Erzbischof Schick: "Kirche muss aus ihrer Quelle, dem Evangelium, leben"

Symbolbild Religion

Erzbischof Schick zum 100. Jubiläum des Katholischen Deutschen Frauenbundes in Ansbach

(bbk) Die Kirche muss sich nach Worten von Erzbischof Ludwig Schick immer wieder erneuern, indem sie zu ihren Wurzeln zurückgeht: „back to the roots“. Er erinnerte an den heiligen Franz von Assisi, der gelehrt habe, das Evangelium „sine glossa“, ohne Beifügungen und Verdrehungen, rein und wahr, zu hören und danach zu leben. „Das Evangelium ist eine Quelle der Inspiration, für Humanität und Barmherzigkeit, für Frieden und Gemeinwohl“, sagte Schick am Samstag anlässlich des 100. Jubiläums des Katholischen Deutschen Frauenbundes in Ansbach.

Erzbischof Schick erinnerte daran, dass sich auch in der Kirche immer wieder Menschen schlimmer Verbrechen schuldig gemacht hätten: „Kriege, Unterdrückung, Leid und Mord sind geschehen.“ Hierbei handele es sich um „Perversion von Kirche“. „Dies konnte und kann nur geschehen, wenn Christen sich vom Evangelium abwenden und ihrer eigenen selbstgemachten Kirchlichkeit verfallen“, sagte Schick. „Kirche musste dann den eigenen Interessen der Macht und des Reichtums dienen.“

„Wenn wir Erneuerung wollen und in der Erneuerung Fortschritt für Friede, Vollkommenheit und Gerechtigkeit, dann gibt es immer nur eins: gegen den Strom zur Quelle, zum Evangelium ‚sine glossa‘, ‚back to the roots‘“ des Lebens und Wirkens Jesu, so Schick. „Kirche ist da, wo Jesus Christus mit seinem Evangelium ist. Er ist Wurzel und Quelle der Kirche.“

Der Katholische Frauenbund in Ansbach habe 100 Jahre aus der Quelle der Evangeliums Wasser der Güte, der Fürsorge, der Hilfe und Liebe geschöpft, besonders für Frauen in den Nöten der häuslichen Gewalt, der Armut und Isolation, der Überforderung und Krankheit. Erzbischof Schick dankte für die Arbeit des Katholischen Frauenbundes in Ansbach und wünschte eine gesegnete Zukunft: „Sie sind heute genauso gefordert, wie vor 100 Jahren“, sagte Schick den Frauen des Frauenbundes.