Forch­hei­mer Grü­ne kämp­fen gegen Wasserprivatisierung

Forchheimer Grüne kämpfen gegen Wasserprivatisierung

Forch­hei­mer Grü­ne kämp­fen gegen Wasserprivatisierung

Reger Betrieb herrsch­te am Sams­tag 16.3.2013 am Info­stand der Grü­nen zum The­ma euro­pa­wei­te Was­ser­li­be­ra­li­sie­rung in der Forch­hei­mer Fuß­gän­ger­zo­ne. Eini­ge Leu­te waren gezielt zum Stand gekom­men, um sich in die Listen für das erste Euro­päi­sche Bür­ger­be­geh­ren „Was­ser ist ein Men­schen­recht“ ein­zu­tra­gen, die mei­sten aber blie­ben spon­tan ste­hen, um mit­zu­ma­chen. „Infor­ma­ti­on brauch­ten die wenig­sten. Fast alle wuß­ten auf­grund der vie­len Berich­te der letz­ten Wochen in den Medi­en ziem­lich gut Bescheid über die Bestre­bun­gen der EU, die Was­ser­ver­sor­gung euro­pa­weit im Sin­ne einer Libe­ra­li­sie­rung zu regeln. Vie­le hat­ten eine rich­ti­ge Wut und fin­den das eine Saue­rei, wuß­ten aber nicht, was sie dage­gen tun kön­nen“, sagt Emme­rich Huber aus Burk, der Initia­tor des Info­stands. Beson­ders freu­te er sich über Pas­san­ten, die sag­ten, sie hät­ten eigent­lich nichts mit den Grü­nen am Hut, aber es super fan­den, dass jemand was gegen die Was­ser­li­be­ra­li­sie­rung tut und sie sich betei­li­gen konnten.

Huber ist sicher, daß das Begeh­ren erfolg­reich sein wird, denn euro­pa­weit haben bereits rund 1,3 Mil­li­on Men­schen unter­schrie­ben und die nach Län­dern nöti­gen Stim­men dürf­ten erreicht sein. „Aber“ so Huber, „das heißt nicht, daß damit die Was­ser­li­be­ra­li­sie­rung vom Tisch ist, son­dern nur, daß sich EU-Kom­mis­si­on und Par­la­ment mit dem The­ma noch­mal befas­sen müs­sen. Des­halb ist es wich­tig, daß wir mit mög­lichst vie­len Stim­men ein star­kes Zei­chen set­zen.“ Im Übri­gen ärgert sich der Grü­ne, eigent­lich ein glü­hen­der EU-Fan, maß­los, daß aus Brüs­sel wie­der mal eine Rege­lung kommt, die die gro­ße Mehr­heit der Bür­ger gera­de­zu absurd fin­den. Und Edwin Mai­er, Spre­cher der Grü­nen in Forch­heim, ist wütend auf Poli­ti­ker und die deut­sche Regie­rung: „Da wird ver­harm­lost und eini­ge, z.B. der Gene­ral­se­kre­tär Dob­rindt, stel­len sich hin und schimp­fen medi­en­wirk­sam gegen die Was­ser­li­be­ra­li­sie­rung, aber wirk­lich dage­gen machen tun sie nichts. Im Gegen­teil, EU-Par­la­men­ta­ri­er blei­ben den wich­ti­gen Abstim­mun­gen ein­fach fern und die Bun­des­re­gie­rung hat erst vor weni­gen Tagen in der EU-Kom­mis­si­on die wei­te­re Libe­ra­li­sie­rung aller Dienst­lei­stun­gen ein­schließ­lich der Was­ser­ver­sor­gung aus­drück­lich begrüßt“. Erklä­ren kann er sich das nur mit mas­siv­ster Lob­by­ar­bei­ter der inter­es­sier­ten Groß­un­ter­neh­men wie Nest­le, EON und Veolia.

Da ist es kein Wun­der, daß sich auch die Forch­hei­mer rege am Bür­ger­be­geh­ren betei­li­gen, und zwar so rege, daß die Grü­nen den Info­stand frü­her als vor­ge­se­hen abbau­ten – alle Unter­schrifts­li­sten waren gefüllt.