MdB Tho­mas Sil­ber­horn: „EU-Plä­ne gefähr­den Wasserversorgung“

Anläss­lich der Debat­te im Deut­schen Bun­des­tag über den Vor­schlag einer EU-Kon­zes­si­ons­richt­li­nie zur öffent­li­chen Was­ser­ver­sor­gung erklärt der Bam­ber­ger CSU-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Tho­mas Silberhorn:

„Der Vor­schlag der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on für eine Kon­zes­si­ons­richt­li­nie, der eine EU-wei­te Aus­schrei­bungs­pflicht für die öffent­li­che Was­ser­ver­sor­gung vor­sieht, stößt zu Recht auf brei­ten Wider­stand. Das Trink­was­ser ist unser wert­voll­stes Lebens­mit­tel. Die Trink­was­ser­ver­sor­gung ist nach mei­ner Über­zeu­gung nir­gend­wo so gut auf­ge­ho­ben wie bei unse­ren Städ­ten und Gemein­den. Sie bür­gen für höch­ste Qua­li­tät und bezahl­ba­re Preise.

Im EU-Bin­nen­markt­aus­schuss des Euro­päi­schen Par­la­ments konn­te bis­lang erreicht wer­den, dass kom­mu­na­le Zweck­ver­bän­de und kom­mu­na­le Eigen­be­trie­be von der Aus­schrei­bungs­pflicht der Trink­was­ser­ver­sor­gung aus­ge­nom­men wer­den und Stadt­wer­ke die Mög­lich­keit erhal­ten, durch Abspal­tung der Was­ser­spar­te eine euro­pa­wei­te Aus­schrei­bungs­pflicht zu ver­mei­den. Der zustän­di­ge Kom­mis­sar Michel Bar­nier hat zwi­schen­zeit­lich ein wei­te­res Ent­ge­gen­kom­men in Aus­sicht gestellt, das eine Abspal­tung der Was­ser­spar­te in Stadt­wer­ken ent­behr­lich machen kann. Danach kann bei Stadt­wer­ken die Was­ser­ver­sor­gung getrennt von ande­ren Spar­ten betrach­tet wer­den, wenn das kom­mu­na­le Ver­sor­gungs­un­ter­neh­men min­de­stens 80 Pro­zent sei­ner Was­ser­dienst­lei­stun­gen für die Gebiets­kör­per­schaft erbringt.

Jede Kom­mu­ne muss es wei­ter­hin in der Hand haben, die Trink­was­ser­ver­sor­gung auch künf­tig selbst zu erbrin­gen. Der beste Weg dahin ist es, die kom­mu­na­le Was­ser­ver­sor­gung ganz vom Anwen­dungs­be­reich der Kon­zes­si­ons­richt­li­nie aus­zu­neh­men. Die Bun­des­re­gie­rung bleibt auf­ge­for­dert, in den Ver­hand­lun­gen auf EU-Ebe­ne dar­auf hinzuwirken.“