MdB Schar­fen­berg: „Pfle­ge-Bahr ist Bauernfängerei“

Zur Bewer­tung der staat­lich geför­der­ten Pfle­ge­ta­ge­geld­ver­si­che­rung durch die Stif­tung Waren­test erklärt Eli­sa­beth Schar­fen­berg, Spre­che­rin für Pfle­ge- und Altenpolitik:

Das Ergeb­nis der Aus­wer­tung von Stif­tung Waren­test ist ver­nich­tend: Der Pfle­ge-Bahr bie­tet schlech­te­re Bedin­gun­gen als unge­för­der­te Ver­trä­ge, lohnt sel­ten und bie­tet bei wei­tem kei­ne Abdeckung des gesam­ten Pfle­ge­ri­si­kos. Und dabei dach­ten Uni­on und FDP, dass der Weg in die Pri­va­ti­sie­rung des Pfle­ge­ri­si­kos der Weg in die Glück­se­lig­keit ist.

Was wür­de der Gesund­heits­mi­ni­ster Dani­el Bahr dar­um geben wenn die­se staat­li­che geför­der­te Pfle­ge­ver­si­che­rung nicht mit sei­nem Namen ver­knüpft wäre. Der soge­nann­te Pfle­ge-Bahr ist näm­lich zu einem der größ­ten pfle­ge­po­li­ti­schen Irr­tü­mer von Schwarz-Gelb ver­kom­men. Voll­mun­dig als die Revo­lu­ti­on in der Siche­rung der Pfle­ge­fi­nan­zie­rung pro­pa­giert, erlebt sie jetzt eine schmerz­haf­te Bauchlandung.

Schwarz – Gelb wur­de auf den har­ten Boden der Tat­sa­chen zurück­ge­holt und der Pfle­ge-Bahr hat sich als Flop erwie­sen. Der Staat muss auf­hö­ren, wei­ter­hin 60 Euro im Jahr pro Ver­si­cher­ten in eine Ver­si­che­rung zu inve­stie­ren, die nie­man­dem etwas bringt – außer den Ver­si­che­run­gen. Damit haben sich unse­re Befürch­tun­gen bewahr­hei­tet, dass der Pfle­ge-Bahr ein ein­zi­ger Unsinn ist und die Risi­ken wie stei­gen­de Bei­trags­sät­ze oder gerin­ge Dyna­mi­sie­rung sowie die Ver­sor­gung in den nied­ri­gen Pfle­ge­stu­fen für die Ver­si­cher­ten nicht abzu­se­hen sind. Das ist Bauernfängerei.

Der Pfle­ge-Bahr schwächt das soli­da­ri­sche Prin­zip der Pfle­ge­ver­si­che­rung und des­halb muss er abge­schafft wer­den. Statt­des­sen wol­len wir die Pfle­ge­ver­si­che­rung stär­ken und eine soli­da­ri­sche Pfle­ge-Bür­ger­ver­si­che­rung auf den Weg bringen.