24. Hei­mat­tag der Frän­ki­schen Schweiz: Sin­ga­bend in Egloffstein

Ein macht­vol­les Bekennt­nis für die Volks­lie­der der Regi­on erscholl am Sams­tag­abend in der Turn­hal­le der Grund­schu­le. „So singt und schbillt mer bei uns“ war ange­sagt und vie­le Fans hei­mi­scher Volks­mu­sik waren der Ein­la­dung gefolgt, die im Rah­men des 24. Hei­mat­ta­ges der Frän­ki­schen Schweiz stattfand.

Die Wiesenttaler

Die Wie­sent­ta­ler

Drei Musik­grup­pen und zwei Sing­grup­pen hat­ten sich vor und auf der Büh­ne posi­tio­niert; in Tracht ange­tan, gaben sie ein far­ben­präch­ti­ges Bild ab; umrahmt von zwei groß­flä­chi­gen Fah­nen des Frän­ki­sche Schweiz- Ver­ein, des­sen Egloff­stei­ner Orts­grup­pe unter Lei­tung von Alt­bür­ger­mei­ster Christl Mei­er den Abend orga­ni­siert hat­te. So ging es dann los, mit Wal­zern und Pol­kas, Dre­hern und ande­ren Ryth­men, die alle­samt ein­gän­gig und dem Publi­kum wohl bekannt waren, wie an deren Kör­per­spra­che fest­stell­bar: vie­le schun­kel­ten mit oder trom­mel­ten zumin­dest mit den Füßen auf den Boden. Hei is schö; Mei Kun­na­la; Dop­pel­pau­sen ‑Galopp; Wär ich ein Vöge­lein: ein Sam­mel­su­ri­um volks­mu­si­ka­li­scher Hit­pa­ra­den­lie­der pras­sel­te auf die sehr zahl­rei­chen Gäste ein und ver­setz­te sie in eine gelö­ste Stim­mung, die manch einem auch noch zum Mit­sin­gen ani­mier­te; so gesche­hen beim „Tuwackel“ der Hal­ler­nor­fer Bäm­be­r­er; ein Lied dass sich um den Schnupf­ta­bak dreht.

Die Waischenfelder Burgmadla in Aktion

Die Wai­schen­fel­der Burg­mad­la in Aktion

Die Damen­sing­grup­pe der Wai­schen­fel­der Burg­mad­la war hör­bar stolz auf Ihre Hei­mat: Sie san­gen auch selbst­be­wusst „Mir senn die Wäscher­fel­der Bur­ch­mad­la“ oder das Heckel-Lied benannt nach einem alten tra­di­ti­ons­rei­chen Braue­rei­gast­haus. Die Grup­pe „Stu­ben­hocker“ ist eine Blä­ser­grup­pe aus dem Nürn­ber­ger Land, die schon vor zwei Jah­ren beim Bet­zen­stei­ner Hei­mat­tag dabei waren und seit­her nichts von ihrer pro­fes­sio­nel­len Blas­mu­sik­kunst ein­ge­büßt haben; ähn­lich bei den „Wie­sent­ta­lern“ die seit vie­len Jah­ren in alter Mug­gen­dor­fer Tracht, mit Drei­spitz, schwar­zer Knie­bund­ho­se und roter Weste auf­tre­ten und bei der Paul Pöhl­mann, der frü­he­re FSV-Vor­sit­zen­de mit­spielt. Die Egloff­stei­ner Burgs­pat­zen genos­sen natür­lich Heim­recht. Ihnen blieb der Höhe­punkt des Abends vor­be­hal­ten: das Egloff­stein-Lied, kom­po­niert von Oleg Popov, dem Wel­ten­bür­ger und begna­de­ten rus­si­schen Clown und berühm­te­sten Egloff­stei­ner Bür­ger, der eigent­lich an dem Abend dabei sein woll­te, aber lei­der nicht kam. Die Melo­die war schnell gelernt und so sang bald das kom­plet­te Audi­to­ri­um beim Refrain „Mei Egloff­staa“ mit. Die „Bäm­be­r­er“ schließ­lich, eine Zwei-Mann-Band aus Hal­lern­dorf, run­de­te das Pro­gramm ab mit ein­gän­gi­gen Wirts­haus- und Kerwaliedern.

Eber­hard Hof­mann, Lei­ter des Arbeits­krei­ses Volks­mu­sik im FSV, hat­te das Pro­gramm zusam­men­ge­stellt, Wal­ter Tau­send­pfund bot abwech­selnd zur Musik sei­ne in frän­ki­scher Mund­art gehal­te­nen Gedan­ken über das täg­li­che Leben eines typi­schen Fran­ken dar. Zwei­ter FSV-Vor­sit­zen­der Ste­fan Förtsch über­nahm ver­tre­tungs­wei­se die Begrü­ßung der Gäste, vor allem des Schirm­herrn Albrecht Frei­herr von und zu Egloff­stein und sei­ner Gat­tin Sybil­le. Die zwölf­jäh­ri­ge Miri­am Lanz hat­te einen beson­de­ren Part über­nom­men: Sie trug aus­wen­dig ein Gedicht von Erich Arneth über den „Frän­ki­schen Freg­ger“ vor. Arneth leb­te in Bärn­fels, war Leh­rer von Beruf und von 1970 bis 1985 Schrift­lei­ter der FSV-Ver­eins­zeit­schrift. Mit dem Lied „Kein schö­ner Land“, das alle mit­san­gen und mit­spiel­ten ende­te schließ­lich nach mehr als drei Stun­den das kurz­wei­li­ge Pro­gramm, das mit einer Prä­sen­ta­ti­on der wich­tig­sten FSV-Arbeits­krei­se (Hei­mat­kun­de, Volks­mu­sik, Wan­dern, Mor­sch­reuth, Bau­en und Gestal­ten) ergänzt war. Die Schau war von Her­mann Bie­ger aus Pretz­feld zusam­men­ge­stellt worden.

Text/​Fotos: Rein­hard Löwisch