Universität Bayreuth: Universitätsarchivar nimmt Arbeit auf

Symbolbild Bildung

Die Universität Bayreuth ist sich ihrer Verantwortung zur Dokumentation und Überlieferung der Universitätsgeschichte bewusst. Seit 1. März beschäftigt sie mit Archivassessor Karsten Kühnel M.A. einen Universitätsarchivar.

Der in Hof geborene Universitätsarchivar studierte an der Universität Erlangen-Nürnberg Mittlere Geschichte, Indogermanistik und Lateinische Philologie. Nach seinem Magisterabschluss arbeitete er zwei Jahre im Stadtarchiv Hof, wo er für die Bibliotheksbestände zuständig war. Von 1998 bis 2000 war er Archivreferendar am Thüringischen Hauptstaatsarchiv in Weimar. Seine theoretische Ausbildung als Archivar erhielt er an der Archivschule Marburg, wo er das archivarische Staatsexamen für den höheren Archivdienst ablegte.

Seine erste Stelle führte ihn nach Bamberg. Dort baute er das Archiv des Generalsekretariats der Vereinigung Deutscher Ordensobern und des Deutschen Katholischen Missionsrats auf. Anschließend kehrte er für fünf Jahre an das Stadtarchiv Hof zurück und übernahm dessen stellvertretende Leitung ebenso wie die des angeschlossenen Museums Bayerisches Vogtland. Im Frühjahr 2007 wechselte er in die Abteilung Reich des Bundesarchivs in Berlin, von wo aus er das Informationsportal Zwangsarbeit im NS-Staat konzipierte und umsetzte. Dabei rief er die inzwischen zum Standardwerk gewordene Bibliographie zur Zwangsarbeit im NS-Staat ins Leben, die vom Bundesarchiv dauerhaft fortgeführt wird. Seit Dezember 2008 leitete Herr Kühnel die Abteilung Archivische Erschließung im Internationalen Suchdienst in Bad Arolsen. Dort entwickelte er einen Schwerpunkt auf dem Gebiet der interinstitutionellen Erschließung und baute ein weltweites Netz von Partnerschaften mit Archiven und Gedenkstätten auf.

Auf europäischer Ebene arbeitet er im EU-Projekt European Holocaust Research Infrastructure (EHRI) im archivtheoretischen Bereich mit und ist an der Erarbeitung von Standards and Guidelines beteiligt. Herr Kühnel ist Mitglied im Verband deutscher Archivarinnen und Archivare (VdA) und im Internationalen Archivrat (ICA) sowie in den jeweiligen Sektionen der Universitätsarchive und Archive wissenschaftlicher Insititutionen.

Der Aufbau des Universitätsarchivs Bayreuth ist nach seiner Einschätzung nicht nur ein Auftrag, die historisch wertvolle Überlieferung der Universität dauerhaft zu sichern und zugänglich zu machen, sondern bringt auch die Herausforderung und Chance mit sich, eine Einrichtung zu schaffen, die internationalen Maßstäben aufs Modernste genügt und die Diskussion in der aktuellen Archivwissenschaft bereichert.

Die Stelle des Universitätsarchivars ist in der Stabsabteilung für Presse, Marketing & Kommunikation angesiedelt. Die Erforschung und Dokumentation der Universitätsgeschichte soll von einer aktiven Öffentlichkeitsarbeit begleitet werden.