Welt­kir­chen­bi­schof Schick ruft auf zum „unver­schäm­ten Katholischsein“

Symbolbild Religion

Welt­kirch­li­che Part­ner­schaf­ten ver­lan­gen Umden­ken und Neu­auf­bruch und hel­fen, katho­li­scher zu werden

(bbk) Welt­kirch­li­che Arbeit ist nach Wor­ten des Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick kei­ne Ein­bahn­stra­ße, son­dern eine „win-win-Situa­ti­on“. Der Beauf­trag­te der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz für die Welt­kir­che sag­te am Mitt­woch auf der Jah­res­ta­gung Welt­kir­che und Mis­si­on in Würz­burg: „Welt­kirch­li­che Zusam­men­ar­beit gibt den Gemein­den und Gemein­schaf­ten ‚fri­schen Wind‘ für ihr Leben und ihr Wir­ken vor Ort.“ Der Erz­bi­schof füg­te hin­zu: „Welt­kirch­li­che Part­ner­schaf­ten irri­tie­ren auch. Sie stel­len Gewohn­tes in Fra­ge, ver­lan­gen Umden­ken und Neu­auf­bruch. Und das ist gut so. Nur irri­tie­rend inspi­rie­ren die welt­kirch­li­chen Partnerschaften.“

Die „alte“ Kir­che Euro­pas kön­ne bei den jun­gen Kir­chen Afri­kas, Latein­ame­ri­kas und Asi­ens eine „unver­krampf­te und spon­ta­ne Reli­gio­si­tät“ erle­ben, sag­te der Welt­kir­chen­bi­schof. „Sie sind nicht, wie wir oft, nur ver­schämt, son­dern ‚unver­schämt‘ katho­lisch, auch im öffent­li­chen Leben.“ Die Chri­sten dort könn­ten unse­rem oft „ver­kopf­ten“ Glau­ben die Dimen­si­on „Herz und Gemüt“ schen­ken. Pfarr­ge­mein­den, Ordens­ge­mein­schaf­ten und kirch­li­che Ver­ei­ne, die welt­kirch­li­che Part­ner­schaf­ten pfle­gen, sei­en leben­di­ger als jene, die kei­ne Bezie­hun­gen zu Kir­chen in ande­ren Län­dern und Kon­ti­nen­ten pflegten.

In Deutsch­land erle­be die katho­li­sche Kir­che der­zeit einen Wand­lungs­pro­zess, den vie­le als Kri­se bezeich­ne­ten und als Abbruch erfüh­ren, so Erz­bi­schof Schick. Aus welt­kirch­li­cher Sicht gin­gen Umbrü­che in den Struk­tu­ren und Erneue­rung im Glau­ben oft Hand in Hand. Der christ­li­che Glau­be und die Kir­che sei­en nicht von­ein­an­der zu tren­nen. Der Glau­be ent­fal­te sich in der Kir­che, und die Kir­che lebe vom Glau­ben der Chri­sten. Die Gläu­bi­gen in der Welt­kir­che brin­gen uns in Deutsch­land und Euro­pa, laut Bischof Schick, das Wort der Kir­chen­vä­ter neu ins Bewusst­sein: „Wer die Kir­che nicht als Mut­ter hat, kann Gott nicht als Vater haben.“

Die Jah­res­ta­gung „Welt­kir­che und Mis­si­on“ fin­det erst­mals statt und dau­ert noch bis Don­ners­tag. In Würz­burg tref­fen sich unter dem Leit­wort „Welt­kirch­li­che Part­ner­schaf­ten: inspi­rie­rend und irri­tie­rend“ rund 150 Teil­neh­mer. Die Tagung ist das Ergeb­nis des von deut­schen Bischö­fen ange­sto­ße­nen Pro­zes­ses „Zur Zukunft der welt­kirch­li­chen Arbeit in Deutsch­land“, mit dem die katho­li­sche Kir­che ihren Ein­satz für Welt­kir­che und Mis­si­on unter ver­än­der­ten Bedin­gun­gen zukunfts­fä­hig machen will. Erz­bi­schof Schick lei­tet seit 2006 die „Kom­mis­si­on Welt­kir­che“ der Deut­schen Bischofskonferenz.