Ostern in Ober­fran­ken: Jugend­sym­pho­nie­or­che­ster gilt als Talent­schmie­de und Sprung­brett zugleich

Till Fabian Weser

Till Fabi­an Weser

Till Fabi­an Weser lei­tet das Jugend­sym­pho­nie­or­che­ster Ober­fran­ken, das am Oster­wo­chen­en­de gleich drei Kon­zer­te geben wird. Aktu­ell wer­den noch jun­ge Strei­cher gesucht, die zusam­men mit dem Orche­ster Wer­ke von Dukas, Dvo­r­ak, Saint-Saens und Wag­ner ein­üben möchten.

An die 60 jun­gen Musi­ke­rin­nen und Musi­ker aus allen Tei­len des Regie­rungs­be­zirks wer­den in die­sem Jahr erst­mals unter der Stab­füh­rung des aus Ame­ri­ka stam­men­den Diri­gen­ten und Orche­ster­mu­si­kers Till Fabi­an Weser ein hoch­ka­rä­ti­ges Pro­gramm erar­bei­ten und damit eine klei­ne Ober­fran­ken-Tour­nee starten.

Haupt­werk des Pro­gramms ist die 9. Sin­fo­nie „Aus der neu­en Welt“ von Anton Dvo­r­ak. An den 200.Geburtstag Richard Wag­ners wird der Klang­kör­per mit des­sen spek­ta­ku­lä­rer „Rienzi“-Ouvertüre erin­nern. Dane­ben ste­hen das 1. Cel­lo­kon­zert a‑Moll von Camil­le Saint-Saens und die Fan­fa­re La Péri für gro­ßes Blech­blä­ser­en­sem­ble von Paul Dukas auf dem Pro­gramm. Soli­stin im Cel­lo­kon­zert ist Vere­na Ober­may­er von den Bam­ber­ger Sym­pho­ni­kern. Aktu­ell wer­den noch Strei­cher gesucht. Wer min­de­stens 14 Jah­re alt ist, Gei­ge, Cel­lo oder Kon­tra­bass spielt und ger­ne erste Orche­ster­er­fah­run­gen sam­meln möch­te, ist ein­ge­la­den, sich über die Inter­net­sei­te des Jugend­sym­pho­nie­or­che­sters Ober­fran­ken (www​.jugend​sym​pho​nie​or​che​ster​.de) zu melden.

„Das ober­frän­ki­sche Jugend­sym­pho­nie­or­che­ster ist das Herz­stück der Jugend­ar­beit unse­rer inter­na­tio­na­len Musik­be­geg­nungs­stät­te Haus Mar­teau“, sagt Bezirks­tags­prä­si­dent Gün­ther Denz­ler. Dem Bezirk Ober­fran­ken sei die För­de­rung jun­ger Men­schen ein beson­de­res Anlie­gen. Denz­ler freut sich vor allem auf das über­aus anspruchs­vol­le Pro­gramm, die etwa 60 enga­gier­ten Nach­wuchs­mu­si­ker aus Ober­fran­ken und den neu­en Diri­gen­ten. „Ich bin sehr froh, dass wir mit Till Fabi­an Weser einen Diri­gen­ten ver­pflich­ten konn­ten, der den erfolg­rei­chen Weg des Orche­sters auf Zeit wei­ter führt“, so Denzler.

Till Fabi­an Weser selbst war als Jugend­li­cher Mit­glied in ver­gleich­ba­ren Klang­kör­pern, wie dem Lan­des­ju­gend­or­che­ster Baden-Würt­tem­berg, dem Bun­des­ju­gend­or­che­ster und der Jun­gen Deut­schen Phil­har­mo­nie. Er sieht der Zusam­men­ar­beit mit den jun­gen Leu­ten eben­falls mit gro­ßer Freu­de ent­ge­gen. Till Fabi­an Weser ver­steht das Orche­ster in erster Linie als eine Art Talent­schmie­de, in dem sich jun­ge Musi­ker im Alter zwi­schen 15 und 21 Jah­ren aus allen Tei­len Ober­fran­kens im Bekennt­nis zu ihrer Hei­mat zusam­men­fin­den. „Ich sehe es aber auch als Sprung­brett“, so Weser. In dem Klang­kör­per hät­ten die jun­gen Talen­te eine her­vor­ra­gen­de Mög­lich­keit, sich aus­zu­tau­schen und neue Kon­tak­te zu knüpfen.

Till Fabi­an Weser wur­de 1965 in Bloo­ming­ton, India­na, USA gebo­ren. Er diri­gier­te bereits zahl­rei­che nam­haf­te Orche­ster wie die Düs­sel­dor­fer Sym­pho­ni­ker, die Nürn­ber­ger Sym­pho­ni­ker, die Hofer Sym­pho­ni­ker, die Jena­er Phil­har­mo­nie oder die Deut­sche Kam­mer­aka­de­mie. Till Fabi­an Weser lei­tet zudem Spe­zi­al­ensem­bles wie die Big Band der Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker oder das Bam­ber­ger Barock­or­che­ster und arbei­te­te mit Spit­zen­in­ter­pre­ten ver­schie­den­ster Stil­rich­tun­gen wie Sabi­ne Mey­er, Way­ne Mar­shall, Ken­ny Whee­ler und Mar­kus Stock­hausen zusam­men. Seit 1994 ist er Mit­glied der Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker, 2005 über­nahm er die künst­le­ri­sche Lei­tung der Som­mer Oper Bam­berg. An der Spit­ze des Jugend­sym­pho­nie­or­che­sters Ober­fran­ken löst Till Fabi­an Weser den Diri­gen­ten Raoul Grün­eis ab, der zum neu­en Gene­ral­mu­sik­di­rek­tor im säch­si­schen Frei­berg ernannt wurde.

Das Jugend­sym­pho­nie­or­che­ster Ober­fran­ken wur­de 1982 von dem Musik­päd­ago­gen Pro­fes­sor Gün­ther Weiß gegrün­det, der vie­le Jah­re als künst­le­ri­scher Lei­ter der Musik­be­geg­nungs­stät­te Haus Mar­teau tätig war. Seit der Grün­dung kom­men jun­ge Musi­ke­rin­nen und Musi­ker aus ganz Ober­fran­ken jeweils kurz vor Ostern zu einer Pro­ben­wo­che zusam­men und erar­bei­ten unter pro­fes­sio­nel­len Bedin­gun­gen ein anspruchs­vol­les Konzertprogramm.

Die Arbeits­pha­se des Jugend­sym­pho­nie­or­che­sters Ober­fran­ken im Schul­land­heim von Wei­ßen­stadt (Land­kreis Wun­sie­del) beginnt dies­mal am 23. März und dau­ert bis zum 30.März. Jede Instru­men­ten­grup­pe wird dabei von einem eige­nen Dozen­ten betreut. Die Kon­zer­te fin­den statt: am 30. März in Nai­la, am 31. März in Coburg und am 1. April in Stegaurach.