Info-Ver­an­stal­tung des EBW in Bay­reuth: „Hoch­be­ga­bung – erken­nen und fördern“

Symbolbild Bildung

Ca. 2% der Gesamt­be­völ­ke­rung sind per Defi­ni­ti­on – also einem IQ von mehr als 130 – hoch­be­gabt. Das wür­de bedeu­ten, dass z.B. in einer Grund­schu­le mit je zwei Jahr­gangs­klas­sen etwa vier hoch­be­gab­te Kin­der anzu­tref­fen sind, in einem Gym­na­si­um mit 1000 Schü­lern unge­fähr 40 Hoch­be­gab­te (auf­grund der Aus­le­se beim Auf­nah­me­ver­fah­ren rech­net man hier mit ca. 4% Anteil).

Wie tre­ten die­se Kin­der in Erschei­nung? Sind es die Ein­ser-Schü­ler/in­nen, die ohne Pro­ble­me und Anstren­gung die Schu­le durch­lau­fen? Sind es die Wun­der­kin­der, die Klas­sen über­sprin­gen, neben dem Unter­richt noch zusätz­lich ler­nen (z.B. Spra­chen oder ein Musik­in­stru­ment) und vor­zei­tig Abitur machen? Sind es die Kin­der, die schon vor der Schu­le Lesen und Schrei­ben kön­nen? Die Rea­li­tät sieht zuwei­len ganz anders aus. Uner­klär­li­che Ver­hal­tens­wei­sen, schlech­te Schul­lei­stun­gen, obwohl man von den Kin­dern etwas ande­res erwar­ten wür­de, Unkon­zen­triert­heit und Unlust, und noch ande­res mehr. Die Fra­ge taucht auf, ob die­se Kin­der ver­hal­tens­ge­stört sind, über – oder unter­for­dert werden.

An die­sem Abend wol­len wir auf­klä­ren über die unter­schied­lich­sten Facet­ten von hoch­be­gab­ten Kin­dern, ihre mög­li­chen Fähig­kei­ten und Pro­ble­me. Wir möch­ten sowohl Eltern als auch Lehr­kräf­te und Erziehern/​innen Hil­fen an die Hand geben, der­ar­ti­ge Kin­der zu erken­nen und ange­mes­sen zu fördern.

Die Ver­an­stal­tung fin­det statt am Fr, 03.05.2013, 19.30 Uhr, im Semi­nar­raum im Hof, Richard-Wag­ner-Str. 24, Bayreuth

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen über das „Forum Hoch­be­ga­bung“ fin­den Sie unter www​.forum​hoch​be​ga​bung​.de

Die Refe­ren­tin Sabi­ne Schraml (Bega­bungs­päd­ago­gin) aus Hof arbei­tet seit über 10 Jah­ren im Bereich Hoch­be­ga­bung. 2010 grün­de­te sie das „Forum Hoch­be­ga­bung“ in Hof und ist bis heu­te dort als Lei­tung tätig. Sie berät und beglei­tet Betrof­fe­ne und ihre Fami­li­en auf dem Weg der Erken­nung, beim Fin­den von För­der­mög­lich­kei­ten und in Kri­sen. Dabei setzt sie auf eine enge Ver­net­zung von Schu­le und außer­schu­li­schen Insti­tu­tio­nen, um gemein­sam die best­mög­li­chen indi­vi­du­el­len Lösun­gen zu ent­wickeln. Sie steht dar­über hin­aus in engem Kon­takt zu natio­na­len und inter­na­tio­na­len Bega­bungs-For­schungs­ein­rich­tun­gen, um wis­sen­schaft­lich auf dem neue­sten Stand zu blei­ben – eige­ne Wei­ter­bil­dung hat bei ihr ober­ste Priorität.

„Es bestehen noch gro­ße Unklar­hei­ten und Unsi­cher­hei­ten in der Öffent­lich­keit, aber auch an Schu­len und Kin­der­gär­ten dar­über, was Hoch­be­ga­bung wirk­lich für den Ein­zel­nen bedeu­tet. Es ist nicht immer nur ein Segen, kann teil­wei­se auch gro­ße Pro­ble­me mit sich zie­hen.“ Des­halb liegt ihr die Auf­klä­rungs­ar­beit sehr am Herzen.

„Betrof­fe­ne Eltern sind auf ein bes­se­res Ver­ständ­nis ihrer Situa­ti­on ange­wie­sen und benö­ti­gen den Aus­tausch mit ande­ren Gleich­ge­sinn­ten, denn sie gera­ten leicht in eine Aus­nah­me­stel­lung, wenn sie sich für das Wohl der Kin­der ein­set­zen. Im schlimm­sten Fall wer­den sie als soge­nann­te Heli­ko­pter­el­tern bezeich­net, was jedoch nicht stimmt. Aber vor allem die Kin­der brau­chen den Umgang und Aus­tausch mit Gleich­be­fä­hig­ten, denn auch sie wer­den oft­mals nicht ver­stan­den in ihrem kom­ple­xe­ren Den­ken, sind mit ihren Inter­es­sen Außen­sei­ter bei Gleich­alt­ri­gen und wer­den nicht sel­ten ausgegrenzt.“

Aus die­sem Grund wur­den von Anfang an im „Forum Hoch­be­ga­bung Eltern­grup­pen“ in Hof und in Bay­reuth auf­ge­baut, um die­sen Aus­tausch zu pfle­gen. Dar­über hin­aus wer­den in bei­den Regio­nen regel­mä­ßi­ge außer­schu­li­sche Ver­an­stal­tun­gen für die Kids angeboten.

„Ohne die­se Mög­lich­kei­ten wären wir schier ver­zwei­felt an unse­rer Situa­ti­on“ – so die Aus­sa­ge einer betrof­fe­nen Fami­lie, die sich seit Jah­ren an den Ange­bo­ten des „Forum Hoch­be­ga­bung“ und der Eltern­grup­pe in Bay­reuth beteiligt.