Verhindert der Wintereinbruch die erste landkreis-übergreifende RAMADAMA-Aktion am Main?

Fast 20 Organisationen wollen zum Weltwassertag als Partner für den Main gemeinsam aktiv werden

Uferreinigungsaktion  der Bischberger Fischerzunft im Frühjahr 2010. Quelle: Josef Kröner

Uferreinigungsaktion der Bischberger Fischerzunft im Frühjahr 2010. Quelle: Josef Kröner

Anlässlich des jährlich am 22. März stattfindenden Weltwassertages, der in diesem Jahr unter dem Motto „Wasser und Zusammenarbeit“ steht, planen fast 20 Organisatoren in zwei Landkreisen eine gemeinsame RAMADAMA-Aktion am Main.

Um brütende Vögel im Frühjahr nicht zu stören, wurde bewusst ein relativ zeitiger Termin gewählt. Mit dem aktuellen Wintereinbruch bangen jetzt aber alle Organisatoren, dass der Schnee im Laufe der kommende Woche im Maintal schmilzt. Und dass dann nicht ein größeres Hochwasser die Aktion gefährdet.

Die Idee entsandt bereits im Herbst 2012 auf Anregung der Mainfischereigemeinschaft Lichtenfels bei einem Treffen der Partner für den Main in Zapfendorf. Die Resonanz auf den Aufruf des Flussparadieses Franken ist außerordentlich beeindruckend: Angelvereine, Kommunen, BRK-Wasserwacht, Kanuvereine, Kanuvermieter, Jugendgruppen und Schulklassen werden die Ufer, die Kanuanlegestellen, die Seen und den Fluss von Müll reinigen. Bei einem Vorbereitungstreffen am 7. März 2013 in Bad Staffelstein stimmten die Beteiligten den Ablauf der Aktion ab. Die Verwaltungen der Abfallwirtschaft der Landkreise Bamberg und Lichtenfels und die Kommunen vor Ort unterstützen die RAMADAMA-Aktion, so dass bei den ehrenamtlich Engagierten für die Entsorgung des Mülls keine Kosten entstehen.

Große und kleine Helfer sind bei nahezu allen Aktionen ausdrücklich willkommen! Wichtig ist, dass jeder, der mitmachen will zumindest ein paar feste Handschuhe mitbringt und wetterfeste Kleidung anhat. Gummistiefel sind je nach Witterung und Einsatzort ebenfalls sinnvoll. Als Greifwerkzeug können eine alte Grillzange und als Sammelbehälter ein Eimer gute Dienste leisten.

Viele der gemeldeten Aktionen finden zum Teil seit über 30 Jahren statt, wie die der Bischberger Fischerzunft, die schon Computermonitore und Sofas eingesammelt hat. Der Markt Ebensfeld organisiert seit vielen Jahren ebenfalls jedes Jahr eine Ramadama-Aktion in allen Ortsteilen, bei der am Badesee die örtliche Wasserwacht und der Angelverein die Federführung innehaben. Einige Gruppen werden in diesem Jahr das erste Mal eine eigene Aktion stemmen, wie die neu gegründete Kindergruppe des Bund Naturschutz in Kemmern. Das AquaRiese wird mit der Adam-Riese-Schule vom Wasser aus aktiv. Die in Lichtenfels ansässigen Kanuvereine wollen trotz des zeitgleichen Bezirksanpaddelns am 23. März 2013 mit dabei sein. Ziel der Aktion ist es auch, den vom Bayerischen Kanu-Verband im letzten Jahr gestarteten MUSS Müll- und Unrat-Sammel-Sack in der Region bekannt zu machen. Dieser gehört auf jeder Kanutour mit ins Boot.

Hintergrund

Beim letzten Jahrestreffen der Partner für den Main im Winter 2012 in Zapfendorf stellte Dr. Oliver Freiburg das Vorhaben der Mainfischereigemeinschaft Lichtenfels vor, im Jahr 2013 eine Unrat-Sammelaktion am Main durchzuführen. Jörg Schröder von der Evangelischen Jugend Oberfranken berichtete von einem ähnlichen Plan. Die Idee zur ersten gemeinsamen „Ramadama am Main“-Aktion war geboren.

Die Aktion wird zeitlich im Rahmen des Weltwassertages stattfinden, der 2013 unter dem passenden Motto „Wasser und Zusammenarbeit“ steht. Der von den Vereinten Nationen ausgerufene Weltwassertag wird seit 1993 jährlich am 22. März begangen (http://www.unesco.de/wassertag.html).

Der achtsame Umgang mit dem Main ist die Grundlage der Aktion. Daher soll sich diese auf bestimmte gut zugängliche Bereiche (Kanuanlegestellen, Badeseen, Brücken) konzentrieren und sensible Naturgebiete aussparen, um die beginnende Vogelbrut nicht zu stören.

Isa Winter-Brand, Bayerischer Kanu-Verband: „Der Müll  verschwindet nicht! Was im Fluss landet, landet irgendwann im Meer und dann wieder an den Stränden!“

Bernd Flieger, Landratsamt Lichtenfels: „Dort wo kein Müll rumliegt, kommt auch nicht so viel neuer Müll hin.“

Weitere Informationen zum MUSS-Sack
http://www.kanu-bayern.de/freizeitsport/muss