Hand­werk macht Schu­le: Stra­te­gie Fachkräftesicherung

Jah­res­pres­se­ge­spräch der Hand­werks­kam­mer am 16. Janu­ar: „Mar­ke“ Hand­werk geht selbst­be­wusst ins Jahr 2013

Präsident Zimmer und Hauptgeschäftsführer Koller stellten das Strategiekonzept zur Nachwuchssicherung im Handwerk vor. Bild: Harbach.

Prä­si­dent Zim­mer und Haupt­ge­schäfts­füh­rer Kol­ler stell­ten das Stra­te­gie­kon­zept zur Nach­wuchs­si­che­rung im Hand­werk vor. Bild: Harbach.

Ein posi­ti­ve Bilanz zogen Hand­werks­kam­mer- Prä­si­dent Tho­mas Zim­mer und Haupt­ge­schäfts­füh­rer Tho­mas Kol­ler beim Jah­res­pres­se­ge­spräch der HWK in Ober­grä­fen­tal bei Bay­reuth. Das 20- Jah­res- Kon­junk­tur- Hoch vom letz­ten Jahr war natür­lich nicht noch­mals zu top­pen, die Jah­res­kon­junk­tur des ober­frän­ki­schen Hand­werks lag aber wie­der deut­lich über dem Durch­schnitt der letz­ten 20 Jahre.

2011 hat­te das ober­frän­ki­sche Hand­werk ein Umsatz­plus von 6 Pro­zent, im Jahr 2012 lag es nur zwei Pro­zent unter die­sem Wert, so Prä­si­dent Zim­mer. Vor allem, was den Bin­nen­markt betrifft, sind die Aus­sich­ten für 2013 gut. Das Bau- und Aus­bau­hand­werk wird Kon­junk­tur­mo­tor blei­ben, das Lebens­mit­tel­hand­werk und auch die Gesund­heits­hand­wer­ke wer­den trotz star­kem Kon­kur­renz­druck ihr Level hal­ten, das Zulie­fer­hand­werk bleibt vor­sich­tig opti­mi­stisch, allei­ne das Kfz- Hand­werk blickt ange­sichts des Rück­gangs beim Neu­wa­gen­ge­schäft skep­ti­scher in die Zukunft.
Stand 31.12.2012 gab es in Ober­fran­ken 16.221 Hand­werks­be­trie­be (Vor­jahr 16.243) mit 74.200 Beschäf­tig­ten (wie im Vor­jahr), die 2012 einen Jah­res­um­satz von 7,0 Mil­li­ar­den EURO (Vor­jahr 7,1) erwirt­schaf­tet haben.

„Ein­mal mehr beweist sich: „Hand­werk und Mit­tel­stand sind die tra­gen­den Säu­len unse­rer Volks­wirt­schaft. Dahin­ter steht das System Hand­werk mit sei­ner Ver­ant­wor­tungs­kul­tur, Aus­bil­dungs- Orga­ni­sa­ti­ons- und Finan­zie­rungs­kul­tur, das maß­geb­lich zur Sta­bi­li­tät der wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung bei­trägt“, so Prä­si­dent Tho­mas Zim­mer und Tho­mas Kol­ler. „Unse­re Betrie­be sind stolz auf sich und die Mar­ke Hand­werk, dies beweist auch eine bun­des­wei­te Son­der­um­fra­ge, an der sich auch die HWK betei­ligt hat: im ober­frän­ki­schen Hand­werk ste­hen die Kom­mu­ni­ka­ti­on mit den Kun­den der Mei­ster­ti­tel, der Begriff des Hand­werks und die Pro­dukt- und Dienst­lei­stungs­qua­li­tät ganz vorne.“

Stra­te­gie­kon­zept Fachkräftesicherung

Zum Stich­tag 31.12.2012 bil­de­te das Hand­werk 6.210 Lehr­lin­ge aus (Vor­jahr 6.513 – minus 4,7 Pro­zent) und ver­zeich­ne­te 2.749 neu­ab­ge­schlos­se­ne Aus­bil­dungs­ver­hält­nis­se (Vor­jahr 2.883 – minus 4 Pro­zent). Einen der Arbeits­schwer­punk­te der HWK im Jahr 2013 ist des­we­gen die Wei­ter­ent­wick­lung des Stra­te­gie­kon­zepts zur Fach­kräf­te­si­che­rung im Hand­werk. Neben den Berufs­mes­sen Hand­werk, an denen jedes Jahr 5.000 Schü­ler und über 1.000 Eltern teil­neh­men, geht es um jugend­ge­rech­te Kom­mu­ni­ka­ti­on, um ver­schie­den­ste Maß­nah­men zur Ver­bes­se­rung der Aus­bil­dungs­rei­fe, um die Akqui­se und Ver­mitt­lung von Prak­ti­kums­stel­len und Lehr­stel­len, um berufs­vor­be­rei­ten­de Ergän­zungs­qua­li­fi­zie­run­gen und um spe­zi­el­le Maß­nah­men für lern­be­ein­träch­tig­te und sozi­al benach­tei­lig­te Jugendliche.

Einen Durch­bruch ver­mel­det die HWK beim The­ma Hand­werks­pa­ten: „Im Jahr 2012 haben wir einen alten Wunsch der Schu­len nach mehr Kon­takt zur Wirt­schaft, zur Berufs­pra­xis erfül­len kön­nen“, so Zim­mer und Kol­ler. Die Schu­len hat­ten sich von uns gewünscht, Ansprech­part­ner aus dem Hand­werk zu bekom­men, die mit in den AWT- Unter­richt gehen, den Schü­lern Unter­stüt­zung bei der Berufs­ori­en­tie­rung geben und ihnen bei­spiel­haft und pra­xis­nah bestimm­te Gewer­ke und Hand­werks­be­ru­fe ins­be­son­de­re in den 7. und 8. Klas­sen vor­stel­len. Dar­aus ent­stand das Kon­zept der Hand­werks­pa­ten. Mitt­ler­wei­le ist es der HWK und den Kreis­hand­wer­ker­schaf­ten gelun­gen, jeder Haupt- und Mit­tel­schu­le bezie­hungs­wei­se jedem Mit­tel­schul­ver­bund einen so genann­ten Hand­werks­pa­ten zur Sei­te zu stel­len. Zum Stand 31. Dezem­ber 2012 ste­hen 198 Hand­werks­pa­ten 114 Schu­len in ganz Ober­fran­ken zur Sei­te. Die­se Hand­werks­pa­ten sind Hand­werks­mei­ster, Aus­bil­der oder Betriebs­in­ha­ber, die sich auch in ihrer Innung als Lehr­lings­wart und im Gesel­len­prü­fungs­aus­schuss enga­gie­ren und Erfah­rung im Umgang mit Jugend­li­chen haben. Einen sol­chen flä­chen­decken­den Ser­vice des Hand­werks gibt es in ande­ren Regio­nen nicht. Das Kon­zept der Hand­werks­pa­ten 2013 wei­ter aus­ge­baut und auch auf die Real­schu­len ausgedehnt.