„Bür­ger hel­fen Bür­gern“ in Kirchehrenbach

Die Neu­grün­dung des gemein­nüt­zi­gen Ver­eins: Senio­ren­ge­mein­schaft Ehren­bürg: Daheim-Für­ein­an­der, nimmt kon­kre­te For­men an und wird gebraucht. Bereits jetzt, noch vor der Ver­eins­grün­dung, sie fin­det am Mitt­woch, 6. 3. um 19 Uhr im Gast­haus zur Son­ne statt, haben sich schon 19 Lei­stungs­ge­ber und 5 Lei­stungs­neh­mer für Haus­ar­bei­ten, Haus­be­su­che, Gar­ten­ar­bei­ten, Beglei­tun­gen und Ver­schie­de­nes angemeldet.

Bei der sehr gut besuch­ten Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung am Don­ners­tag, 24.1.im Pfarr­heim freu­ten sich das der­zei­ti­ge Orga­ni­sa­ti­ons­team und die Initia­to­rin Ange­li­ka Fuchs bei ihrer Begrü­ßung über das sehr gro­ße Inter­es­se für die Umset­zung bür­ger­li­cher Nach­bar­schafts­hil­fe gegen Bezahlung.

Bür­ger­mei­ste­rin Anja Geb­hardt ist begei­stert und fin­det die Ver­wirk­li­chung die­ser Bür­ger­initia­ti­ve eine groß­ar­ti­ge Idee und ver­sprach in ihrem Gruß­wort tota­le Unter­stüt­zung. Leu­ten­bach war ver­tre­ten mit Bür­ger­mei­ster Otto Sie­ben­haar, Pretz­feld mit dem Senio­ren­be­auf­trag­ten Wolf­gang Esch­rich und Forch­heim mit Eli­sa­beth Due­fel, Johan­nis­kir­che Forch­heim. Chri­stia­ne Deng­ler-Böhm, Spar­kas­se Kirch­eh­ren­bach, signa­li­sier­te, dass sie sich für eine finan­zi­el­le Start­hil­fe bei ihrem Vor­stand stark machen will..

Der klei­ne Saal des Pfarr­hei­mes war bis auf den letz­ten Platz besetzt. Über 60 Bür­ge­rin­nen und Bür­ger bekun­de­ten mit ihrer Anwe­sen­heit star­kes Inter­es­se an der Idee, dass sich Bür­ger als Mit­glie­der im gemein­nüt­zi­gen Ver­ein Senio­ren­ge­mein­schaft Ehren­bürg, Daheim – Für­ein­an­der (DaFür), gegen­sei­tig unter­stüt­zen mit all­täg­li­chen Hil­fen als Lei­stungs­neh­mer oder als Lei­stungs­ge­ber. Und mit Blick auf die Wei­ter­ent­wick­lung, unser Dorf hat Zukunft, wird ange­strebt, dass es eine Ver­net­zung mit Pretz­feld, Wei­lers­bach, Kirch­eh­ren­bach, Leu­ten­bach, Wie­sen­t­hau, Schlaifhau­sen gibt, wo sich Bür­ge­rin­nen und Bür­ger zusam­men­schlie­ßen, um die All­tags­pro­ble­me im Alt­sein und zu lösen, damit jeder älter wer­den­de Mensch in sei­nen vier Wän­den woh­nen blei­ben kann.

Dass Ange­li­ka Fuchs, exami­nier­te Alten­pfle­ge­rin und die ehe­mals Pfle­ge­dienst­lei­tung in ver­schie­de­nen Ein­rich­tun­gen war, und die Pro­blem­fel­der des Hil­fe­be­darfs beim Älter­wer­den bestens kennt, wur­de bei ihren Aus­füh­run­gen und der Vor­stel­lung des Kon­zep­tes: Hil­fe zur Selbst­hil­fe, deutlich.

Vor­bild: Modell Senio­ren­ge­mein­schaft Kronach 

Wie das Modell: Mit­ein­an­der-Für­ein­an­der der Senio­ren­ge­mein­schaft Kro­nach für Stadt und Land seit 2011 funk­tio­niert, zeig­te Dr. Edwin Kro­ha an einer Rei­he von prak­ti­schen Bei­spie­len. Sie wur­de gebo­ren durch eine jun­ge Frau, die mit 24 Jah­ren berufs­tä­tig sein muss­te und plötz­lich ihren Vater zu pfle­gen hat­te. Dabei hat sie erlebt wie Nach­bar­schafts­hil­fe für sie sehr wich­tig wurde.

Dr. Edwin Kro­ha stell­te bei sei­ner Prä­sen­ta­ti­on: So macht das Leben Freu­de, in den Vor­der­grund, dass es sich bei der Selbst­hil­fe­ge­mein­schaft mit­ein­an­der –für­ein­an­der, sehr wohl um ein sozia­les Enga­ge­ment han­delt aber nicht, um einen Ehren­amts­ein­satz, son­dern, um Lei­stun­gen freu­dig zu geben und gegen Bezah­lung, ohne sich schä­men zu müs­sen, zu erhal­ten. „Wer Mit­glied im Ver­ein ist hat ein Anrecht auf Hil­fe und ist nicht der Posi­ti­on des Bitt­stel­lers ausgeliefert.“

8 € kostet die Stun­de dem Lei­stungs­neh­mer. Davon bekommt der Lei­stungs­ge­ber 6 € und 2 € gehen an den gemein­nüt­zi­gen­Ver­ein. Der Lei­stungs­ge­ber kann auch sei­ne Lei­stun­gen auf dem Ver­eins­kon­to bun­kern, um die­se spä­ter bar­geld­los in die Hil­fe­lei­stung als Lei­stungs­neh­mer ein­tau­schen zu können.

Der Jah­res­mit­glieds­bei­trag von 30 € für Ein­zel­per­son, 45 € für Ehe­paa­re, schließt bei Tätig­kei­ten des Ver­eins (Lei­stungs­ge­ber) Unfall-Haft­pflicht-Kas­ko­ver­si­che­rung mit ein.“

Kei­ne Kon­kur­renz für hand­werk­li­che Arbeiten

In der Fra­ge­stun­de mach­te Dr. Kro­ha noch­mals deut­lich: „Der Ver­ein der Senio­ren­ge­mein­schaft ist über­haupt kei­ne Kon­kur­renz zu den Dienst­lei­stun­gen wie Sozi­al­sta­ti­on, BRK, ASB, Arbei­ter­wohl­fahrt, Lebens­hil­fe und ande­ren Dienst­lei­stun­gen, son­dern fängt dort an, wo deren Lei­stung auf­hört. Auch für die hand­werk­li­chen Betrie­be ent­steht kei­ner­lei Kon­kur­renz. Im Gegenteil.

Die Lei­stungs­pa­let­te nimmt exi­sten­ti­el­le Äng­ste im Alt­sein und Älter wer­den in den eige­nen vier Wän­den und sorgt für ein freu­di­ges, ent­spann­tes, angst­frei­es Leben zu Hau­se und beinhal­tet zum Bei­spiel Woh­nungs­rei­ni­gung, Haus­ar­bei­ten jeder Art, Hil­fe­stel­lung bei vor­über­ge­hen­der Erkran­kung, hand­werk­li­che Klein­hil­fen rund um Haus, dem Hof, dem Gar­ten, Win­ter­dienst, Grab­pfle­ge, Ver­sor­gung und Pfle­ge von Haus­tie­ren, Ein­kaufs­hil­fen und vie­les ande­re mehr. Die detail­lier­te vor­ge­se­he­ne Lei­stungs­pa­let­te kann der­zeit bis die Vor­stand­schaft gewählt ist, bei Ange­li­ka Fuchs (Tel. 95675) oder beim der­zei­ti­gen Orga­ni­sa­ti­ons­team mit Gise­la Kräck (Tel. 163733), Hein­rich Kat­ten­beck (797822), Ellen Ham­mer (96273) und Wer­ner Löb­lein (9700794) abge­fragt bzw. ange­for­dert werden.

Ange­li­ka Fuchs: „Am Mitt­woch, 6.3.2013 ist um 19 Uhr im Gast­haus zur Son­ne die Grün­dungs­ver­samm­lung für den gemein­nüt­zi­gen Ver­ein: Senio­ren­ge­mein­schaft Ehren­bürg Daheim – Für­ein­an­der (DaFür) e.V. und es fin­det gleich unmit­tel­bar an die­sem Abend die Wahl der Vor­stand­schaft statt. Wahl­be­rech­tigt, Wähl­bar, Abstim­mungs­be­rech­tigt, Lei­stungs­neh­mer oder Lei­stungs­ge­ber kann nur sein wer Mit­glied im Ver­ein ist.“