Neujahrsgedanken
Wie im Judentum üblich, wurde auch Jesus am 8. Tag seines Lebens beschnitten, also nach unserer Zeitrechnung am 1. januar, und erhielt seinen Namen, der „Gott hilft“ bedeutet.
Zu Beginn des neuen Jahres steht also die Zusage der Nähe, der Kraft Gottes, der uns aber vor Schmerzen nicht immer bewahrt. Die eigentliche Bedrohung unseres Lebens liegt allerdings nicht in Unglück, Gewalt und Krankheit, sondern im stets gleichen Trott, in der Oberflächlichkeit, die nicht mehr zum Nachdenken kommen lassen. Auch über diesem neuen Jahr ist der Name, ist die Herrschaft Jesu ausgerufen. Jeder tue an seinem Platz, was er tun kann, damit es vernünftig, fair, rücksichtsvoll zugehe.
Wir sind durch die Taufe Gottes Kinder und wir verlieren unsere Gotteskindschaft nicht, was auch geschehen mag.
Den Geist tiefen Gottvertrauens atmet schließlich folgender Text Margaret Fishbach Powers:
„Eines Nachts hatte ich diesen Traum: Ich ging mit Gott, meinem Herrn, am Strand entlang. Vor meinen Augen zogen Bilder aus meinem Leben vorüber, und auf jedem Bild entdeckte ich Fußspuren im Sand. Manchmal sah ich die Abdrücke von zwei Fußpaaren im Sand, dann wieder nur von einem Paar. Das verwirrte mich, denn ich stellte fest, daß immer dann, wenn ich unter Angst, Sorge oder dem Gefühl des Versagens litt, nur die Abdrücke von einem Fußpaar zu sehen waren. Deshalb wandte ich mich an den Herrn: „Du hast mir versprochen, Herr, Du würdest immer mit mir gehen, wenn ich Dir nur folgen würde. Ich habe aber festgestellt, daß gerade in den Zeiten meiner schwierigsten Lebenslagen nur ein Fußpaar im Sand zu sehen war. Wenn ich Dich nun am dringendsten brauchte, warum warst Du dann nicht für mich da?“ Da antwortete der Herr: „Immer dann, wenn Du nur ein Fußpaar im Sand gesehen hast, mein Kind, habe ich Dich getragen!“
Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de
Infos zu Christian Karl Fuchs:
- geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
- Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
- Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
- Promotion zum Dr. theol. 1995
- Ordination zum ev. Pfarrer 1996
- Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
- seither in Neustadt/Aisch
- blind
- nicht verheiratet
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