Mit­glie­der­ver­samm­lung der SPD Forchheim

Bütt­ner: „Ende des poli­ti­schen Däumchendrehens“

Die hei­ße Pha­se der anste­hen­den Land­tags- und Bun­des­tags­wahl im Herbst hat noch nicht begon­nen, da wer­fen schon die Wah­len 2014 ihre Schat­ten vor­aus: die Kom­mu­nal­wahl und die Wahl zum euro­päi­schen Par­la­ment. Daher traf sich die Forch­hei­mer SPD auf Ein­la­dung ihres Vor­sit­zen­den Klaus Thor­mann am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de. Der Ein­la­dung folg­te auch Rei­ner Bütt­ner, Land­tags­kan­di­dat für den Stimm­kreis Forch­heim, in das Gast­haus „Markt­platz“ nach Forch­heim gela­den. Bütt­ner stell­te sich und sei­ne Posi­tio­nen den Anwe­sen­den vor. „Ich bin in einem klei­nen Dorf auf­ge­wach­sen, und ken­ne daher die Vor­tei­le des Dorf­le­bens, wie die Natur um die Ecke und den guten Zusam­men­halt in der Dorf­ge­mein­schaft.“ Obwohl er mit sei­ner Fami­lie nun schon eini­ge Jah­re in der Stadt Forch­heim zuhau­se ist, stimm­te er die Zuhö­rer auf das The­ma länd­li­cher Raum und demo­gra­phi­scher Wan­del ein. „Die Her­aus­for­de­rung in den näch­sten Jah­ren wird sein, wie wir es schaf­fen Fami­li­en, Hand­werk und Indu­strie und auch der älte­re Gene­ra­ti­on ermög­li­chen auf dem Dorf zu leben. Ich möch­te dafür kämp­fen, dass der Land­kreis Forch­heim als Bei­spiel­re­gi­on für ande­re wird und wir dies gemein­sam gut hin­be­kom­men.“, so der 41-jäh­ri­ge Elek­tro­in­ge­nieur weiter.

Die regio­na­le Gemein­schafts­schu­le, das Schul­kon­zept der SPD unter Feder­füh­rung des Bil­dungs­exper­ten Mar­tin Güll, ist die rich­ti­ge Ant­wort auf ein dro­hen­des Schul­ster­ben im länd­li­chen Raum. Die Schü­ler­zah­len sind rück­läu­fig. Die Ideen­lo­sig­keit der CSU führt zu über­gro­ßen Schul­zen­tren, die nur durch unver­ant­wort­lich lan­ge Anfahrts­we­ge der Schü­le­rin­nen und Schü­ler erreicht wer­den kön­nen. „Die CSU hat kei­ne Ideen und kein Kon­zept. Und das, was sie prä­sen­tie­ren, sind von uns abge­schrie­ben“, kri­ti­sier­te Bütt­ner die Arbeit der CSU.

So stell­te die Auto­bahn­di­rek­ti­on bereits 2009 Plä­ne für den Lärm­schutz der A73 in Forch­heim vor. Die Gescheh­nis­se der dann fol­gen­den Jah­re fass­te Bütt­ner zusam­men: es wur­de auf die näch­sten Schrit­te gewar­tet und plötz­lich war die Finan­zie­rung durch den Bund wie­der voll­kom­men offen. Wei­ter­hin wur­den irgend­wel­che Form­feh­ler aus den 70er her­an­ge­zo­gen, da die damals noch eigen­stän­di­ge Gemein­de Bucken­ho­fen kei­nen Antrag stell­te. So war auf ein­mal nur noch von einem ein­sei­ti­gen Lärm­schutz die Rede. „Mit gro­ßem Getö­se stell­ten sich dann die ört­li­chen Land­tags- und Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten der jewei­li­gen regie­ren­den Frak­tio­nen hin und behaup­te­ten, sie wür­den sich für die Belan­ge der Men­schen ein­set­zen“, ätz­te Bütt­ner und stell­te fest, dass der aktu­el­le Stand im Lärm­schutz dem Stand von 2009 ent­spricht. „Ver­mut­lich sam­melt die CSU ab mor­gen Unter­schrif­ten gegen ihre eige­ne Unfä­hig­keit – genau­so wie für den S‑Bahn-Halt in Forch­heim-Nord“, läster­te Bütt­ner gegen den poli­ti­schen Still­stand, „das poli­ti­sche Däum­chen­dre­hen muss aufhören!“

Denn auch beim The­ma S‑Bahn-Halt in Forch­heim-Nord waren es die eige­nen Mini­ster und Mini­ste­ri­en, in der Staats­re­gie­rung genau­so wie im Bund, die sich hin­ter faden­schei­ni­gen Begrün­dun­gen ver­steck­ten und sich gegen­sei­tig den schwar­zen Peter zuspiel­ten. „Unterm Strich ist nichts raus­ge­kom­men. Wie­der fünf ver­lo­re­ne Jah­re.“, kon­sta­tier­te Bütt­ner und wid­me­te sich gleich der näch­sten Bau­stel­le, der Ener­gie­wen­de: „Ich bedaue­re es sehr, dass die Ener­gie­wen­de im Bund und im Land in Hän­den von Men­schen liegt, die sie nicht wol­len. Wir müs­sen weg von gro­ßen Anla­gen und hin zu dezen­tra­len Struk­tu­ren. Schwarz-Gelb för­dert aber am lieb­sten Off-Shore-Windparks.“

Der wei­te­re Ver­lauf der Mit­glie­der­ver­samm­lung stand noch unter orga­ni­sa­to­ri­schen Auf­ga­ben: es stan­den die Wah­len der Dele­gier­ten für die Kon­fe­ren­zen für den Kreis­tag und für das euro­päi­sche Par­la­ment auf der Agen­da. Für die Nomi­nie­rungs­kon­fe­renz zur Euro­pa­wahl wur­den Chri­sta Ger­des, Atil­la Kara­bag, Ani­ta Kern, Dr. Uwe Kirsch­stein, Ste­fan Rüger und Eva Wich­ter­mann gewählt. Zur Kom­mu­nal­wahl wur­den eben­falls die­se sechs sowie Rei­ner Bütt­ner, Lisa Hoff­mann, Tho­mas Hof­mann, Kurt Lieb­mann und Ute Samel gewählt.