Der 11. Febru­ar ist der „Euro­päi­sche Tag der 112“

In medi­zi­ni­schen Not­fäl­len sind vie­le Men­schen über­for­dert. Wer Zeu­ge eines Unfalls wird oder zufäl­lig auf eine ver­letz­te oder kran­ke Per­son trifft, zögert manch­mal sogar, den Not­ruf zu wäh­len. Dabei ist eine mög­lichst frü­he Alar­mie­rung pro­fes­sio­nel­ler Hel­fer in vie­len Situa­tio­nen lebens­ret­tend, wie Andre­as Den­nert, Ret­tungs­dienst­ex­per­te der Johan­ni­ter-Unfall-Hil­fe in Bam­berg, betont: „Man soll­te die 112 im Zwei­fels­fall lie­ber ein­mal zu oft wäh­len als ein­mal zu wenig“.

Um die lebens­ret­ten­de Num­mer bekann­ter zu machen, hat die EU den 11. Febru­ar zum „Euro­päi­schen Tag der 112“ erklärt. In allen 27 EU-Staa­ten sind Feu­er­weh­ren und Ret­tungs­dien­ste rund um die Uhr unter der ein­heit­li­chen Ruf­num­mer 112 erreich­bar. Aller­dings ist das Wis­sen dar­um noch nicht genü­gend in Euro­pa ver­brei­tet. Eine aktu­el­le Euro­ba­ro­me­ter-Umfra­ge zeigt, dass nur ein Vier­tel (26%) der EU-Bür­ger und nur 21% der Deut­schen Bür­ger die 112 nicht nur als natio­na­le, son­dern als euro­pa­weit gül­ti­ge Not­ruf­num­mer kennen.

Die Gesprä­che sei­en für den Anru­fer immer kosten­los, erklärt Den­nert. Selbst von Mobil­te­le­fo­nen ohne Gut­ha­ben kön­nen die Not­ruf­num­mern des­halb ange­wählt wer­den. Solan­ge es sich tat­säch­lich um einen Not­fall han­delt und nicht um einen schlech­ten Scherz, ent­ste­hen dem Anru­fer auch kei­ner­lei Kosten für den Ein­satz, egal ob ein Ret­tungs­wa­gen, ein Not­arzt oder gar ein Hub­schrau­ber zum Ein­satz­ort ausrücken.

Am ande­ren Ende der Lei­tung mel­det sich ein medi­zi­nisch geschul­ter Mit­ar­bei­ter der nächst­ge­le­ge­nen Leit­stel­le, der mit dem Anru­fer einen festen Kata­log an Fra­gen durch­geht – „Wo ist es pas­siert“, „Wie vie­le Men­schen sind ver­letzt“ und „Wie ist deren gesund­heit­li­cher Zustand“. „Bevor nicht alle Fra­gen der Leit­stel­le beant­wor­tet sind, soll­te der Anru­fer auf kei­nen Fall selbst das Gespräch been­den“, betont Dennert.

Wenn kei­ne akut lebens­be­droh­li­che Situa­ti­on vor­liegt, wird laut Den­nert oft zunächst ein Ret­tungs­wa­gen los­ge­schickt, der mit nicht­ärzt­li­chem Ret­tungs­dienst­per­so­nal besetzt ist. Nur wenn ein Pati­ent zum Bei­spiel unter Atem­not lei­det, star­ke Schmer­zen hat oder bewusst­los ist, wird auto­ma­tisch ein Not­arzt mit­al­ar­miert. Auch in dünn besie­del­ten Gebie­ten soll­te es nach den Vor­ga­ben der Bun­des­län­der nicht län­ger als eine Vier­tel­stun­de dau­ern, bis Hil­fe ein­trifft. „In der Regel ist aber in weni­ger als zehn Minu­ten ein Wagen am Ein­satz­ort“, sagt Dennert.