Natur­schutz: Strom­netz­be­trei­ber hin­ken Geset­zes­vor­ga­be weit hinterher

Nach Frist­ab­lauf sind nicht mal Masten in der Umge­bung gefähr­de­ter Groß­vo­gel­ar­ten ganz gesi­chert – Erster toter Uhu des Jahres

Nach dem Gesetz hät­ten bis Ende 2012 alle als gefähr­lich ein­zu­stu­fen­den Mit­tel­span­nungs­ma­sten von den Strom­netz­be­trei­bern gesi­chert wer­den müs­sen. Den­noch hat der Lan­des­bund für Vogel­schutz in Bay­ern (LBV) nur weni­ge Tage nach Ablauf der Frist nun den ersten Tot­fund eines Uhus zu bedau­ern. Da in ganz Bay­ern noch gro­ße Defi­zi­te bei der Mast­si­che­rung herr­schen, for­dert der LBV die Behör­den nach­drück­lich dazu auf, die­se umge­hend durchzusetzen.

In Ober­bay­ern starb bei Schon­gau am Lech ein brut­rei­fes Uhu-Männ­chen an einem unge­si­cher­ten Mast, obwohl das gesam­te Lech­tal hät­te gesi­chert sein sol­len. Auch in ande­ren Berei­chen Bay­erns sind den LBV-Akti­ven vor allem in der Umge­bung von Stor­chen­ne­stern oder gro­ßen Tal­au­en gefähr­li­che Masten ohne Siche­rung auf­ge­fal­len, so z.B. in Mit­tel­fran­ken bei Bad Winds­heim oder in Nie­der­bay­ern bei Osterhofen.

Nach Para­graf 41 des Bun­des­na­tur­schutz­ge­set­zes hat­ten die deut­schen Netz­be­trei­ber 10 Jah­re Zeit (Fri­sten­de 31.12.2012), die Siche­rung aller für Vögel gefähr­li­chen Strom­ma­sten von Mit­tel­span­nungs­lei­tun­gen flä­chen­deckend durch­zu­füh­ren. Trotz-dem ist in Bay­ern der­zeit nicht ein­mal die direk­te Umge­bung der beson­ders gefähr­de­ten und geschütz­ten Groß­vo­gel­ar­ten wie Weiß­storch und Uhu ganz gesichert.

Obwohl sich der LBV mit der Erstel­lung einer Prio­ri­tä­ten­kar­te und bei Moni­to­ring-Gesprä­chen mit Behör­den und Netz­be­trei­bern mehr­fach kon­struk­tiv ein­ge­bracht hat-te, müs­sen wir fest­stel­len, dass die Betrei­ber ihrer gesetz­li­chen Ver­pflich­tung noch nicht ein­mal im selbst ver­pflich­te­ten Mini­mal­be­reich voll­stän­dig nach­ge­kom­men sind.

Für den Start der Umset­zung wur­den den Betrei­bern die in Bay­ern bekann­ten Brut­stand­or­te der beson­ders gefähr­de­ten Groß­vö­gel als Prio­ri­tät gemel­det (Flä­che ent­spricht Drit­tel Bay­erns). Gegen Ende wäre die Rest­flä­che zu sichern gewe­sen, um so auch die lan­des­weit vor­kom­men­den Turm­fal­ken und Mäu­se­bus­sar­de zu schützen.

Den toten Uhu bringt der LBV den zustän­di­gen Behör­den zur Anzeige.