Brose Baskets: 72:75-Niederlage in der Euroleague gegen ALBA BERLIN

Mit einer veränderten Startformation, Gavel, Tadda, Jacobsen, Ford und Zirbes, begannen die Brose Baskets gegen die mit Wood, Foster, Morley, Thompson und Idbihi agierenden Hauptstädter. Neu-Starter Ford eröffnete per Dunking planmäßig, Foster konnte per Dreier im Gegenzug aber auch die ersten Berliner Punkte markieren. Beide Teams spielten ihre Angriffe anfangs konsequent durch, hatten defensiv aber Probleme, den Gegner aus der Zone zu halten. Woods Pick and Roll verschaffte Berlin immer wieder Überzahlsituationen in Korbnähe, weshalb Chris Fleming die TV-Auszeit beim Stand von 10:11 in der sechsten Minute dazu genutzt haben dürfte, die Defensivrotationen noch einmal genau durchzusprechen. In der Tat agierten die Franken in diesen Situationen fortan cleverer, die Gäste fanden aber andere Lösungen, um sich in der zehnten Minute erstmals leicht abzusetzen. Weil Walsh per Dreier traf und die Domstädter im letzten Berliner Angriff noch dreimal foulen konnten, ohne Freiwürfe abzugeben, verkürzten sie auf 19:21 nach zehn Minuten.

Ein spektakulärer Gavel-Dreier über Brett sorgte für den zwischenzeitlichen Ausgleich, Foster konnte nach schnellen Pässen aber völlig offen aus der Distanz den sofortigen Konter landen. Mit ihm und Ali Traore hatten die Albatrosse in dieser Phase die beiden spielbestimmenden Männer in ihren Reihen, obwohl Bambergs Daniel Schmidt mit einem Ballgewinn gegen Schaffartzik bei dessen Ballvortrag und den anschließenden Punkten ein Highlight für die Zuschauer bot. In der Defensive konnte man nicht den nötigen Druck auf den Gegner ausüben, der immer wieder zu Wurfchancen kam und diese bis zur 17. Minute mit einer Quote von fast 67 Prozent nutzte. Wie zu Beginn war es Wood im Pick and Roll, dessen Kreise man nicht einzuengen verstand, so dass 180 Sekunden vor dem Seitenwechsel ein 30:37 aus Sicht der Brose Baskets auf der Anzeigetafel stand. Vier Punkte durch Jacobsen und Walsh sowie ein wieder vom Ring rollender Wurfversuch Idbihis veranlassten schließlich auch Sasa Obradovic zu seiner ersten Auszeit, in deren Folge seinen Schützlingen bis auf einen Dreier von Morley aber nur zwei Ballverluste gelangen. Jacobsen schoss die Gastgeber per Dreier 30 Sekunden vor der Pause erstmals im zweiten Viertel wieder in Front, mit dem letzten Angriff glich Wood per Floater zum 42:42 aus.

60 Prozent aus dem Feld für Berlin, dafür weniger Ballverluste und mehr Wurfversuche auf Seiten der Heimmannschaft waren die statistischen Indikatoren einer ausgeglichenen Partie, deren drittes Viertel die fast identischen Startformationen – Djedovic ersetzte bei Berlin Morley – begannen. Zirbes sorgte nach eigenem Offensivrebound durch Freiwürfe für die ersten Punkte, Jacobsen per Dreier und Ford erhöhten auf 49:46, zudem übte man hinten nun deutlich mehr Druck aus, wodurch man Fehler der Mannen von der Spree provozierte. 52:46 hieß es nach einem Dreier Gavels, einige Bamberger Fehler später allerdings sahen viele Thompson schon per Korbleger ausgleichen. Ford konnte den Versuch jedoch von hinten blocken und Gavel über Idbihi auf 54:50 stellen. Der in der ersten Hälfte mit drei Punkten eher zurückhaltende Aufbauspieler drückte der Partie nun seinen Stempel auf und sein Einsatz inspirierte die Mitspieler. Vergebenen Wurfchancen wurde vehement nachgegangen, an der Freiwurflinie brachte sich Neumann aber um den verdienten Lohn dieser Mühe. So war Thompson kurz vor dem Buzzer zum 58:59 erfolgreich.

Geduldig, bis der Ball beim von Schmidt nicht zu haltenden Traore landete, liefen die Berliner ihre erste Offensive im Schlussviertel durch, doch auch Bamberg konnte durch Nachbar liefern, der mit einem tollen Spin um Byars den erneuten Führungswechsel herbeiführte. Lange konnte man sich daran aber nicht erfreuen, in der 33. Minute lag wieder der Gast vorne. Ford per Freiwurf und Dunk auf Assist von Walsh konnte das 65:64 markieren, war im Gegenzug aber nicht wach genug gegen Idbihi, so dass der nach einer Finte direkt am Brett problemlos abschließen konnte. Exakt vier Minuten waren noch auf der Uhr, als Gavel zum Korbleger ansetzte und zum 68:68 ausglich, ein erneutes Herzschlagfinale bahnte sich zu diesem Zeitpunkt an. Wood tanzte Nachbar für zwei weitere Berliner Punkte aus, Anton Gavel reparierte die Situation mit einem Korbleger trotz Foul, scheiterte aber beim Freiwurf. Tiefes Absinken der Gastgeberdefense ließ Foster auf der Weakside offen Maß nehmen und zum 70:73 vollstrecken – 117 Sekunden vor der Sirene. Walsh versuchte sein Glück aus der Distanz, verfehlte aber sein Ziel, sicherte im Gegenzug aber den Rebound und bediente Ford zum 72:73. Berlins Angriffszeit lief herunter, vier Sekunden vor Ablauf tippte Jacobsen ein für Foster gedachtes Anspiel ins Aus. Sasa Obradovic nahm die Auszeit, um in die Trickkiste zu greifen, Wood verpasste den Dreier jedoch. Walsh holte den Rebound und Gavel suchte den Weg in die Zone, wo er den Ball verlor. Noch 6,2 Sekunden verblieben, als man Schaffartzik an die Freiwurflinie schickte, der zweimal sicher zum 72:75 verwandelte. Berlin verhinderte den Dreier, Gavel konnte von der Freiwurflinie den ersten Versuch nicht verwandeln, der Rebound des zweiten verworfenen Freiwurfs landete bei Berlin, die die Uhr herunter spielen konnten.

Für die Brose Baskets stehen nun einige Tage Pause auf dem Programm, ehe am Montag die Vorbereitung auf das nächste Euroleague-Heimspiel beginnt. Am Gründonnerstag ist Panathinaikos Athen in der Stechert Arena zu Gast. Jump ist um 20:45 Uhr.

Brose Baskets: Ford (16), Gavel (14), Nachbar (11), Jacobsen (10), Zirbes (10), Walsh (5), Tadda (4), Schmidt (2), Neumann, Ogilvy
ALBA Berlin: Thompson (15), Traore (14), Foster (11), Morley (10), Wood (9), Idbihi (6), Byars (4), Djedovic (2), Miralles (2), Schaffartzik (2).