Bayreuther Schienenverkehrs-Symposium fordert vordringliche Elektrifizierung der Sachsen-Franken-Magistrale

Vertreter der Anliegerregionen in Bayern, Sachsen und Böhmen appellieren an Bund, Tschechische Republik, Europäische Union sowie an den Freistaat Bayern

Die Anliegerregionen der Franken-Sachsen-Magistrale fordern in seltener Einmütigkeit auf breiter Basis die vollständige und vordringliche Elektrifizierung der Magistrale unter Einbindung der Stadt Bayreuth.

Um die Dringlichkeit der durchgehenden Elektrifizierung der Sachsen-Franken-Magistrale Dresden-Nürnberg mit Abzweig Schnabelwaid-Bayreuth zu untermauern, fand am heutigen Freitag, 10. Mai, im Bayreuther Rathaus ein Schienenverkehrs-Symposium mit über 90 Teilnehmern statt.

An der Tagung nahmen Staatssekretäre der zuständigen Ministerien des Bundes, der Freistaaten Bayern und Sachsen sowie Vertreter der benachbarten Tschechischen Republik und der Deutschen Bahn teil. Gleiches gilt für Bundes- und Landtagsabgeordnete sowie Bürgermeister aus Bayern und Sachsen, Vertreter der oberfränkischen und südwestsächsischen Wirtschaftskammern, der Metropolregion Nürnberg, des Bezirks Karlsbad sowie des Bayerisch-Sächsischen Städtenetzes. Die mit Fachreferaten zur Bedeutung des Ausbaus der Sachsen-Franken-Magistrale sowie zu deren Nutzen für den Schienepersonen- und Schienengüterverkehr gespickte Veranstaltung mündete in die Verabschiedung einer gemeinsamen Resolution. In ihr wird die vordringliche und vollständige Elektrifizierung der Sachsen-Franken-Magistrale unter Einbindung der Stadt Bayreuth gefordert.

Hier die Resolution im Wortlaut:

„Resolution zur vollständigen Elektrifizierung der Sachsen-Franken-Magistrale Dresden – Nürnberg mit Abzweigen nach Bayreuth und Eger

Vertreter der Anliegerregionen in Bayern, Sachsen und Böhmen appellieren an die Bundesrepublik Deutschland, an die Tschechische Republik, an die Europäische Union sowie an den Freistaat Bayern,

die Sachsen-Franken-Magistrale Dresden – Nürnberg mit Abzweigen nach Bayreuth und Eger als unverzichtbare und zukunftsträchtige Schienenverbindung zwischen den neuen und alten Bundesländern sowie zwischen Nordbayern und Tschechien anzuerkennen und vordringlich zu elektrifizieren.

An der Nahtstelle von Ost und West stellt die Sachsen-Franken-Magistrale im noch zu elektrifizierenden Abschnitt Nürnberg – Marktredwitz – Hof/Eger einen zentralen Bereich des Transeuropäischen Kernnetzes dar.

Sie ist für den Personen- und für den Güterverkehr gleichermaßen wichtig – insbesondere in Ost-West-Richtung. Im Hinblick auf die wachsenden Güterströme gewinnt sie überproportional an Bedeutung. Sie ist Teil der zentralen europäischen Ost-West-Achse Frankfurt – Nürnberg – Prag – Lemberg. Im Umlandbereich von Nürnberg ist sie die am stärksten befahrene Eisenbahnstrecke Deutschlands ohne elektrischen Betrieb.

Die lückenfreie Elektrifizierung ist die unabdingbare Voraussetzung für die durchgehende Führung des Franken-Sachsen-Express nach dem Integralen Taktfahrplan.

Die Bundesrepublik Deutschland, die Tschechische Republik, die Europäische Union sowie der Freistaat Bayern werden nachdrücklich aufgefordert,

  • a) die Vorplanungen der Elektrifizierung des Abschnittes Marktredwitz – Nürnberg noch in die hierfür vorgesehene Sammelvereinbarung 2013 neu auszunehmen,
  • b) die Elektrifizierung im Vordringlichen Bedarf des neuen Bundesverkehrswegeplans 2015 beizubehalten,
  • c) den Ausbau und die Elektrifizierung des Abzweigs Schnabelwaid-Bayreuth in den Bundesverkehrswegeplan 2015 aufzunehmen,
  • d) die Baumaßnahmen im nächsten Investitionsrahmenplan des Bundes 2016 bis 2020 unter den prioritären Vorhaben zu verankern,
  • e) den Ast Marktredwitz – Eger – Pilsen wieder in das Kernnetz der EU für den Güterverkehr aufzunehmen,
  • f) die Planungen und den Bau mit Mitteln der Connecting Europe Facility zu fördern sowie
  • g) mit der Elektrifizierung die neue S-Bahnlinie Nürnberg – Hersbruck – Neuhaus/Pegnitz einzuführen.

Die Elektrifizierung soll unter Nutzung aller Ressourcen binnen 10 Jahre realisiert werden.“