MdB Schar­fen­berg: „Tier­leid und Ver­brau­cher­schutz küm­mern Schwarz-Gelb nicht“

Anläss­lich der aktu­el­len Fun­de von Tier­me­di­ka­men­ten in Schlacht­fleisch, erklärt die ober­frän­ki­sche Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Eli­sa­beth Scharfenberg: 

Der aktu­el­le Fleisch­skan­dal um falsch eti­ket­tier­tes Pfer­de­fleisch zeigt deut­lich wo das Pro­blem liegt: Im Wett­be­werb um immer bil­li­ge­res Fleisch. Im Schlacht­vieh-Inter­rail, bei dem Tie­re in qual­vol­len Trans­por­ten durch meh­re­re euro­päi­sche Län­der gekarrt wer­den, nur um ein paar Cent zu spa­ren. In den lan­gen, inter­na­tio­na­len Pro­duk­ti­ons­ket­ten, die auf Dum­ping­prei­se zie­len. Bei Waren­strö­men, die schwer nach­voll­zieh­bar sind und damit ein Ein­falls­tor für Betrug und einen unethi­schen Umgang mit Tie­ren bie­ten. Nun wur­den im Schlacht­fleisch auch noch Tier­me­di­ka­men­te gefun­den, die auf­grund ihrer mög­li­cher­wei­se schäd­li­chen Wir­kung für den Men­schen nicht für Schlacht­tie­re ver­wen­det wer­den dürfen.

Das muss schnell­sten ein Ende haben: Als Grü­ne for­de­re ich eine Kenn­zeich­nung, die deut­lich macht, wo jedes Tier gebo­ren, auf­ge­zo­gen und geschlach­tet wur­de. Das muss auch für ver­ar­bei­te­te Fleisch­pro­duk­te gel­ten. Tier­trans­por­te müs­sen auf maxi­mal vier Stun­den im Inland und acht Stun­den für Trans­por­te im Aus­land begrenzt wer­den, um Tier­leid zu begrenzen.

Als Gegen­kon­zept zur Bil­lig­mas­sen­wa­re mit zwei­fel­haf­ter Her­kunft set­zen wir Grü­ne uns für regio­na­le Pro­dukt­kreis­läu­fe und kur­ze Wege zwi­schen Auf­zucht, Schlach­tung und Ver­ar­bei­tung ein. Ent­schei­dend ist, dass Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher wirk­lich wis­sen, was sie kau­fen und dass es eine maxi­ma­le Trans­pa­renz für die Kon­su­men­ten gibt.

Jetzt müs­sen Behör­den, die Täu­schungs­fäl­le öffent­lich machen wol­len, Rechts­si­cher­heit erhal­ten. Die ent­spre­chen­den Rege­lun­gen im Lebens- und Fut­ter­mit­tel­ge­setz­buch müs­sen drin­gend kon­kre­ti­siert wer­den. Das The­ma gehört drin­gend in Brüs­sel und in Ber­lin wie­der auf die Tages­ord­nung. Aller­dings wird Deutsch­land angeb­lich nicht an euro­päi­schen Dis­kus­si­ons­run­den zum Pfer­de­fleisch­skan­dal teil­neh­men. Damit ist klar: Tier­leid und Ver­brau­cher­schutz küm­mern Schwarz-Gelb nicht.