Die­ter Kurth neu­er Chef­coach des FC Ein­tracht Bamberg

SportlicherLeiter Adolf Leicht, Trainer Dieter Kurth und FCE.Vorsitzenden Mathias Zeck. Foto: Alfred Weinkauf

Sport­li­cher­Lei­ter Adolf Leicht, Trai­ner Die­ter Kurth und FCE.Vorsitzenden Mathi­as Zeck. Foto: Alfred Weinkauf

Der FC Ein­tracht Bam­berg 2010 setzt im Kampf um den Klas­sen­er­halt in den rest­li­chen zwölf Spie­len auf ein fri­sches Gesicht auf der Trai­ner­bank: Die­ter Kurth löst mit sofor­ti­ger Wir­kung Petr Ska­ra­bela als Chef­coach ab und wird bereits heu­te Abend das erste Trai­ning lei­ten. Kurth lenk­te zuletzt die Geschicke des Regio­nal­li­ga-Kon­kur­ren­ten VfL Frohn­lach. Nach 16 Spie­len ver­ließ er das Team aus dem Cobur­ger Land auf eige­nen Wunsch. Der Ver­trag mit Die­ter Kurth läuft bis Ende Juni 2014.

Der 50-jäh­ri­ge Thü­rin­ger ist in Bam­berg kein Unbe­kann­ter: Er saß bereits von Janu­ar bis Juni 2010 auf der Trai­ner­bank beim ehe­ma­li­gen 1. FC Ein­tracht, dem Vor­gän­ger­ver­ein des FC Ein­tracht 2010. Auch damals lau­te­te sei­ne vor­ran­gi­ge Mis­si­on, den Klas­sen­er­halt in der Regio­nal­li­ga Süd zu schaf­fen. Aller­dings waren die Vor­zei­chen denk­bar schlech­ter als heu­te, weil der 1. FC Ein­tracht Bam­berg wegen sei­ner Insol­venz bereits als Abstei­ger fest­ge­stan­den hat­te. Das der­zei­ti­ge Umfeld beim FC Ein­tracht 2010 könn­te bes­ser nicht sein: soli­de Finan­zen, wach­sen­de Zahl der Spon­so­ren, neu­es Ver­eins- und Trai­nings­ge­län­de sowie Betrei­ber des künf­ti­gen Nachwuchsleistungszentrums.

Bei einer Pres­se­kon­fe­renz heu­te Nach­mit­tag in den Räu­men des Fuchs-Park-Sta­di­ons begrün­de­te FCE-Vor­sit­zen­der Mathi­as Zeck die Ent­schei­dung des Ver­eins: „Wir haben in der Win­ter­pau­se die Mann­schaft noch ein­mal ver­stärkt und uns erhofft, dass wir einen spür­ba­ren Auf­schwung erle­ben. Statt­des­sen ging die Spi­ra­le nach unten, da darf man sich auch vom Sieg gegen Frohn­lach nicht blen­den las­sen. Wir muss­ten uns bei die­ser Ent­wick­lung ernst­haf­te Sor­gen machen.“ Weil dann auch noch ein Mann auf dem Markt gewe­sen sei, so Zeck wei­ter, der das gesam­te Umfeld in Bam­berg kennt und „wir beim ersten Kon­takt gemerkt haben, dass die Fackel brennt“, habe die Ana­ly­se der sport­li­chen Lage nichts ande­res zuge­las­sen. Alle Ver­ant­wort­li­chen des Ver­eins hät­te eine gemein­sa­me Ent­schei­dung getrof­fen. Zeck beton­te, dass ihm die Tren­nung von Petr Ska­ra­bela „sehr, sehr schwer gefal­len“ sei. „Und das ist kein Lip­pen­be­kennt­nis: Petr ist ein fei­ner Mensch, der 24 Stun­den am Tag für den Ver­ein gelebt hat!“ Nach Zecks Wor­ten hat der Klas­sen­er­halt abso­lu­te Prio­ri­tät, weil der FC Ein­tracht 2010 wegen der enor­men posi­ti­ven Ver­än­de­run­gen im Umfeld des Ver­eins die „ein­ma­li­ge Chan­ce“ habe, die Num­mer eins in Ober­fran­ken zu wer­den und dau­er­haft etwas auf­zu­bau­en. „Ich hof­fe, dass Die­ter Kurth das Quänt­chen Glück hat, das Petr fehlte.“

Die­ter Kurth gab gleich die Marsch­rou­te für das Rest­pro­gramm vor: „Ab sofort schau­en wir nur noch nach vor­ne! Wir haben noch zwölf Spie­le, davon sie­ben daheim und gegen direk­te Kon­kur­ren­ten, bei zwei Punk­ten Rück­stand auf den Nicht- Abstiegs­platz. Da ist das Ziel ein­deu­tig: Weg vom Rele­ga­ti­ons­platz“, zeig­te sich Kurth kämp­fe­risch. Er habe fest­ge­stellt, dass die Spie­ler die Köp­fe nach einem Gegen­tor sofort hän­gen lie­ßen. Dar­an gel­te es zu arbei­ten. Obwohl Kurth bereits kon­kret in Ver­hand­lun­gen mit einem Regio­nal­li­ga- Spit­zen­ver­ein war, ent­schied er sich für den FCE. „Der FC Ein­tracht ist für mich die bes­se­re Vari­an­te. Was in den letz­ten drei Jah­ren hier ent­stan­den ist, ist sen­sa­tio­nell. Außer­dem ken­ne ich die Leu­te und das Umfeld. Ganz ehr­lich: Ich hät­te ja schon vor drei Jah­ren ger­ne hier wei­ter­ge­macht. Aber durch die Insol­venz war nicht mal klar, ob es über­haupt noch eine Mann­schaft gibt“, sag­te Kurth. Der Ver­ein habe es ver­dient, auch im näch­sten Jahr in der Regio­nal­li­ga zu spie­len. „Ich bin über­zeugt von die­ser Mann­schaft und freue mich auf die Jungs.“

Auch dem sport­li­chen Lei­ter des FCE, Adolf Leicht, fiel nach eige­nen Wor­ten die Tren­nung von Petr Ska­ra­bela schwer: „Wir haben sehr gut zusam­men­ge­ar­bei­tet. An Petr habe ich stets sei­ne Offen­heit und Kame­rad­schaft geschätzt. Doch Petr sag­te auch immer: Die Wahr­heit liegt auf dem Platz. Und mit den Lei­stun­gen der letz­ten Spie­le konn­ten wir nicht zufrie­den sein.“ Die Ver­pflich­tung Kurths nann­te Leicht „unse­re letz­te Chan­ce“. „Die­ter Kurth ist für uns ein Glücks­fall. Er muss das Feu­er ent­fa­chen, das wir brau­chen. Die Mann­schaft braucht wie­der leben. Wenn er das schafft, dann geht es vor­an“. resü­mier­te Leicht.