auch rea­li­siert. För­ster ent­wickel­te 1862 die Idee eines „Kai­ser­fo­rums“. Auf der Flä­che zwi­schen der Hof­burg und den Hof­stal­lun­gen soll­ten reprä­sen­ta­ti­ve Hof­mu­se­en ent­ste­hen. Heu­te fin­den sich dort mit dem Kunst­hi­sto­ri­schen Muse­um und dem Natur­hi­sto­ri­schen Muse­um her­aus­ra­gen­de Stät­ten der Bildung.

För­ster grün­de­te 1836 die „All­ge­mei­ne Bau­zei­tung“, deren her­aus­ra­gen­des Anse­hen sich bis in die Gegen­wart erhal­ten hat. Sie gilt bis heu­te als eine der wich­tig­sten und umfas­send­sten Quel­len für die Architektur‑, Bau‑, Technik‑, Ver­kehrs- und all­ge­mei­ne Geschich­te. Er war bis zu sei­nem Tode 1863 Mit­glied des Wie­ner Gemein­de­ra­tes. För­ster bemüh­te sich außer­dem um eine Ver­ein­heit­li­chung des Ein­woh­ner­we­sens und ent­wickel­te ein Adress­buch. Sei­ne Söh­ne Hein­rich Albert Edu­ard (1832 – 1889) und Emil Carl Ger­hard (1838 – 1909) schrie­ben ein Stück Wie­ner Architektur‑, Bau- und Kunst­ge­schich­te. Sie zeich­ne­ten unter ande­rem für das „Ring­thea­ter“, Tei­le der Hof­burg und den Innen­um­bau von Tei­len des Burg­thea­ters verantwortlich.