Fuku­shi­ma und kein Ende – auch zwei Jah­re danach sind die Fol­gen der Atom­ka­ta­stro­phe nicht bewältigt

Am 11. März 2011 folg­te auf eine ver­hee­ren­de Flut­wel­le, die über 15.000 Men­schen das Leben koste­te, die Atom­ka­ta­stro­phe von Fuku­shi­ma, die mehr als hun­dert­tau­send Men­schen zwang, ihr Heim zu ver­las­sen, und zu groß­flä­chi­gen Kon­ta­mi­na­tio­nen von Böden, Wäl­dern und Gewäs­sern führ­te. Die ober­frän­ki­schen Abge­ord­ne­ten Ulri­ke Gote, MdL und Eli­sa­beth Schar­fen­berg, MdB erin­nern an die Opfer und for­dern eine zügi­ge Umset­zung der Energiewende.

„Mit der Atom­ka­ta­stro­phe von Fuku­shi­ma wur­de das theo­re­ti­sche Rest­ri­si­ko eines Gaus zur Rea­li­tät und das Unfass­ba­re geschah vor den Augen der Welt: Das Hoch­tech­no­lo­gie­land Japan war mit der ato­ma­ren Not­la­ge hoff­nungs­los über­for­dert. Die fort­schrei­ten­den Kern­schmel­zen konn­te nicht ver­hin­dert wer­den. Betrei­ber und Behör­den schwie­gen, wäh­rend die betrof­fe­nen Men­schen in der Regi­on lan­ge im Unkla­ren waren über die Gefah­ren, denen sie aus­ge­setzt waren“, erin­nert Eli­sa­beth Schar­fen­berg, Spre­che­rin für Pfle­ge- und Alten­po­li­tik, und fährt fort: „Anläss­lich des zwei­ten Jah­res­ta­ges von Fuku­shi­ma geden­ken wir der vie­len Opfer der Kata­stro­phe. Wir erin­nern aber auch dar­an, dass die Kata­stro­phe von Fuku­shi­ma nicht been­det ist. Der ato­ma­re Super-GAU führt zur radio­ak­ti­ven Bela­stung der Bevöl­ke­rung und zur Kon­ta­mi­nie­rung von Nah­rungs­mit­teln und Umwelt, die auch heu­te zwei Jah­re nach der Kata­stro­phe lang nicht bewäl­tigt sind. Der Jah­res­tag zeigt auch, wie schnell bei Regie­run­gen Erkennt­nis­se, die im Lich­te einer ein­schnei­den­den Kata­stro­phe rich­ti­ger­wei­se gewon­nen wur­den, wie­der in Ver­ges­sen­heit gera­ten kön­nen.“ In Deutsch­land, so Schar­fen­berg wei­ter, ver­liert die Bun­des­re­gie­rung seit dem Lauf­zei­ten-Kon­sens immer mehr das Inter­es­se an einem ehr­li­chen und ernst­haf­ten Atom­aus­stieg. Statt­des­sen gewinnt die ursprüng­li­che Kli­en­tel­po­li­tik für gro­ße Kon­zer­ne und die Atom­wirt­schaft wie­der Raum.

„Auch die baye­ri­sche Staats­re­gie­rung nimmt die Auf­ga­ben der Ener­gie­wen­de nicht ernst“, kri­ti­siert Ulri­ke Gote, Mit­glied des Frak­ti­ons­vor­stands der Grü­nen im Baye­ri­schen Land­tag. Um wenig­stens den Mini­mal­kon­sens zwi­schen CSU/FDP und den Oppo­si­ti­ons­frak­tio­nen in kon­kre­te Maß­nah­men mün­den zu las­sen, habe man ver­sucht, zu ein­stim­mig in der Ener­gie­kom­mis­si­on beschlos­se­nen For­mu­lie­run­gen gemein­sa­me Haus­halts­an­trä­ge aller Frak­tio­nen ein­zu­brin­gen. „Die Regie­rungs­frak­tio­nen hat­ten das abge­lehnt und lehn­ten alle auf For­mu­lie­run­gen der Ener­gie­kom­mis­si­on basie­ren­den Haus­halts­an­trä­ge ab.“ Egal ob beim drei­di­men­sio­na­len Wind­at­las, der Ver­teil­netz­stu­die, dem Pump­spei­cher­ka­ta­ster, der Gebiets­ku­lis­se Was­ser­kraft oder dem Bau von Ersatz­ka­pa­zi­tä­ten, über­all hin­ke die Staats­re­gie­rung hin­ter­her. Völ­lig außen vor gelas­sen wür­den auch die The­men Ener­gie­wen­de im Gebäu­de- und im Ver­kehrs­be­reich. Damit, stellt Gote klar, habe die Staats­re­gie­rung deut­lich gezeigt wor­um es ihr gin­ge: die Ener­gie­wen­de zu blockie­ren, wo immer es gin­ge und irgend­wann eine Lauf­zeit­ver­län­ge­rung für Atom­kraft­wer­ke aus dem Hut zu zaubern.

„Auch wegen der Nähe zu Gra­fen­rhein­feld und Teme­lin sind für uns Grü­ne in Ober­fran­ken Atom­aus­stieg und die Beschleu­ni­gung der Ener­gie­wen­de die zen­tra­len Zukunfts­the­men“, stel­len Schar­fen­berg und Gote klar. „Wir rufen daher die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger auf, sich am 9. März im Rah­men der bun­des­wei­ten Demon­stra­tio­nen an der Groß­de­mon­stra­ti­on beim AKW Gund­rem­min­gen zu betei­li­gen, die um 14 Uhr auf dem Günz­bur­ger Markt­platz beginnt, um an die Opfer und an die Risi­ken der Atom­kraft zu erinnern.“