Bischofs­wei­he im Bam­ber­ger Part­ner­bis­tum Thiès im Senegal

Symbolbild Religion

André Guè­ye ist in Fran­ken kein Unbe­kann­ter und spricht flie­ßend Deutsch – Erz­bi­schof Schick reist zur Bischofsweihe

(bbk) Im sene­ga­le­si­schen Part­ner­bis­tum der Erz­diö­ze­se Bam­berg wird am Sams­tag André Guè­ye zum neu­en Bischof geweiht. Der 46-Jäh­ri­ge wur­de am 18. Janu­ar, exakt zwei Jah­re nach dem Tod von Bischof Jac­ques Sarr, von Papst Bene­dikt XVI. zum Bischof von Thiès ernannt. Gué­ye ist mit dem Erz­bis­tum Bam­berg eng ver­bun­den. Er war vie­le Jah­re Urlaubs­ver­tre­tung in der Pfar­rei Dan­ken­feld und wird in Fran­ken wegen sei­ner offe­nen Art sehr geschätzt. „Ich war über mei­ne Ernen­nung sehr über­rascht und habe zunächst gezwei­felt. Aber nun bin ich bereit, mei­ne Auf­ga­be anzu­neh­men“, sag­te der künf­ti­ge Bischof von Thiès, der flie­ßend Deutsch spricht. Die Bischofs­wei­he ist in Thiès ein epo­cha­les Ereig­nis. Guè­ye ist erst der drit­te Bischof der jun­gen Diö­ze­se, die 1969 gegrün­det wur­de. Zur Bischofs­wei­he wer­den rund 10.000 Gäste erwar­tet, unter ihnen auch der Ver­tei­di­gungs­mi­ni­ster des Sene­gals. Die­ser stammt aus dem Ort Fan­dé­ne, der zum Bis­tum Thiès gehört. Augu­stin Tine ist einer der weni­gen Katho­li­ken in der Regie­rung des west­afri­ka­ni­schen Landes.

Wegen der zahl­rei­chen Besu­cher fin­det die Bischofs­wei­he nicht in der Kathe­dra­le, son­dern auf dem Frei­ge­län­de einer benach­bar­ten katho­li­schen Schu­le statt. 15 Bischö­fe, dar­un­ter auch Erz­bi­schof Lud­wig Schick, neh­men an der Bischofs­wei­he teil. Alle Bischö­fe und der Nun­ti­us des Sene­gals sind ver­tre­ten, aber auch Ober­hir­ten aus Gam­bia, Mali, Bur­ki­na Faso und Italien.

Die letz­te Bischofs­wei­he in Thies liegt über ein Vier­tel­jahr­hun­dert zurück und war am 1. März 1986. Neben Erz­bi­schof Schick ist auch eine elf­köp­fi­ge Dele­ga­ti­on aus Dan­ken­feld nach Thiès gereist, um an der fei­er­li­chen Zere­mo­nie teil­zu­neh­men. Der Wei­he­got­tes­dienst wird etwa vier Stun­den dau­ern. Im Anschluss dar­an sind alle Gäste zum Mit­tag­essen ein­ge­la­den. Dafür wer­den allein fünf Ton­nen Reis gekocht. Die Kin­der und Jugend­li­chen der katho­li­schen Schu­len haben bis kom­men­den Diens­tag „Bischofs­fe­ri­en“. Für Sonn­tag ist dann der erste fest­li­che Got­tes­dienst von Guè­ye als neu­er Bischof von Thiès geplant. Zu die­sem fei­er­li­chen Pon­ti­fi­kal­amt wer­den eben­falls Tau­sen­de Gläu­bi­ge erwartet.

André Guè­ye wur­de am 6. Janu­ar 1967 in Thiès gebo­ren. Er stu­dier­te in sei­ner Hei­mat zuerst Phi­lo­so­phie, danach drei Jah­re Theo­lo­gie in Rom. Am 27. Juni 1992 wur­de er in Thiès zum Prie­ster geweiht. Danach war er als Hilfs­prie­ster in Thiès und als Pfar­rer in Bam­bey ein­ge­setzt. Das Bis­tum Thiès ist von der Flä­che etwa so groß wie das Erz­bis­tum Bam­berg. Den­noch leben hier nur rund 55.000 Katho­li­ken, da die über­wie­gen­de Bevöl­ke­rung des Sene­gals sich zum Islam bekennt. Bam­berg und Thiès haben 2007 eine offi­zi­el­le Bis­tums­part­ner­schaft geschlos­sen. Die ersten Kon­tak­te rei­chen aller­dings bis in die 60er-Jah­re des ver­gan­ge­nen Jahr­hun­derts zurück.