Euro­päi­sche Ehrung für Bay­reu­ther Geowissenschaftlerin

Symbolbild Bildung
Dr. Catherine McCammon ist seit 1990 wissenschaftliches Mitglied des Bayerischen Geoinstituts (BGI), eines Forschungszentrums der Universität Bayreuth.

Dr. Cathe­ri­ne McCam­mon
ist seit 1990 wis­sen­schaft­li­ches Mit­glied
des Baye­ri­schen Geo­in­sti­tuts (BGI), eines
For­schungs­zen­trums der Uni­ver­si­tät Bayreuth.

Dr. Cathe­ri­ne McCam­mon, inter­na­tio­nal renom­mier­te Exper­tin für Mine­ral­phy­sik und Mine­ral­che­mie am Baye­ri­schen Geo­in­sti­tut der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, ist mit einem der bedeu­tend­sten Wis­sen­schafts­prei­se auf dem Gebiet der Geo­wis­sen­schaf­ten aus­ge­zeich­net wor­den. Die Euro­pean Geo­sci­en­ces Uni­on (EGU), der euro­päi­sche Dach­ver­band der Geo­wis­sen­schaf­ten, hat ihre nach­hal­ti­gen wis­sen­schaft­li­chen Ver­dien­ste um die Erfor­schung des Erd­in­ne­ren mit der Robert Wil­helm Bun­sen-Medail­le gewür­digt. Die Preis­ver­lei­hung fand kürz­lich in Wien im Rah­men der EGU-Gene­ral­ver­samm­lung, der größ­ten geo­wis­sen­schaft­li­chen Fach­kon­fe­renz in Euro­pa, statt. Die Medail­le erin­nert an den deut­schen Che­mi­ker Robert Wil­helm Bun­sen (1811–1899), der unter ande­rem die Spek­tral­ana­ly­se zum Nach­weis che­mi­scher Ele­men­te ent­wickelt hat.

Die Bay­reu­ther Preis­trä­ge­rin ist bereits seit 1990 wis­sen­schaft­li­ches Mit­glied des Baye­ri­schen Geo­in­sti­tuts. Ein Schwer­punkt ihrer For­schungs­ar­bei­ten sind mine­ra­lo­gi­sche und geo­che­mi­sche Unter­su­chun­gen von Mate­rie aus dem tie­fen Erd­in­ne­ren. Hier­bei hat sie für ver­schie­de­ne, bereits bekann­te Ver­fah­ren der Spek­tro­sko­pie inno­va­ti­ve Anwen­dun­gen ent­wickelt und dadurch die Lei­stungs­fä­hig­keit die­ser For­schungs­me­tho­den erheb­lich erwei­tert. Mit Hoch­druck-Expe­ri­men­ten ist es ihr gelun­gen, Struk­tu­ren und Pro­zes­se im Erd­in­ne­ren auf­zu­klä­ren, die bis­her weit­ge­hend im Dun­keln lagen. Inter­na­tio­nal viel­be­ach­te­te Publi­ka­tio­nen der letz­ten Jah­re, bei­spiels­wei­se in „Natu­re“, befas­sen sich mit der Erd­ge­schich­te und dem Sau­er­stoff-Kreis­lauf im Erd­in­ne­ren, mit dem Oxi­da­ti­ons­zu­stand des unte­ren Erd­man­tels, dem Ein­fluss von Eisen auf Unre­gel­mä­ßig­kei­ten im Erd­man­tel, mit Pha­sen­be­zie­hun­gen und Geschwin­dig­kei­ten seis­mi­scher Wel­len sowie mit der elek­tri­schen Leit­fä­hig­keit von Mine­ra­len. Alle die­se For­schungs­ar­bei­ten haben das Wis­sen über mine­ral­phy­si­ka­li­sche Sach­ver­hal­te im tie­fen Erd­in­ne­ren, ins­be­son­de­re über das Ver­hal­ten von Eisen, ent­schei­dend geprägt und vorangebracht.

Par­al­lel zu ihren For­schungs­ar­bei­ten enga­giert sich Dr. Cathe­ri­ne McCam­mon in der inter­na­tio­na­len „Aca­de­mic com­mu­ni­ty“ der Geo­wis­sen­schaf­ten. Sie ist Prä­si­den­tin der Sek­ti­on Vul­ka­no­lo­gie, Geo­che­mie und Petro­lo­gie der Ame­ri­ka­ni­schen Geo­phy­si­ka­li­schen Gesell­schaft (AGU) und arbei­tet in den Redak­tio­nen zahl­rei­cher wis­sen­schaft­li­cher Zeit­schrif­ten mit.

„Cathe­ri­ne McCam­mon ist ein groß­ar­ti­ges Bei­spiel für eine Wis­sen­schaft­le­rin, die bereit ist, ihre Kennt­nis­se und Erfah­run­gen mit ande­ren zu tei­len, und die dabei zugleich ein eigen­stän­di­ges For­schungs­pro­gramm ver­folgt, das inno­va­tiv und wis­sen­schaft­lich über­zeu­gend ist“, so die Euro­pean Geo­sci­en­ces Uni­on in ihrer Begrün­dung für die Preisverleihung.