Stel­lung­nah­me der SPD Forch­heim zur Debat­te: Asyl­be­wer­ber in Forchheim

Wir Forch­hei­mer bie­ten Schutz und Zuflucht

In Deutsch­land gilt: Poli­tisch Ver­folg­te genie­ßen Asyl­recht. Das Asyl­recht ist in Deutsch­land ein Grund­recht. Daher ist genau die­ser Satz als Absatz 1 des Arti­kels 16a im Grund­ge­setz ver­an­kert worden.

Das Gesetz ist kei­ne Ver­ord­nung, die erst durch die Gesell­schaft zur geleb­ten Rea­li­tät wird. Viel­mehr ist es genau anders her­um: das Grund­ge­setz ist ledig­lich die juri­stisch doku­men­tier­te Form der ohne­hin bestehen­den gesell­schaft­li­chen Ver­ant­wor­tung. Eben die­se gesell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung resul­tiert ein­zig und allein aus einer huma­ni­tä­ren Ver­pflich­tung. Des­halb exi­stie­ren kei­ne grund­le­gen­den Unter­schie­de in den Asyl­rech­ten ver­schie­de­ner Staa­ten. Des­halb kön­nen kei­ne histo­risch bedeut­sa­men Ereig­nis­se als Begrün­dung für ein Asyl­recht herhalten.

Genau um die gesell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung geht es nun, wenn sich Asyl­fra­gen ganz kon­kret stel­len: etwa die Fra­ge wel­chen Ort wir, als Gesell­schaft, Asyl­be­wer­bern als Zuflucht und Schutz ermög­li­chen wollen.

Da ist es mehr als beschä­mend, wenn sich benach­bar­te Unter­neh­mer aus ihrer gesell­schaft­li­chen Mit­ver­ant­wor­tung steh­len wol­len und damit eine gan­ze Gesell­schaft in Miss­kre­dit brin­gen. Auch hier lässt sich wie­der das Grund­ge­setz bemü­hen – dies­mal Arti­kel 14, Absatz 2: „Eigen­tum ver­pflich­tet.“ Gera­de­zu haar­sträu­bend klingt es dann, wenn die­sel­ben Geschäfts­leu­te und Eigen­tü­mer den Wert­ver­lust ihres Eigen­tums – ja ihrer gesam­ten Stra­ße – proklamieren.

Die ein­zi­gen Wer­te, die hier ver­lo­ren gehen, sind huma­ni­tä­re Werte.

Ver­hee­ren­der­wei­se wird die Auf­fas­sung, dass eine Stra­ße durch die blo­ße Anwe­sen­heit von Asyl­be­wer­bern abge­wer­tet wer­de, nicht nur von benach­bar­ten Eigen­tü­mern öffent­lich ver­tre­ten son­dern auch von Stadt­rä­ten geteilt, die im Bau­aus­schuss die Frei­en Wäh­ler und den FBF ver­tre­ten. Ober­bür­ger­mei­ster Stumpf sieht das auch so. Ihnen allen miss­fällt nach eige­nem Bekun­den, dass Asyl­be­wer­ber in einem Sanie­rungs­ge­biet der Stadt unter­ge­bracht wer­den. Damit stel­len sie unmiss­ver­ständ­lich die Erfolgs­aus­sich­ten eines Sanie­rungs­ge­bie­tes infrage.

Noch mal zur Klar­stel­lung: in Forch­heim suchen aktu­ell vier­zehn Men­schen in Not eine Zuflucht. Wie in der Stel­lung­nah­me des Land­rats­am­tes zu lesen war, stam­men die zehn Erwach­se­nen und vier Kin­der aus Äthio­pi­en, Irak, Geor­gi­en und Serbien.

Die SPD Forch­heim möch­te die­se Men­schen ger­ne in unse­rer Mit­te, in Forch­heim, will­kom­men heißen.
Die SPD Forch­heim möch­te, dass die­se Men­schen in unse­rer Stadt Schutz finden.

Besin­nen wir uns auf ein ‚Mehr Miteinander’.