Gemein­sa­me Pres­se­mit­tei­lung vom „35. Run­den Tisch“ von Land­rat Glau­ber und dem Bund Natur­schutz am 25.04.2013

Biber-Warnschild vorgeschlagen

Biber-Warn­schild vorgeschlagen

Der bereits öffent­lich dis­ku­tier­te Vor­schlag zum Aus­bau des Wan­der­wegs Most­viel-Egloff­stein zum kom­bi­nier­ten Rad/​Wanderweg mit Asphal­tie­rung ruft bei den Natur­schüt­zern gro­ße Beden­ken her­vor, so Hein­rich Kat­ten­beck. Die Zusam­men­füh­rung sport­li­cher Moun­tain­bike-Tou­ri­sten mit wan­dern­den Fami­li­en wird als höchst unfall­träch­tig betrach­tet. Dies wird auch von der Abtei­lung Natur­schutz bestä­tigt, deren Natur­schutz­bei­rat sich ent­spre­chend geäu­ßert hat. Die Ver­än­de­rung der roman­ti­schen Land­schaft durch eine Asphalt­strecke erscheint ästhe­tisch ent­wer­tend. Der Land­rat stellt fest, dass sei­ne Behör­de nicht der Initia­tor die­ses Rad­we­ges sei, gleich­wohl aber eine Lösung zur Sicher­heit der Rad­fah­rer für drin­gend not­wen­dig hält.

Auf Nach­fra­ge von Hein­rich Kat­ten­beck zur Baum­fäll­ak­ti­on am Fest­platz Wei­ßen­ohe bestä­tigt Micha­el Urban­c­zyk, dass die Abtei­lung Natur­schutz am Land­rats­amt ger­ne bereit ist, Gemein­den bei ent­spre­chen­den Vor­ha­ben zu bera­ten, was in die­sem Fall aber nicht genutzt wur­de. Begrün­det wird die Akti­on von der Gemein­de mit Ver­kehrs­si­cher­heits­grün­den, was für die Natur­schüt­zer den Umfang nicht rechtfertigt.

Bei der Pfle­ge des Natur­denk­mals Sin­ter­ter­ras­sen Lil­l­ach­tal wur­de in der Ver­gan­gen­heit mit der Orts­grup­pe des Bund Natur­schutz zusam­men­ge­ar­bei­tet, was auch in naher Zukunft nötig sein wird. Von vor­ge­se­he­nen Ver­än­de­run­gen an der Quel­le ist der Abtei­lung Natur­schutz nichts bekannt.

Der Markt Eggols­heim berei­tet die Ent­wick­lung der Schleu­se 94 am alten Lud­wigs­ka­nal zu einem für Besu­cher erschlos­se­nen Bau­denk­mal vor. Die Restau­rie­rung der Schleu­sen­kam­mer ist denk­mals­recht­lich geneh­migt, bestä­tigt Rein­hold Göl­ler. Offen ist die Wie­der­her­stel­lung des Schleu­sen­wär­ter­hau­ses. Ob das Ensem­ble ein Bestand­teil des Natur­schutz­ge­biets bleibt, liegt in der Ent­schei­dungs­zu­stän­dig­keit der Regie­rung von Ober­fran­ken. Hin­sicht­lich der Nut­zung des Bau­werks mit Umfeld für Ver­an­stal­tun­gen wer­den unter­schied­li­che Stand­punk­te ver­tre­ten. Über ein Ver­kehrs­kon­zept für Besu­cher ist der Abtei­lung Natur­schutz nichts bekannt. Auf das Manage­ment­kon­zept „Flach­land­mäh­wie­sen“ im alten Kanal­bett und den Böschun­gen ist Rück­sicht zu nehmen.

Das The­ma „Klei­ne Was­ser­kraft­wer­ke“ im Land­kreis Forch­heim sorgt bei den Natur­schüt­zern für Besorg­nis, da die öko­lo­gi­sche Gesund­heit der vor­han­de­nen Bäche und klei­nen Flüs­se auf dem Spiel steht, so Fried­rich Oeh­me. Fisch­wan­der­hil­fen, so genann­te Umge­hungs­ge­rin­ne, haben für die Auf­wärts­wan­de­rung der Fische zum Ablai­chen Sinn. Die fluss­ab­wärts wan­dern­den Jung­fi­sche wer­den aber prak­tisch alle durch die Tur­bi­nen, denen sie nicht ent­ge­hen kön­nen, ver­nich­tet. Die Ent­nah­me von Ener­gie aus den Fließ­ge­wäs­sern wür­de zu ver­stärk­ter Sedi­men­ta­ti­on und ver­min­der­ter Sau­er­stoff­an­rei­che­rung sowie wei­te­ren nega­ti­ven Fol­gen füh­ren. Micha­el Urban­c­zyk und Rein­hold Göl­ler bestä­ti­gen, dass aus der Sicht der Abtei­lung Natur­schutz die Kapa­zi­tät für Was­ser­kraft­wer­ke im Land­kreis gering ist.

Gun­ter Brockt bat um Unter­stüt­zung zum Schut­ze des Bibers am Wehr bei Hau­sen. Er muss­te bereits den 8. Tot­fund auf­räu­men. Das Pro­blem: wenn die Leu­te auf Arbeit fah­ren, geht der Biber heim und wenn der Biber auf Arbeit geht, fah­ren die Men­schen heim. Zwi­schen Stau­stu­fe und Schleu­se Hau­sen wäre ein Biber-Warn­schild ähn­lich wie es beim Wild­wech­sel an ver­schie­de­nen Stel­len im Land­kreis auf­ge­stellt ist sehr sinnvoll.