Bam­berg: Abschied von den Poeten

Sie­ben von acht Ple­nsa-Skulp­tu­ren tre­ten nach einem hal­ben Jahr in Bam­berg die Heim­rei­se an

Abbau der Skulpturen

Abbau der Skulpturen

Genau sechs Mona­te berei­cher­ten die acht „Poe­ten“, von innen leuch­ten­de Groß­skulp­tu­ren des kata­la­ni­schen Künst­lers Jau­me Ple­nsa, das öffent­li­che Leben in Bam­berg, sorg­ten wie­der ein­mal für Dis­kus­sio­nen um Kunst im öffent­li­chen Raum und waren sicher eines der meist­fo­to­gra­fier­ten Moti­ve in der dunk­len Jah­res­zeit. Jetzt heißt es Abschied neh­men: Am Mon­tag und Diens­tag (25./26. Febru­ar) sorg­te eine Spe­zi­al­fir­ma aus Köln für den fach­ge­rech­ten Abbau und Abtrans­port der auf sechs Meter hohen Edel­stahl­ste­len kau­ern­den weiß schim­mern­den Fiberglas-Plastiken.

Nur rund eine Stun­de benö­tig­ten die Fach­leu­te jeweils, bis die 2,50 m hohen männ­li­chen Figu­ren von ihren Logen­plät­zen am Schön­leins­platz, vor dem Erz­bi­schöf­li­chen Palais, an der Uni­ver­si­tät in der Austra­ße, im Innen­hof der Uni­ver­si­tät hin­ter der Mar­tins­kir­che, an der Obe­ren Brücke, am Dom­platz und zuletzt am Pla­teau am Micha­els­berg zurück auf den Boden geholt und sicher im LKW ver­staut waren. Nun geht es für die­se sie­ben der ins­ge­samt „8 Poets“ zunächst zurück in die spa­ni­sche Hei­mat, wo sie gerei­nigt und restau­riert wer­den, ehe sie dann wie­der bereit sind für eine mög­li­che Wei­ter­rei­se irgend­wo auf dem Globus.

Ankauf geplant

Allein die Ple­nsa-Skulp­tur an der Obe­ren Mühl­brücke bleibt den Bam­ber­gern und Gästen der Stadt bis auf wei­te­res erhal­ten. Ob es ein dau­er­haf­ter Auf­ent­halt wird, hängt davon ab, ob sich genü­gend Spen­der fin­den, die einen Ankauf ermög­li­chen. Über­ra­schend wäre dies nicht, schließ­lich ist es in den ver­gan­ge­nen Jah­ren gelun­gen, bereits je ein Werk von Fer­nan­do Botero, Igor Mit­or­aj, Joan­nis Avra­mi­dis, Erwin Wortel­kamp, Bern­hard Lug­in­bühl und Mar­kus Lüpertz für Bam­berg zu sichern.

Knapp 50 Pro­zent der der­zeit im Raum ste­hen­den Ankauf­sum­me für eine Ple­nsa-Skulp­tur sind bereits gesam­melt. 10.000 Euro stam­men aus dem Erlös des „Michels­ber­ger Advent“ 2012, den der Lions-Club Bam­berg-Michels­berg im Dezem­ber ver­an­stal­tet hat. Auf­ge­run­det wur­de die Sum­me von Mit­glie­dern des Clubs. Ein Drit­tel des Kauf­prei­ses wird die „en gastro­no­mie­be­trie­be GmbH“, die das Wirts­haus Eckerts und das Hotel Nepo­muk an der Obe­ren Mühl­brücke betreibt, dazu geben. Dort befin­det sich auch die Skulp­tur, die gekauft wer­den soll. Zudem hat die Ober­fran­ken­stif­tung ihre Unter­stüt­zung signa­li­siert. Die Stadt Bam­berg hat sich bereit erklärt, die Spen­den zu sam­meln. Wer einen Betrag zum Ankauf eines Ple­nsa-Poe­ten geben will, kann unter Anga­be des Ver­wen­dungs­zwecks einen Betrag auf das all­ge­mei­ne Spen­den­kon­to der Stadt Bam­berg zah­len (Kon­to-Num­mer 5777, Spar­kas­se Bam­berg, BLZ 77050000).

Seit 1998 wur­den in Bam­berg regel­mä­ßig Groß­pla­sti­ken berühm­ter Künst­ler plat­ziert. Den spek­ta­ku­lä­ren Auf­takt mach­te vor 14 Jah­ren der Kolum­bia­ner Fer­nan­do Botero. Orga­ni­siert wur­den die Aus­stel­lun­gen damals vom Inter­na­tio­na­len Künst­ler­haus Vil­la Con­cor­dia unter der Lei­tung von Prof. Bernd Gold­mann, der auch die Ple­nsa-Aus­stel­lung kura­tiert hat.