Ver­nis­sa­ge eröff­net Son­der­aus­stel­lung im Hei­mat­mu­se­um Ebermannstadt

Der Kunst­ma­ler Hans Ott – ein Leben für die Malerei

Hans Ott: "Wallfahrt", 1972

Hans Ott: „Wall­fahrt“, 1972

Am Sonn­tag, 17. März, eröff­net um 14:00 Uhr das Hei­mat­mu­se­um Eber­mann­stadt die neue Sai­son mit einer Ver­nis­sa­ge die Son­der­aus­stel­lung: Der Kunst­ma­ler Hans Ott – ein Leben für die Malerei.

Der frän­ki­sche Maler Hans Ott (1902 – 1981) gilt als einer der bedeu­tend­sten Ver­tre­ter des euro­päi­schen Far­ben­holz­schnit­tes. Die Son­der­aus­stel­lung, die von sei­nen bei­den Kin­dern, Dr. Micha­el Ott und Danie­la Ott, aus dem rei­chen Nach­lass des Künst­lers zusam­men­ge­stellt wur­de, zeigt in Bil­dern und Expo­na­ten den Lebens­weg ihres Vaters nach.

Gebo­ren wur­de Hans Ott in Bad Ber­neck im Fich­tel­ge­bir­ge, wo sei­ne Eltern ein Gast­haus führ­ten. Nach sei­ner Aus­bil­dung als Forst­wirt erleb­te er im Forst­amt Tegern­see haut­nah die Not der Wald­ar­bei­ter inder Nach­kriegs­zeit ken­nen. Er gab sei­nen Beruf auf, wan­der­te mit­tel­los zu Fuß und ohne festen Plan durch den Schwarz­wald, durch Tirol, über den Bren­ner bis zum Gar­da­see. In Süd­ti­rol blieb er schließ­lich hän­gen und ver­dien­te mit Restau­rie­rungs­ar­bei­ten sei­nen Lebens­un­ter­halt. Hier lern­te er aber auch zwei Künst­ler ken­nen, die ihn stark beein­druck­ten und ihn mit der Tech­nik des Farb­holz­schnitts bekannt machten.

Sein Talent ver­tief­te Hans Ott ab 1931 durch ein Stu­di­um an der Kunst­aka­de­mie in Mün­chen. Drei Jah­re spä­ter kehr­te er in sei­ne frän­ki­sche Hei­mat zurück und arbei­te­te sich in Bay­reuth in eine neue Tech­nik ein: in die Zin­ko­gra­fie. Das ist ein Ver­fah­ren, bei der wie beim Stein­druck, der Litho­gra­fie, im Flach­druck Abbil­dun­gen her­ge­stellt wer­den. Der Vor­teil liegt auf dem Ver­zicht der teu­ren und schwe­ren Litho­gra­fie­stei­ne. In Bay­reuth ent­stand auf die­se Wei­se der erste Hans-Ott-Kalen­der, in dem er ein­drucks­voll Land und Leu­te im ost­baye­ri­schen Grenz­land porträtierte.

Dem Krieg konn­te sich auch Hans Ott nicht ent­zie­hen. Als Kriegs­ma­ler der Pio­nie­re erleb­te er den Russ­land­feld­zug bis zum Infer­no von Sta­lin­grad. Aus die­ser Zeit sind ein­druck­vol­le Por­träts und licht­durch­flu­te­te Aqua­rel­le erhalten.

Sei­ne letz­te Schaf­fens­pe­ri­ode begann 1961 mit der Nie­der­las­sung in Eber­mann­stadt und der Grün­dung sei­ner Fami­lie. Hier wid­me­te er sich ganz beson­ders dem Farb­holz­schnitt, ent­wickel­te sei­ne Tech­nik wei­ter und nahm auch moder­ne Stil­rich­tun­gen auf.

20 Jah­re nach der gro­ßen Werk­aus­stel­lung im Forch­hei­mer Kai­ser­pfalz­mu­se­um doku­men­tie­ren die bei­den Kin­der des Künst­lers im Hei­mat­mu­se­um Eber­mann­stadt den Lebens­weg ihres Vaters. Neben Bei­spie­len aus sei­nen künst­le­ri­schen Schaf­fen gehen sie in meh­re­ren Tisch­vi­tri­nen auch auf Per­sön­li­ches ein. Ein­drucks­voll wird dabei auch die Vor­lie­be des Vaters für die Jagd vorgestellt.

Die Son­der­aus­stel­lung läuft vom 17. März bis 30. Juni 2013. Geöff­net ist jeweils an Sonn- und Fei­er­ta­gen von 14:00 – 17:00 Uhr und mitt­wochs 15:00 – 18:00 Uhr. Für Schu­len, Ver­ei­ne und Rei­se­ge­sell­schaf­ten sind Füh­run­gen nach Ver­ein­ba­rung mit Frau Thei­ler von der Tou­rist­info mög­lich (Tel.: 09194/50640).
Wei­te­re Infor­ma­tio­nen auf der Home­page des Hei­mat­mu­se­ums: www​.hei​mat​mu​se​um​.eber​mann​stadt​.de/