Bro­se Bas­kets: Matchball!

Die Bro­se Bas­kets haben die Serie der Aus­wärts­sie­ge am Don­ners­tag gebro­chen und den FC Bay­ern Mün­chen dank einer her­aus­ra­gen­den Defen­siv­lei­stung in der zwei­ten Hälf­te im drit­ten Spiel der Halb­fi­nal­se­rie mit 98:79 (52:52) besiegt. Am Sonn­tag in Mün­chen kann man mit einer 2:1‑Führung im Rücken den Final­ein­zug per­fekt machen, gelingt dem Geg­ner der Aus­gleich, gäbe es am 06. Juni ein Ent­schei­dungs­spiel in der Bam­ber­ger Arena.

Beim Blick auf die Auf­stel­lun­gen fehl­te bei den Gästen ver­let­zungs­be­dingt der Name Stef­fen Hamann, die Bam­ber­ger tra­ten mit der­sel­ben Auf­stel­lung wie am ver­gan­ge­nen Sonn­tag an. Auch die Start­auf­stel­lung der Fran­ken lau­te­te iden­tisch, wäh­rend bei den Bay­ern gleich drei Posi­tio­nen umbe­setzt wur­den. Ein­zig Homan und Ben­zing ver­blie­ben, wäh­rend Rice, Gree­ne und Trout­man für Hamann, Hal­pe­rin und Jag­la anfin­gen. Fords erster Wurf­ver­such roll­te nur über den Ring, so dass Ben­zing im Gegen­zug das 0:2 erzie­len konn­te, per Drei­er brach­te im näch­sten Angriff aber Jacob­sen auch Bam­berg auf die Tafel. Die lan­gen Leu­te rück­ten nun in den Fokus des jewei­li­gen Offen­siv­spiels, drei­mal Homann auf Mün­che­ner sowie Zir­bes und Ford auf Bam­ber­ger Sei­te sorg­ten für den 7:8‑Zwischenstand nach vier Minu­ten. Nach dem zwei­ten Foul muss­te Mün­chens robu­ster Cen­ter zwar vom Feld genom­men wer­den, sei­ne Kol­le­gen mach­ten aber unbe­irrt wei­ter wie zuvor und setz­ten sich in der sieb­ten Spiel­mi­nu­te beim 10:13 erst­mals leicht ab. Die Gast­ge­ber lie­ßen sich nicht abschüt­teln, gli­chen zum 13:13, 15:15 und 18:18 immer wie­der aus. Nach­bar konn­te schließ­lich von der Frei­wurf­li­nie den Füh­rungs­wech­sel erzwin­gen, jedoch hat­te Tho­mas mit einer Pene­tra­ti­on die Grund­li­nie ent­lang das letz­te Wort und voll­ende­te zum 20:21.

Erst­mals in der Serie war das erste Vier­tel nicht mit einer Bam­ber­ger Füh­rung zu Ende gegan­gen und auch ins zwei­te star­te­ten die Gäste bes­ser, weil Roberts zunächst kei­ne Pro­ble­me hat­te, den Offen­siv­re­bound direkt am Brett in den Korb zu tip­pen und anschlie­ßend einen Bam­ber­ger Ein­wurf abfing, der ihm im Schnell­an­griff zwei Frei­wür­fe bescher­te. Chris Fle­ming nahm eine Aus­zeit und setz­te auf ein klei­nes Lin­e­up mit Golds­ber­ry, Gavel, Tad­da, Nach­bar und Ford, das sich beim 20:25 mit dem höch­sten Rück­stand der bis­he­ri­gen Par­tie kon­fron­tiert sah. Jag­la erhöh­te aus der Ecke per Drei­er wei­ter, ehe Gavel eben­falls aus der Distanz erfolg­reich war. Indem der Titel­ver­tei­di­ger nun begann, die druck­vol­le Mün­che­ner Defen­si­ve ener­gi­scher zu attackie­ren und das Tem­po erhöh­te, erga­ben sich gute Abschluss­mög­lich­kei­ten und Korb­er­fol­ge. Auf 28:30 konn­te Nach­bar ver­kür­zen, was eine Mün­che­ner Aus­zeit und die promp­te Ant­wort mit fünf Gäste­punk­ten am Stück zur Fol­ge hat­te. Bei­de Teams zeig­ten nun ihr offen­si­ves Poten­ti­al durch schö­ne Spiel­zü­ge und traum­haft siche­re Abschlüs­se, so dass es nach 15 Minu­ten aus­ge­gli­chen 39:39 stand. Ein Fast­break über Jacob­sen, Nach­bar, Ren­froe und letzt­lich Ford ließ die Bro­se Bas­kets wie­der in Füh­rung gehen, für den ganz gro­ßen Jubel sorg­te aber erst ein naht­los ver­senk­ter Jacob­sen-Drei­er trotz Foul zum 46:43, nach­dem Hal­pe­rin ihm nicht durch die Blöcke hat­te fol­gen kön­nen. Auch den Frei­wurf nutz­te er nach der Mün­che­ner Aus­zeit zur erst­ma­li­gen Vier-Punk­te-Füh­rung in der 17. Minu­te. Ein Grund dafür war auch die star­ke Vor­stel­lung von Shar­rod Ford, der nach anfäng­li­chen Pro­ble­men aus der Distanz nun in der Zone für Alarm sorg­te und dabei spe­zi­ell von Alex Ren­froe immer wie­der gefun­den wur­de. Per Frei­wurf war er es auch, der den 52:52-Pausenstand herstellte.

Aus­ge­gli­chen wie der Spiel­stand lasen sich auch die übri­gen Sta­ti­sti­ken zur Halb­zeit­pau­se. Sowohl Ball­ver­lu­ste als auch Frei­wurf­ver­su­che und ‑tref­fer waren auf bei­den Sei­ten iden­tisch, aus dem Feld hat­ten die Mün­che­ner bei einem Ver­such weni­ger ein­mal öfter getrof­fen. Trout­man und Jacob­sen eröff­ne­ten die zwei­te Hälf­te, durch einen Drei­er des Kapi­täns und einen Ren­froe-Floa­ter stell­te die Heim­mann­schaft kurz­zei­tig sogar auf 59:54. Wie schon das gan­ze Spiel über schien aber ein unsicht­ba­res Band bei­de Teams zu ver­bin­den, denn sofort kon­ter­ten die Gäste mit zwei Tref­fern ihrer­seits. Ren­froe traf zum 61:58, Ford block­te Rice im letz­ten Moment beim Korb­le­ger und auf Traum­pass von Ogil­vy schmet­ter­te Bam­bergs #15 die Kugel mit einer Urge­walt durch den Ring, dass die Bay­ern­bank eine Aus­zeit für ange­bracht hielt. Es soll­te Bam­berg aber nicht gelin­gen, sich in die­ser guten Pha­se wei­ter abzu­set­zen als auf sechs, kurz­zei­tig acht, Zäh­ler. Ren­froe und Nach­bar ver­pass­ten offe­ne Drei­er, um die Tür wei­ter auf­zu­sto­ßen, anschlie­ßend waren ein unge­schick­tes Foul von Ogil­vy sowie eine Unacht­sam­keit von Golds­ber­ry im Ball­vor­trag ursäch­lich für den Mün­che­ner Anschluss zum 70:68. Mit 75:73 ging es in die letz­ten zehn Minuten.

Nur zwei Punk­te betrug das Pol­ster trotz des star­ken Ein­drucks, den die Dom­städ­ter im drit­ten Vier­tel hin­ter­las­sen hat­ten. Mehr in der A- als in der B‑Note zu glän­zen hieß daher die Maß­ga­be für den Schluss­ab­schnitt, den Tad­da per Korb­le­ger auf Boden­pass von Ogil­vy ein­lei­te­te. Glück hat­ten die Bam­ber­ger, weil Hal­pe­rin allei­ne auf wei­ter Flur den Korb­le­ger zu fest ans Brett drück­te, ehe Jacob­sen per Drei­er auf 80:73 erhöh­te. Zir­bes fand aus dem Dop­pel her­aus Ford, der erneut “dunk­bar“ ver­wer­te­te und damit sechs Minu­ten vor Schluss auf neun Punk­te Vor­sprung aus­bau­te. Bay­ern muss­te nun Schritt hal­ten, blieb aber über fünf Minu­ten ohne Erfolgs­er­leb­nis. Trout­man muss­te mit fünf Fouls das Feld ver­las­sen, Gavel schraub­te den Vor­sprung per Frei­wurf in den zwei­stel­li­gen Bereich. Mit der Brech­stan­ge feu­er­te Rice einen Drei­er über Brett in den Korb vor der Süd­tri­bü­ne, doch Nach­bar blieb von der Frei­wurf­li­nie eis­kalt und 3:33 Minu­ten vor dem Ende netz­te Gavel aus der Ecke unter gro­ßem Jubel zum 88:76 ein. Sve­t­is­lav Pesic nahm sei­ne letz­te ver­blie­be­ne Aus­zeit, in deren Anschluss Homan aber zwei Frei­wür­fe ver­sieb­te. Ben­zing muss­te mit fünf Fouls aus dem Spiel, Nach­bar per Frei­wurf und Gavel nach einem Ball­ge­winn besorg­ten vor den letz­ten bei­den Minu­ten schließ­lich die end­gül­ti­ge Entscheidung.

Spiel 4 der Serie fin­det am kom­men­den Sonn­tag um 18:30 Uhr (live auf SPORT1) in Mün­chen statt.

Bro­se Bas­kets: Jacob­sen (24), Gavel (21), Ford (19), Nach­bar (18), Ren­froe (6), Zir­bes (5), Golds­ber­ry (3), Tad­da (2), Ogil­vy, Schmidt
FC Bay­ern Mün­chen: Roberts (16), Rice (15), Homan (11), Jag­la (8), Trout­man (8), Ben­zing (7), Hal­pe­rin (7), Tho­mas (5), Gree­ne (2)