Universität Bayreuth ist erfolgreich mit Maßnahmen zur Gleichstellung – es bleibt dennoch eine Menge zu tun

„Die Professorin ist weiterhin Programm“

Prof. Dr. Gabriele Obermaier, Frauenbeauftragte der Universität Bayreuth

Prof. Dr. Gabriele Obermaier, Frauenbeauftragte der Universität Bayreuth

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat am vergangenen Freitag beschlossen, das Professorinnenrogramm des Bundes und der Länder fortzusetzen. In den vergangenen Jahren wurden bundesweit 260 Professorinnen berufen werden. Mit dem Programm verfolgt die GWK eine Doppelstrategie. Es geht erstens darum mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen und zweitens die gleichstellungspolitischen Strukturen an den Hochschulen zu stärken. Erneut können sich die Hochschulen auf Mittel des Bundes und der Länder bewerben.

Im Jahr 2009 hatte sich die Universität Bayreuth bereits erfolgreich für das Professorinnenprogramm beworben. Seitdem profitiert sie von einer Anschubfinanzierung für zwei Professuren, die mit Frauen besetzt werden konnten. Zudem wurden der Universität Gleichstellungsmittel zur Verfügung gestellt, aus denen im Büro der Frauenbeauftragten Stellen und Projekte finanziert sind, die dazu beitragen den Anteil der Wissenschaftlerinnen zu erhöhen.

Der Anteil der Professorinnen stieg an der Universität Bayreuth innerhalb der letzten zehn Jahre von 6 auf fast 16 Prozent und hat sich somit um 150 Prozent erhöht. Die bundesweiten Zahlen sind zwar größer (fast 20 Prozent Professorinnen), haben sich im gleichen Zeitraum aber „nur“ verdoppelt (10 Prozent Professorinnen im Jahr 2000). Dennoch ist die Wissenschaft an der Universität Bayreuth von Männern dominiert und Frauen bleiben in manchen Wissenschaftsbereichen Exotinnen. In der größten Fakultät der Universität Bayreuth, den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften wurde seit Gründung im Jahr 1975 erst eine Professorin berufen.