Gedan­ken zu Chri­sti Himmelfahrt

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Mit dem Fest Chri­sti Him­mel­fahrt tun sich vie­le Men­schen schwer und fei­ern an die­sem Ter­min lie­ber den soge­nann­ten Vater­tag, der häu­fig in einem wil­den Trei­ben endet.Wer dem eigent­li­chen Sinn von Him­mel­fahrt auf die Spur kom­men möch­te, mag sich Paul Klees Tusche­zeich­nung mit dem Titel „Chri­stus­kopf“ im evan­ge­li­schen Gesang­buch betrach­ten (S. 238). Das Gesicht Jesu erscheint schwe­bend, leicht, als kön­ne es zer­flie­ßen. Er trägt noch die Dor­nen­kro­ne, das Zei­chen sei­nes Mar­ter­to­des, aber über sei­nem Ant­litz liegt ein über­ir­di­scher Glanz. Wir Chri­sten fei­ern Him­mel­fahrts­got­tes­dien­ste oft in der frei­en Natur zum Zei­chen dafür, daß Jesus durch sei­ne Him­mel­fahrt die Enge unse­res irdi­schen Lebens gesprengt hat. Der am Kar­frei­tag elend Gestor­be­ne, der am Oster­mor­gen Auf­er­stan­de­ne kehrt am Him­mel­fahrts­tag nach Hau­se zurück auf den Thron Got­tes. Nun ist er wie­der der Herr über Leben und Tod, der Herr von Natur und Geschich­te. Er beglei­tet uns heu­te auf allen oft so ver­schlun­ge­nen, ver­wir­ren­den Wegen, noch ungreif­bar, wie Paul Klees Bild ihn zeigt. Aber er wird wie­der­kom­men aller Welt sicht­bar, er wird uns in sei­ne neue Welt holen. Jesus, der selbst ver­ra­ten, ver­spot­tet, gede­mü­tigt wur­de, wird die nicht unge­straft las­sen, die der schwa­chen irdi­schen Justiz ent­kom­men und sich nicht bekeh­ren. Ich den­ke an die vie­len Mit­läu­fer und Kar­rie­ri­sten, an die Het­zer und Intri­gan­ten. Begrei­fen kön­nen wir Chri­sti Him­mel­fahrt nicht, dür­fen sie aber glau­ben, dar­auf ver­trau­en. Wer Bewei­se ver­langt, begreift nichts, denn alles Ent­schei­den­de im Leben ist immer eine Sache der Ent­schei­dung, des Ver­trau­ens. Oder wer sucht sei­nen Part­ner nach Ver­nunft­grün­den aus?

Otto Rieth­mül­ler drückt die fro­he Bot­schaft der Him­mel­fahrt so aus:

„Auf­ge­sto­ßen sind die Riegel
und zer­bro­chen alle Siegel,
die im Tode ihn verwahrt.
Mor­gen­glanz der Auferstehung,
All­ge­walt der Thronerhöhung
ist den Sei­nen offenbart.
Nun wird er allein versiegeln,
Schuld- und Todes­reich entriegeln,
vom befrei­ten Volk umschart.
Alle Zei­ten sind verwaltet,
alle Wege sind gestaltet
von dem Zep­ter sei­ner Hand.
Kei­ner wird ihm je entrinnen,
jeder kann das Heil gewinnen,
wenn des Wor­tes Ruf ihn fand.
Heu­te kann, wer glaubt, gewahren,
mor­gen wird er offenbaren,
wie er alle Fäden band.“

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind
  • nicht ver­hei­ra­tet