Bay­reu­ther Haus­halt 2012: Grü­ne und Unab­hän­gi­ge for­dern weni­ger Schul­den und mehr Nachhaltigkeit

Inve­stie­ren ja, aber nach­hal­tig. Das for­dert die Stadt­rats­frak­ti­on Bünd­nis 90/DIE GRÜ­NEN und Unab­hän­gi­gen in ihrem Antrag zur ganz­tä­gi­gen Haus­halts­be­ra­tung am 12. Juni. Sie bean­tra­gen, mehr Mit­tel für die Schul­den­til­gung und die dar­aus resul­tie­ren­de Redu­zie­rung der Zins­last, die ener­ge­ti­sche Sanie­rung und den Aus­bau des Fuß- und Rad­we­ge­net­zes zu investieren.

„Auch wenn die Gewer­be­steu­er­ein­nah­men im Jahr 2011 auf 52,7 Mio. € gestie­gen sind und für das Jahr 2013 rund 53 Mio. € pro­gno­sti­ziert wer­den, darf nicht über­se­hen wer­den, dass wir rund 5,3 Mio. € weni­ger an Schlüs­sel­zu­wei­sun­gen und eine Stei­ge­rung der Bezirks­um­la­ge auf 16,8 Mio. € zu ver­kraf­ten haben, dass die vor­ge­se­he­ne Schul­den­til­gung in Höhe von 5,92 Mio. € kre­dit­fi­nan­ziert ist und der plan­mä­ßi­ge Haus­halts­voll­zug zu einem Anstieg der Ver­schul­dung führt“, führt der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de, Oskar Brück­ner, aus.

„Die Ent­schei­dun­gen der letz­ten Jah­re haben erheb­lich dazu bei­getra­gen, dass Bay­reuth kein Einnahmen‑, son­dern viel­mehr ein Aus­ga­ben­pro­blem hat“, bringt Sabi­ne Stei­nin­ger, stell­ver­tre­ten­de Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de, die aktu­el­le Situa­ti­on auf den Punkt und ver­weist auf Umbau und Reno­vie­rung des Hau­ses Wahn­fried und den Neu­bau des Richard-Wag­ner-Muse­ums, die Jubi­lä­en (Wag­ner und Jean Paul), die Lan­des­gar­ten­schau 2016 sowie die finan­zi­el­len Bela­stun­gen, die der Ver­kehrs­lan­de­platz Bay­reuth, die Bäder­land­schaft, ins­be­son­de­re die Lohen­grin­ther­me, Park­häu­ser und Tief­ga­ra­gen, der Logi­stik­park Mark­gra­fen­ka­ser­ne, die kon­ti­nu­ier­li­che Aus­wei­sung neu­er Wohn- und Gewer­be­ge­bie­te und die dadurch neu ent­stan­de­ne und zu unter­hal­ten­de Infra­struk­tur, die per­so­nel­le Auf­stockung ein­zel­ner Berei­che, z.B. der Wirt­schafts­för­de­rung, der BMTG mit sich bräch­ten. „ Daher ist es uner­läss­lich“, for­dert Stei­nin­ger, „jetzt end­lich nach­hal­tig zu wirt­schaf­ten und zu inve­stie­ren, die Neu­ver­schul­dung und Zins­last zu redu­zie­ren und in die Ent­schul­dung zu investieren.“

Kon­kret for­dern die Grü­nen und Unab­hän­gi­gen die Strei­chung des Aus­baus der Thier­gärt­ner­stra­ße, der Beleuch­tung der Süd­tan­gen­te, des Erwerbs von Grund­stücken, den Umbau der Ober­fran­ken­hal­le zur Kon­zert­hal­le für das Richard-Wag­ner-Jubi­lä­um, die Errich­tung von Stadt­to­ren anläss­lich des Jubi­lä­ums und des Barock­fe­stes. „Die Neu­ge­stal­tung der Bür­ger­reu­ther Stra­ße/­Wil­helm-von-Dietz-Stra­ße soll zurück gestellt wer­den, das Wer­be­bud­get für das Richard-Wag­ner-Jubi­lä­um sowie die Per­so­nal­ko­sten für die Neu­ge­stal­tung des Jean-Paul-Muse­ums sol­len um die Hälf­te redu­ziert und bei den Per­so­nal­ko­sten für den Ver­kehrs­lan­de­platz sol­len in die­sem Jahr zunächst 50.000 Euro ein­ge­spart wer­den“, führt Brück­ner aus und nennt eine Sum­me von 1.583.353 Euro, die so ein­ge­spart wer­den könne.

„Dafür wol­len wir 750.000 Euro in den Schul­den­dienst stecken“, so Stei­nin­ger, die bei die­ser Gele­gen­heit dar­auf hin­weist, dass die im Haus­halt vor­ge­se­he­ne Schul­den­til­gung in Höhe von 5,92 Mio. € kre­dit­fi­nan­ziert ist und der plan­mä­ßi­ge Haus­halts­voll­zug zu einem Anstieg der Ver­schul­dung füh­ren wür­de. „Das leh­nen wir ab, wir wol­len die Schul­den­auf­nah­me reduzieren.“
„Dar­über hin­aus wol­len wir gut 683.535 Euro in die ener­ge­ti­sche Sanie­rung und 150.000 Euro in Aus­bau und Ertüch­ti­gung der Rad- und Fuß­we­ge inve­stie­ren“, so Brück­ner, der abschlie­ßend noch ein­mal ein­dring­lich for­dert Augen­maß wal­ten zu las­sen und den Haus­halt 2012 gene­ra­tio­nen­ge­recht, nach­hal­tig und öko­lo­gisch zu gestalten.