Zwei Neupriester im Bamberger Dom geweiht

Symbolbild Religion

Erzbischof Schick ruft Priester zur Selbstlosigkeit und Bescheidenheit auf

(bbk) Erzbischof Ludwig Schick hat die Priester zur Selbstlosigkeit und Bescheidenheit aufgerufen. Anlässlich der Weihe von zwei Priestern im Bamberger Dom sagte der Erzbischof am Samstag: „Wer sich als Priester überhebt und für sich Nutzen aus seinem Amt ziehen will, der ist verloren für den Dienst Christi und für das, was der göttliche Freund und Bruder durch die Priester den Menschen tun will.“ Wer im Himmelreich groß sein wolle, müsse der Diener aller werden. Im Kleinwerden bestehe die Größe des priesterlichen Dienstes.

Jesus selbst habe, als er den Aposteln die Füße wusch, sich gebeugt und einen Knechtsdienst übernommen. „Damit hat er ihnen ihre Würde als Menschen, ihre „Herrlichkeit“ als Freunde Gottes und ihre Berufung für den Himmel kundgetan. Das ist unsere Aufgabe als Priester, sagte der Erzbischof in seiner Predigt, jedem Menschen seine unverlierbare Würde als Geschöpf und Ebenbild Gottes zu vermitteln, ihnen die Berufung zur Nachfolge Christi zu verkünden und ihre Bestimmung für das Reich Gottes anzusagen. Das gelinge nur, wenn der Priester selbstlos und bescheiden sei.

Die geweihten Priester Gerd-Richard Neumeier (35) und Jean Bernard Njee Njee (43) sind beide nach langen Wegen und auf Umwegen zu ihrem heutigen Berufsziel gelangt. Der geborene Bad Windsheimer Neumeier hat nach seiner Ausbildung zum Kinder- und Krankenpfleger in einem Bamberger Klinikum gearbeitet und war danach fünf Jahre Flugbegleiter auf Interkontinentalflügen bei der Lufthansa. Der Kameruner Njee Njee musste aus politischen Gründen kurz vor der Diakonenweihe seine Heimat verlassen, nachdem er bereits einen Gefängnisaufenthalt hinter sich hatte. In Deutschland fand er Asyl, und nach Einsätzen als Altenpfleger und Französischlehrer im Raum Stuttgart führte ihn sein Weg über das Noviziat der Pallottiner in Untermerzbach nach Bamberg.

„Sie sollen den Menschen kundtun, dass Gott auf der Seite der Menschen steht, dass er sie nie verlässt und er für alle den Himmel bereitet hat“, gab der Oberhirte den Neupriestern mit auf den Weg. „Verkündet diese frohe Botschaft unseres menschenfreundlichen Gottes! Die Menschen warten darauf.“