Favo­ri­ten der Bay­reu­ther Grü­nen für die Schlüs­sel­pro­jek­te zur Bun­des­tags­wahl 2013

Ener­gie­wen­de in Bür­ger­hand, Garan­tie­ren­te und Rechts­extre­mis­mus bekämpfen

Erst­mals vor einer Bun­des­tags­wahl waren die Mit­glie­der von Bünd­nis 90/DIE GRÜ­NEN am 8. und 9. Juni auf­ge­ru­fen auf Mit­glie­der­ver­samm­lun­gen der Kreis­ver­bän­de die 9 Pro­jek­te fest­zu­le­gen, die in einer Regie­rungs­be­tei­li­gung als Erstes anzu­packen sind. Die grü­nen Kreis­ver­bän­de Bay­reuth-Land und Bay­reuth-Stadt hat­ten am Sonn­tag gemein­sam einen „Mit­glie­der­ent­scheid vor Ort“, im Rah­men eines gemüt­li­chen Sonn­tags­früh­schop­pens durch­ge­führt. Nach­dem Ulri­ke Gote, MdL, ober­frän­ki­sche Spit­zen­kan­di­da­tin zur Land­tags­wahl, Sabi­ne Stei­nin­ger, Direkt­kan­di­da­tin zur Bun­des­tags­wahl im Stimm­kreis Bay­reuth und Tim Par­gent, Listen­kan­di­dat auf Platz 2 der Bezirks­li­ste zur Bezirks­tags­wahl und Direkt­kan­di­dat zur Bezirks­tags­wahl im Stimm­kreis Bay­reuth die ins­ge­samt 58 Schlüs­sel­pro­jek­te aus den Berei­chen Ener­gie­wen­de und Öko­lo­gie, Gerech­tig­keit und Moder­ne Gesell­schaft, vor­ge­stellt hat­ten, wur­de gewählt. Dabei konn­ten maxi­mal drei Stim­men pro The­men­be­reich ver­ge­ben werden.

Alle 23 abge­ge­be­nen Stimm­zet­tel waren gül­tig. Her­zens­an­ge­le­gen­heit der anwe­sen­den stimm­be­rech­tig­ten Mit­glie­der ist das Pro­jekt „100 % erneu­er­ba­re Ener­gien – für eine fai­re Ener­gie­wen­de in Bür­ge­rIn­nen­hand“. 10 Stim­men ent­fie­len auf die Grü­ne Garan­tie­ren­te und 9 Stim­men auf den Kampf gegen Rechtsextremismus.

„Gin­ge es nur nach unse­ren Mit­glie­dern, so wür­den wir bei einer grü­nen Regie­rungs­be­tei­li­gung unser gro­ßes grü­nes Erfolgs­pro­jekt, die Ener­gie­wen­de, fort­set­zen und dafür sor­gen, dass sich der Anteil der Erneu­er­ba­ren Ener­gien bis zum Jahr 2020 ver­dop­peln und die Strom­ver­sor­gung Deutsch­land bis 2030 auf ein­hun­dert Pro­zent Erneu­er­ba­re Ener­gien umge­stellt wür­de“, kom­men­tiert die ober­frän­ki­sche Spit­zen­kan­di­da­tin zur Land­tags­wahl und ober­frän­ki­sche Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Ulri­ke Gote, MdL das Ergeb­nis und fährt fort: „Dabei sind Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, Genos­sen­schaf­ten und klei­ne Unter­neh­men vor Ort zusam­men mit den Kom­mu­nen und Stadt­wer­ken das Rück­grat der Ener­gie­wen­de. Damit schaf­fen wir nicht nur auf Dau­er siche­re Arbeits­plät­ze in unse­rer Regi­on, son­dern sor­gen durch eine dezen­tra­le Strom­erzeu­gung für Ver­sor­gungs­si­cher­heit und sta­bi­le Prei­se. Denn wir wer­den zuerst die Indu­strie­pri­vi­le­gi­en zurück­füh­ren und damit Mit­tel­stand und Pri­vat­haus­hal­te um 4 Mil­li­ar­den Euro Ener­gie­ko­sten ent­la­sten. So wer­den die Lasten gerecht verteilt.“

„Ich freue mich sehr, dass mein per­sön­li­cher Favo­rit, Alters­ar­mut bekämp­fen, die Garan­tie­ren­te auf den Weg brin­gen, bei unse­ren Mit­glie­dern auf Platz zwei gelan­det ist. Für mich ist es eine Fra­ge der Gerech­tig­keit und der Wür­de, dass Arbeit­neh­me­rin­nen und Arbeit­neh­mer, die lang­jäh­rig in der Ren­ten­ver­si­che­rung waren als Ren­te­rin­nen und Rent­ner nicht auf Grund­si­che­rung im Alter ange­wie­sen sind und ihnen der Gang zum Amt erspart bliebt“, führt Sabi­ne Stei­nin­ger, Stimm­kreis­kan­di­da­tin zur Bun­des­tags­wahl 2013 aus. „Wir set­zen dabei auf eine Dop­pel­stra­te­gie aus fai­rer Arbeit­markt­po­li­tik und einer steu­er­fi­nan­zier­ten Garan­tie­ren­te von min­de­stens 850 Euro für alle Neur­ent­ne­rin­nen und Neur­ent­ner. Damit wol­len wir mit­tel­fri­stig allen Men­schen, die dem Arbeits­markt mehr als 30 Jah­re zur Ver­fü­gung stan­den oder Kin­der­be­treut oder Ange­hö­ri­ge gepflegt haben, eine Ren­te ober­halb der Grund­si­che­rung garan­tie­ren. Die Vor­aus­set­zun­gen haben wir bewusst so gewählt, dass sie nicht nur von Män­nern, son­dern ins­be­son­de­re auch von Frau­en gut zu errei­chen sind.“

„Into­le­ranz, Anti­se­mi­tis­mus, Islam­feind­lich­keit, Ras­sis­mus und Homo­pho­bie sind lei­der all­zu oft All­tag in Deutsch­land“, bedau­ert Tim Par­gent, Kreis­vor­sit­zen­der und Kan­di­dat auf Platz 2 der Bezirks­li­ste zur Bezirks­tags­wahl und ver­weist auf den Bay­ern­tag der NPD am kom­men­den Wochen­en­de in Schwarz­ach bei Main­leus. „Dem stel­len wir uns ent­schie­den ent­ge­gen. Mit unse­rer grü­nen Offen­si­ve gegen Rechts set­zen wir alles dar­an, die durch Rechts­extre­me bedroh­ten Orte und Regio­nen für unse­re Demo­kra­tie zu schüt­zen. Dafür wol­len wir die För­de­rung von Pro­jek­ten der Zivil­ge­sell­schaft und einer demo­kra­ti­schen All­tags­kul­tur aus­bau­en, denn Demo­kra­tie­för­de­rung ist eine Dau­er­auf­ga­be und muss daher eine zukunfts­fe­ste Finanz­grund­la­ge erhal­ten. Außer­dem wol­len wir die unsäg­li­che Extre­mis­mus­klau­sel abschaffen.“

„Kei­nen kla­ren Favo­ri­ten gibt es bei der soge­nann­ten Joker-Stim­me. Hier wur­den die unter­schied­lich­sten Pro­jek­te vor­ge­schla­gen, von denen kei­nes mehr als 2 Stim­men erhielt“, schließt Rena­te van de Gabel-Rüp­pel, stell­ver­tre­ten­de Kreis­vor­sit­zen­de des Kreis­ver­bands Bay­reuth-Land, die die Ver­samm­lung gelei­tet und mode­riert hat ihre Ausführungen.

Mit Span­nung erwar­ten die Bay­reu­ther Grü­nen nun wie sich die ande­ren Mit­glie­der deutsch­land­weit ent­schie­den haben. Das End­ergeb­nis wird am Mitt­woch, dem 12. Juni, in einer Pres­se­kon­fe­renz bekannt gegeben.