Tschechische Drogenfahndung hebt mit oberfränkischer Hilfe Umschlagplatz in Asch aus

Symbolbild Polizei

Gemeinsame Pressemeldung des Polizeipräsidiums Oberfranken und der Staatsanwaltschaft Hof

HOF/BAYREUTH/PILSEN. Die Zusammenarbeit zwischen oberfränkischen und böhmischen Strafverfolgungsbehörden wächst und trägt mittlerweile beachtliche Früchte im Kampf gegen den Drogenhandel im deutsch-tschechischen Grenzraum. Ermittler aus Hof und  Bayreuth zusammen mit den Staatsanwaltschaften Hof und Bayreuth sowie der Bezirksstaatsanwaltschaft Pilsen sorgten im Frühjahr durch hervorragende Kooperation dafür, dass eine spektakuläre Polizeiaktion Ende März in Asch zu einem respektablen Erfolg gegen den Rauschgifthandel in Tschechien wurde und verhinderten damit auch den anschließenden Einfuhrschmuggel nach Deutschland. Die Pilsener Drogenfahndung nahm bei dieser Razzia sieben Personen fest und zog im Verlauf der Aktion insgesamt 19 Kilogramm Marihuana und über ein Kilogramm Crystal Speed aus dem Verkehr. Alle sieben Verdächtigen gingen in Haft.

Kripo und Staatsanwaltschaft Hof legen Grundstein mit erfolgreichen Aktionen

Im Zuge mehrerer Verfahrenskomplexe hatten die Hofer Rauschgiftexperten in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Hof 2011 verschiedenen Tätergruppierungen (siehe auch z.B. PM 145/2012) die illegale Einfuhr von 83 Kilogramm Marihuana und 1,5 Kilogramm Crystal aus Tschechien nachgewiesen. Dabei gelang den Kripobeamten immerhin auch noch die Sicherstellung von 11,5 Kilo dieser Marihuanamenge. Knapp 30 Personen gingen in Haft.

Hofer und Pilsener Fahnder tauschen wertvolle Informationen aus

Aus den genannten Ermittlungserfolgen der Hofer Kripo ergaben sich ausreichend Erkenntnisse, wonach eine Bar in Asch offenbar ein lukrativer Umschlagplatz für Drogen ist. Diese Informationen wurden den tschechischen Drogenfahndern im Herbst 2011 übermittelt und für sie waren die präzisen Fakten aus Oberfranken die fehlenden Puzzleteile zu den eigenen Ermittlungen rund um dieses Lokal.

Im Gegenzug konnten Kripo und Staatsanwaltschaft Hof von konkreten Hinweisen der tschechischen Ermittler profitieren und so einen vermeintlichen Drogenkäufer aus Selb sowie dessen Komplizen identifizieren.

Festnahme und Inhaftierung von zwei Dealern

Nach professioneller Vorarbeit gelang es Mitte November 2011 Hofer Kriminalbeamten, unterstützt von Experten für organisierte Kriminalität der Kriminalpolizeiinspektion mit Zentralaufgaben (KPI/Z) aus Bayreuth, zwei 22-jährige Männer aus Selb nach einer Beschaffungsfahrt festzunehmen. Sie hatten sich in Asch mit 1,5 Kilogramm Marihuana eingedeckt und wollten das Rauschgift in Deutschland gewinnbringend verkaufen. Die Ermittlungen ergaben zudem, dass die beiden vorher bereits 3,5 Kilogramm dieser Droge aus Tschechien geholt und verkauft hatten.

Gegen beide Männer erging auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hof Haftbefehl wegen Einfuhrschmuggels und Handels mit Betäubungsmitteln.

Rechtshilfeersuchen schafft Voraussetzung für gemeinsamen Schlag gegen Drogenhandel

Das Zusammenführen und die Bewertung aller gewonnenen Erkenntnisse aus den Verfahren beider Länder wurde noch durch wertvolles Wissen der Beamten der KPI/Z Bayreuth aus einem zurückliegenden Fall mit jetzt offenkundigen Verbindungen zu den Verdächtigen in Asch ergänzt und setzte für die zuständigen Behörden in Tschechien den Startschuss, die formellen Voraussetzungen für eine operative Zusammenarbeit der eigenen mit der oberfränkischen Drogenfahndung zu schaffen. Im Fokus beider Seiten standen die Bar in Asch und ein zugehöriger Personenkreis noch unbekannter Größe.

Ein Rechtshilfeersuchen der Bezirksstaatsanwaltschaft Pilsen an die Staatsanwaltschaft Bayreuth folgte und damit waren kurze Zeit später alle Formalitäten der Strafverfolgungsbehörden für eine erfolgreiche Zusammenarbeit der Drogenfahnder beider Länder abgewickelt.

Zusammen mit den Staatsanwaltschaften Hof und Bayreuth bereiteten die auf Rauschgiftdelikte und Delikte der organisierten Kriminalität spezialisierten oberfränkischen Kriminalbeamten für und mit den tschechischen Kollegen einen Zugriff in Asch durch die dortige Drogenfahndung akribisch vor. Dabei nutzten die erfahrenen Fahnder eine ganze Palette taktischer Maßnahmen aus dem Repertoire erfolgreicher, oberfränkischer Drogenfahndungsarbeit.

Drogenrazzia in Asch – 19 Kilo Marihuana – ein Kilo Crystal – sieben Männer in Haft

Ende März waren schließlich alle Planungen und Vorkehrungen für einen Einsatz in der Bar in Asch abgeschlossen und die engagierten tschechischen Drogenfahnder überraschten die verdächtigen Personen an ihrem Umschlagplatz. Sieben Rauschgifthändler wurden bei dieser Großaktion sofort festgenommen und deren Wohnungen in Tschechien durchsucht. Insgesamt konnten die Ermittler 19 Kilogramm Marihuana und gut ein Kilogramm Crystal sicherstellen.

Die sechs festgenommenen Vietnamesen und ein Tscheche sitzen seit dieser erfolgreichen Gemeinschaftsaktion oberfränkischer und böhmischer Behörden in Haft.