Pres­se­mit­tei­lung der AG Bahn­sinn Bam­berg: „Ent­schei­dun­gen nur mit Fachwissen“

Der Bahn­aus­bau ver­ur­sacht erste Kapriolen

Da zeigt die Bahn eine Alter­na­tiv-Stu­die und prompt gera­ten die gro­ßen Bam­ber­ger Frak­tio­nen in Panik. Oder sind wir schon im Wahl­kampf-Modus ange­kom­men? Allen Ern­stes for­dern sie schon am heu­ti­gen Tag Ent­schei­dun­gen – ohne fun­dier­tes Wis­sen. Anstatt für unse­re Zukunft zu kämp­fen, wol­len sie lie­ber mit­ten durch die Stadt bau­en las­sen? Ein klei­ner Sei­ten­wind der Bahn hat eini­gen Stadt­rä­ten schein­bar jeden Mut genom­men. Was wäre denn, wenn die­ser erste gro­ße Schritt der Bahn auch ein Fin­ger­zeig für eine Jahr­hun­dert-Chan­ce sein sollte?

Jeder ver­nünf­ti­ge Bür­ger der in sei­nem Leben weit­rei­chen­de Ent­schei­dun­gen tref­fen muss­te, hat dies vor­her von allen Sei­ten gut durch­leuch­tet. Oft erken­nen Fach­leu­te die Wahr­heit mit neu­tra­lem Blick­win­kel viel bes­ser. Nun steht die gan­ze Stadt­spit­ze vor einer solch gro­ßen Auf­ga­be. Eigens dafür hat man unse­re For­de­rung auf­ge­grif­fen und einen Bei­rat in Form des „Koor­di­nie­rungs­kreis Bahn­aus­bau“ ins Leben geru­fen. Die­ser hat den Zweck, die best­mög­li­che Lösung sowie Emp­feh­lun­gen für einen Beschluss zu suchen. Gesund­heit, Lebens­qua­li­tät und Welt­kul­tur­er­be für vie­le Gene­ra­tio­nen ste­hen auf dem Spiel. Wenn man in die undurch­sich­ti­gen Gefil­de der Bahn­pla­nung vor­dringt, soll­te man mit viel Umsicht vorgehen.

Gera­de der so hoch geprie­se­ne moder­ne Lärm­schutz ist in Deutsch­land noch vol­ler Unge­wiss­heit und kaum hilf­reich beim Abriss der zukünf­ti­gen Wän­de quer durch die Stadt. Zu allem Über­fluss wird noch ein voll­kom­men unsin­ni­ger Zeit­druck auf­ge­bauscht. Bis 2025 sind im Mini­ste­ri­um laut Bun­des-Ver­kehrs­we­ge-Plan kei­ner­lei kon­kre­ten Mit­tel oder Zeit­räu­me für den Bau vor­ge­ge­ben. Trotz­dem will man (oder Mini­ster Ram­sau­er?) die Plä­ne schon jetzt mit aller Macht unter Dach und Fach brin­gen. Wozu denn eigent­lich? In 5 Jah­ren gibt es wesent­lich moder­ne­re Technik.

Die aktu­el­len Frak­ti­ons-Anträ­ge sind ein Lot­te­rie­spiel – ohne Netz und dop­pel­tem Boden. Ein ein­heit­li­cher Kurs gegen­über der Bahn ist natür­lich wün­schens­wert, ja sogar not­wen­dig. Doch die gewünsch­te Rücken­deckung der Bür­ger wird es nur dann geben, wenn wirk­lich alle Fak­ten opti­mal und sach­ge­recht geprüft sind. Zuvie­le Über­ra­schun­gen zei­gen sich schon beim ersten Blick hin­ter die Kulis­sen fast jeder Lösung. Man­che Details ver­blüf­fen selbst die vor­her noch fel­sen­fest über­zeug­ten Betrach­ter. Da dies gera­de für die ver­meint­li­chen Favo­ri­ten gilt, plä­die­ren wir stär­ker als je zuvor für neu­tra­le Gutachten.

Hoff­nun­gen und Ver­spre­chen sind kein Beweis für eine gute Zukunft. Man­che Träu­me wer­den immer Luft­schlös­ser blei­ben und es besteht aktu­ell die Chan­ce, mit sorg­fäl­tig über­leg­tem Han­deln unse­ren Nach­fah­ren ein lebens­wer­tes Denk­mal zu hin­ter­las­sen. Oder genau das Gegenteil…
Nur der beste Weg ist gut genug für Bam­berg – egal wel­cher es am Ende sein wird.