Forum Kul­tur der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg kürt Fritz Stiegler zum „Künst­ler des Monats“ Juli 2012

Fritz Stiegler

Fritz Stiegler

Ist der Gon­ners­dor­fer Fritz Stiegler im Haupt­be­ruf Land­wirt und im Neben­be­ruf Mund­art­dich­ter – oder doch umge­kehrt? So genau weiß es der Hasel­nuss­bau­er und Betrei­ber eines Pfer­de­ho­tels wohl selbst nicht. “Manch­mal raucht mir schon der Kopf”, sagt Stiegler über Stiegler. Dem 50-jäh­ri­gen Künst­ler des Monats Juli gelingt es jeden­falls immer wie­der äußert ein­drucks­voll, sich vom (eige­nen) Acker zu machen, um der Krea­ti­vi­tät frei­en Lauf zu lassen.

1988 fing alles noch ganz harm­los an, mit fünf auf­ein­an­der fol­gen­den Gedicht­bän­den in frän­ki­scher Mund­art. Dass Stiegler über­haupt dich­tet, dar­an ist sei­ne Aus­bil­dung zum Land­wirt schuld. Der theo­re­ti­sche Unter­richt habe ihn damals regel­recht ermü­det. Aus Lan­ge­wei­le habe er dann halt ange­fan­gen, Rei­me zu schrei­ben. Und die haben sei­nen Mit­schü­lern gefal­len – so ist ein Hob­by dar­aus gewor­den. Stieglers erster rich­ti­ger Auf­tritt war 1983 in Stein­bach auf der Kär­wa im Fest­zelt vor 600 Leuten.

Die letz­ten fünf Jah­re waren aller­dings wesent­lich prä­gen­der für Stieglers künst­le­ri­schen Wer­de­gang: Ein Pro­jekt folg­te auf das ande­re. Stiegler recher­chier­te drei Jah­re lang für sein Buch “Valen­ti­na”, wäh­rend er am Libret­to und an über 100 Lied­tex­ten für ins­ge­samt vier Musi­cal­pro­duk­tio­nen arbei­te­te. Kein Zwei­fel: Stiegler ist ein ech­ter Workaholic.

Mit dem frän­ki­schen Musi­cal “Mag­da­le­na” anläss­lich des 850-jäh­ri­gen Jubi­lä­ums der Markt­ge­mein­de Cadolz­burg war Stiegler 2007 der gro­ße Durch­bruch als Mund­art­dich­ter und Autor gelun­gen. Wäh­rend ande­re Krea­ti­ve nach sol­chen Mam­mut­pro­jek­ten erst ein­mal eine Aus­zeit neh­men, spru­del­te Stiegler nur so vor Ideen: 2010 begei­ster­te er das Publi­kum mit dem Musi­cal “Die wei­ße Wit­we”. Weih­nach­ten 2012 wird Stieglers Ver­si­on der frän­ki­schen Weih­nacht als Musi­cal der Cadolz­bur­ger Brug­fest­spie­le unter der Regie von Jan Burd­in­ski Pre­miè­re fei­ern. Auch danach ist – zum Glück – kei­ne Schaf­fens­pau­se in Sicht: Schon im Juni 2013 wird auf der Cadolz­burg Stieglers neu­es Musi­cal-Groß­pro­jekt “Aero­nau­ti­cus” zu sehen sein. Es ist die fas­zi­nie­ren­de Geschich­te um den Flug­pio­nier Gustav Weiß­kopf aus Leutershausen.

Zwi­schen­drin hat Stiegler zusam­men mit dem Maler Theo Stein­bren­ner noch den Gedicht­band “Wie dähamm” fer­tig­ge­stellt. Mit dem Erlös des Buches sol­len sozia­le Ein­rich­tun­gen geför­dert wer­den. Unklar ist bis heu­te, wann Stiegler eigent­lich schläft…

Wer soviel lei­stet, sam­melt natür­lich Prei­se und Aus­zeich­nun­gen: Im Jahr 2007 hat Fritz Stiegler den Fran­ken­wür­fel über­reicht bekom­men. Im Jahr 2010 wur­de ihm die Land­kreis­me­dail­le für beson­de­re Ver­dien­ste um den Land­kreis Fürth ver­lie­hen. Und natür­lich freut sich der Gon­ners­dor­fer, jetzt Künst­ler des Monats Juli zu sein: „Do wär i ja schee bled, wenn nedd.”