Ober­frän­ki­sche Unter­neh­men wol­len 5.000 neue Arbeits­plät­ze schaffen

IHK für Ober­fran­ken ver­öf­fent­licht Konjunkturdaten

Einen leich­ten Auf­wärts­trend ver­zeich­net die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth bei der Kon­junk­tur­ent­wick­lung. Der IHK-Kon­junk­tur­kli­ma­in­dex stieg gegen­über dem ver­gan­ge­nen Herbst um einen auf 110 Punk­te. Die befrag­ten Unter­neh­men sind über alle Wirt­schafts­be­rei­che hin­weg mit der aktu­el­len Geschäfts­la­ge zufrie­den und rech­nen für die kom­men­den sechs Mona­te mit kei­nen grö­ße­ren Ver­än­de­run­gen. Die Beschäf­tig­ten­zahl soll in den kom­men­den 12 Mona­ten in Ober­fran­ken um wei­te­re 5.000 steigen.

39 Pro­zent der Unter­neh­men sind mit ihrer aktu­el­len Geschäfts­la­ge zufrie­den, nur 13 Pro­zent unzu­frie­den. Bei allen Wirt­schafts­zwei­gen über­wie­gen die posi­ti­ven Beur­tei­lun­gen. „Ins­be­son­de­re der Groß­han­del, der Bau und der Dienst­lei­stungs­sek­tor sind mit der jüng­sten Geschäfts­ent­wick­lung hoch zufrie­den“, so Heri­bert Trunk, Prä­si­dent der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth. Gegen­über der letz­ten IHK-Kon­junk­tur­be­fra­gung im Herbst 2012 sind bei zwei Bran­chen grö­ße­re Ver­än­de­run­gen zu ver­zeich­nen: Über­wo­gen beim Ein­zel­han­de l im Herbst noch die Nega­tiv­stim­men, hat sich dort das Stim­mungs­bild zwi­schenz eit­lich deut­lich auf­ge­hellt. Gleich­zei­tig ist der Opti­mis­mus in der Tou­ris­musb ran­che nicht mehr so aus­ge­prägt wie zuletzt. Beson­ders posi­tiv beur­teilt der Groß­han­del die Ent­wick­lung in den ver­gan­ge­nen Mona­ten; zwei Drit­tel der Befrag­ten sind mit ihrer Lage zufrieden.

Nach­fra­ge­schub in Asi­en Trotz der posi­ti­ven Lage­be­ur­tei­lung war das Geschäfts­vo­lu­men im In- und Aus­land leicht rück­läu­fig. Wäh­rend die Unter­neh­men mit der Geschäfts­ent­wick­lun g in der EU nicht zufrie­den sind, wer­den vor allem die Ent­wick­lung auf dem asia­ti­schen, aber auch dem nord­ame­ri­ka­ni­schen Markt posi­tiv beur­teilt. Wäh­rend sich die Nach­fra­ge aus Russ­land und den ehe­ma­li­gen GUS-Staa­ten etwas abge­schwächt hat, ver­zeich­nen die ober­frän­ki­schen Unter­neh­men in Asi­en einen deut­li­chen Nachfrageschub.

Auf­grund der posi­ti­ven Lage­be­ur­tei­lung über­rascht es nicht, dass bei der Aus­la­stung die posi­ti­ven Stim­men über­wie­gen. Auf­grund der wei­ter gestie­ge­nen Prei­se ist aber wei­ter­hin ein Drit­tel der Unter­neh­men mit der Ertrags­la­ge nicht zufrie­den, nur 16 Pro­zent beur­tei­len die­se positiv.

Aus­sich­ten für 2013 durch­wach­sen 20 Pro­zent der Befrag­ten rech­nen nach IHK-Anga­ben mit einer Ver­bes­se­rung, 24 Pro­zent mit einer Ver­schlech­te­rung der Geschäfts­la­ge. Die­se Beur­tei­lung ist auf erwar­te­te Ein­trü­bun­gen der Inlands­nach­fra­ge und vor allem auf die erwar­te­ten Preis­stei­ge­run­gen zurück­zu­füh­ren. „Die erwar­te­te Kosten­ent­wickl ung führt bei den Unter­neh­men zu einer spür­ba­ren Zurück­hal­tung bei der Beur­tei­lung der wei­te­ren Kon­junk­tur­ent­wick­lung“, so IHK-Kon­junk­tur­ex­per­te Peter Beli­na. Ganz anders die erwar­te­te Ent­wick­lung des Aus­lands­ge­schäfts. Hier rech­net ein Drit­tel der Unter­neh­men mit einer Ver­bes­se­rung, nur 12 Pro­zent mit einer Nega­tiv­ent­wick­lung. Die ober­frän­ki­schen Unter­neh­men erwar­ten auf allen Teil­märk­ten eine Posi­tiv­ent­wick­lung, vor allem auf den Märk­ten Asi­ens. Trunk: „Der stei­gen­de Nach­fra­ge aus allen Tei­len der Welt gibt Anlass zur Hoffnung.“

Recht unter­schied­lich fal­len dabei die Pro­gno­sen für die ein­zel­nen Bran­chen aus. Wäh­rend sich etwa der Maschi­nen­bau, der Groß­han­del mit Maschi­nen sowie die Finanz- und Ver­si­che­rungs­dienst­lei­ster zurück­hal­tend zur wei­te­ren Ent­wick­lung der Geschäfts­la­ge äußern, über­wiegt vor allem bei der Elek­tro- und der Tex­til­in­du­strie, bei der Immo­bi­li­en­wirt­schaft, bei Bera­tungs- und bei IT-Dienst­lei­stun­gen sowie beim Groß­han­del mit Gebrauchs­gü­tern eine opti­mi­sti­sche Ein­schät­zung. Auch bei den Kfz-Zulie­fe­rern über­wiegt der Opti­mis­mus. Trunk: „Die ober­frän­ki­schen Zulie­fe­rer als wich­tig­ster Arbeit­ge­ber Ober­fran­kens pro­fi­tie­ren von den vol­len Auf­trags­bü­chern bei den mei­sten deut­schen Auto­her­stel­lern.“ Beson­ders posi­tiv schät­zen dabei Unter­neh­men mit 50 bis 500 Mit­ar­bei­tern die wei­te­re Ent­wick­lung ein.

Mehr Inve­sti­tio­nen – mehr Per­so­nal Dass die Unter­neh­men trotz der eher zurück­hal­ten­den Erwar­tungs­hal­tung im Jah­res­ver­lauf mit einer posi­ti­ven Gesamt­ent­wick­lung rech­nen, zeigt sich dar­an, dass sowohl die Inve­sti­ti­ons­sum­me, als auch der Per­so­nal­be­stand erhöht wer­den sol­len. „Die­se Pla­nun­gen sind auch ein Indiz dafür, dass die struk­tu­rel­le Ver­fas­sung der ober­frän­ki­schen Wirt­schaft gut ist“, so der IHK-Präsident.

Die Unter­neh­men rech­nen wei­ter mit einer guten Kapa­zi­täts­aus­la­stung. Die Inve­sti­ti­ons­quo­te bleibt im Inland mit 87 Pro­zent auf einem hohen Niveau, jedes vier­te Unter­neh­men will sei­ne Inve­sti­tio­nen wei­ter nach oben fah­ren, nur jedes sech­ste redu­zie­ren. „Inve­sti­tio­nen sind der Schmier­stoff der Wirt­schaft“, so Trunk. „Des­halb rech­ne ich mit damit, dass sich die eher Kon­junk­tur­aus­sich­ten in den kom­men­den Mona­ten wei­ter sta­bi­li­sie­ren.“ Mit rund 5.000 Neu­ein­stel­lun­gen rech­net die IHK im Kam­mer­be­zirk. Beli­na: „Vor allem der Dienst­lei­stungs­sek­tor plant per­so­nel­le Verstärkungen.“

Damit sich die ober­frän­ki­sche Wirt­schaft wei­ter posi­tiv ent­wickeln kann, müs­sen die Rah­men­be­din­gun­gen pas­sen. „Höhe­re Lohn­zu­satz­ko­sten, Ener­gie­prei­se, die stär­ker stei­gen als bei den Mit­be­wer­bern, neue Regu­lie­run­gen oder eine Erhö­hung der Gewer­be­steu­er wären Gift für die Kon­junk­tur“, so Trunk.