Wilde Verfolgungsjagd auf der A73 in Oberfranken

Symbolbild Polizei

Bayerische Polizeibeamte nehmen Verdächtige nach einer Verfolgung über die Autobahn 73 im Stadtgebiet von Suhl fest

Gegen 2.10 Uhr beabsichtigten heute Nacht Beamte der Polizeiinspektion Coburg in einem Vorort der Stadt einen PKW Ford Mondeo einer Verkehrskontrolle zu unterziehen.

Trotz eindeutiger Anhaltesignale fuhr der Fahrer des Wagens, ein 34-jähriger Südthüringer, weiter und flüchtete mit hoher Geschwindigkeit vor den nacheilenden Beamten zur Autobahn 73 in Richtung Thüringen. Mit insgesamt vier Funkstreifenwagen der bayerischen Polizei verfolgten die Beamten den teilweise 200 km/h fahrenden Ford, wobei es zu mehreren Fast-Zusammenstößen kam.

Zwischenzeitlich informierte Kräfte der Autobahnpolizeistation Süd legten an der Abfahrt Suhl-Friedberg ein sogenanntes „STOP-STICK“-System auf die Fahrbahn, um so die Weiterfahrt zu verhindern. Beim Überfahren des Systems beschädigte sich der Fahrer des PKW Ford dann einen vorderen Reifen des Fahrzeuges. Das „STOP-STICK“-System bewirkt zur Gefahrenminderung für Fahrzeuginsassen ein langsames Entweichen der Luft aus den Reifen, so dass der 34-Jährige noch bis zur Abfahrt Suhl-Zentrum auf der A 73 weiterfuhr.

Vom Sehmar kommend raste der Mann mit einem mittlerweile komplett platten Vorderreifen und von den vier bayerischen Streifenwagen unmittelbar verfolgt, rücksichtslos über die Kreuzung „Hopfenblüte“. Zuvor hatte er eine Sperre der Suhler Polizei am Abzweig in Richtung Busbahnhof durch Befahren des Gehweges durchbrochen. Mit fast 100 km/h durchfuhr er die Leonhard-Frank-Straße und bog vor dem Heinrichser Straßenmarkt nach links in Richtung Meininger Straße ab. Nach Kollisionen mit einem Gartenzaun und einer Hausmauer kam der PKW Ford kurz zum Stehen und konnte so durch die Beamten aus Coburg mit ihren Fahrzeugen blockiert werden.

Der Ford-Fahrer rammte daraufhin alle beteiligten Polizeifahrzeuge im Vorwärts- und Rückwärtsgang, um sich so ein Weiterkommen zu erzwingen. Währendessen konnten mehrere Beamte zu Fuß den Wagen erreichen, wobei ein Beamter durch das aggressive Rangieren des Fahrers vom Fahrzeug verletzt wurde. Sie öffneten die Türen des PKW Ford und nahmen den 34-Jährigen und dessen 20 Jahre alten, ebenfalls aus Südthüringen stammenden Mitfahrer trotz heftigen Widerstands um 2.45 Uhr fest. Bei der Festnahme verletzte sich ein weiterer bayerischer Kollege leicht.

Beide Männer standen unter dem Einfluss berauschender Mittel. Sie wurden in der Vergangenheit bereits mehrfach unter anderem wegen Eigentumsdelikten und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz zur Verantwortung gezogen.
Neben den verletzten Beamten verursachte der Fahrer Sachschaden in Höhe von etwa 40.000 Euro.

Die Tatverdächtigen befinden sich gegenwärtig in polizeilichem Gewahrsam in Suhl. Die Staatsanwaltschaft Meiningen leitet die Ermittlungen, welche die Kripo Suhl übernommen hat. Als verwirklichte Straftatbestände werden neben der Gefährlichen Körperverletzung noch Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Gefährdung des Straßenverkehrs und Fahren ohne Fahrerlaubnis geprüft. Auch die Herkunft des Tatfahrzeuges steht noch nicht fest. Ob Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz vorliegen, müssen die Ermittlungen ergeben.