Grüne Bayreuth: Gote und Pargent neue Doppelspitze

Bayreuther Grüne setzen auf Ökologie, Ökonomie und Bildung

Die Bayreuther Grünen hatten Ende April ihren Vorstand neu gewählt. Nach der konstituierenden Vorstandssitzung steht nun fest: Die oberfränkische Landtagsabgeordnete Ulrike Gote, MdL und Tim Pargent, Mitglied im Vorstand der Grünen Jugend, bilden die neue Doppelspitze. Sie werden sich in den nächsten beiden Jahren für die Umsetzung der Energiewende einsetzen und die Debatte über die Gestaltung des postfossilen Zeitalters voran treiben. Ebenso entschlossen werden sie sich für ein besseres Bildungssystem, mehr Gleichstellung, Transparenz und eine lebendige Demokratie stark machen.

„Der Atomausstieg ist zwar seit knapp einem Jahr beschlossen, doch die Umsetzung der Energiewende lässt noch immer auf sich warten“, stellt Ulrike Gote, die erneut zur Kreisvorsitzenden gewählt wurde, fest. „Anstatt den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu stärken und endlich eine dezentrale Energieversorgung aufzubauen, sorgt Schwarz-Gelb mit dem reformierten Erneuerbare-Energien-Gesetz, insbesondere durch eine unangemessen hohe Kürzung der Solarenergieförderung dafür, dass die Stromkonzerne an Macht gewinnen“, zeigt Gote auf. „Die Herausforderungen des postfossilen Zeitalters lassen sich nur mit einer höheren Energieeffizienz, mehr Energieeinsparung und einer Steigerung der Erneuerbaren Energien lösen.“ Dabei käme es vor allem auf die BürgerInnen an. Sie hätten es als VerbraucherInnen in der Hand, die Energiewende von unten zu gestalten.

„Die Bildungschancen werden in Deutschland stark von der sozialen Herkunft bestimmt. Das gilt auch mehr als zehn Jahre nach dem PISA-Schock noch immer“, sagt Tim Pargent. Für den 18jährigen, der an der Universität Bayreuth Internationales Wirtschaftsrecht und Entwicklung studiert, gilt es vor allem, sich für mehr Bildungsgerechtigkeit einzusetzen. Dazu gehört für Pargent neben dem Ausbau der frühkindlichen Bildung und einer längeren gemeinsamen Schulzeit auch die Abschaffung der Studiengebühren. Die Montagsdemos im vergangenen Jahr und der Widerstand gegen Stuttgart 21 hätten es gezeigt, die Bürgerinnen und Bürger wollten stärker in Entscheidungsprozesse eingebunden werden, dafür wolle er sich stark machen, führt Pargent weiter aus.

Doch nicht nur die beiden Vorsitzenden werden thematisch arbeiten, wobei die Kreisvorsitzende Ulrike Gote für die Politikfelder Transparenz, Netz und Medien, der Kreisvorsitzende Tim Pargent für Bildung, Hochschule, Jugend, Bürgerbeteiligung und Integration zuständig sein wird.

Auch Beisitzerin Mareike Kludas, die neu in den Vorstand gewählt wurde, möchte sich engagieren: „Ich bin immer wieder überrascht, welches Rollenbild Mädchen und junge Frauen heutzutage von sich haben“, sagt Kludas, die das Thema Gender Mainstreaming ursprünglich nicht besetzen wollte. „Aber mein Engagement gegen Rechts, die Auseinandersetzung gerade mit der Rolle der Frauen in der rechten Szene haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, dieses urgrüne Thema wieder in Erinnerung zu rufen“, stellt Kludas fest, die sich innerhalb des Vorstands auch mit den Themen Rechtsextremismus und Gleichstellung beschäftigen wird.

Joachim Maßler, hat sich ganz dem Green New Deal verschrieben: „Grüne Politik, war schon immer Wirtschaftspolitik“, stellt Maßler klar: „Wir müssen verstärkt Arbeitsplätze in „grünen“ Industrien schaffen, dadurch kurbeln wir die Wirtschaft an und können gleichzeitig den Klimawandel bremsen.“ Er wird für die Themen Energie, Umwelt-, Natur- und Klimaschutz sowie für Wirtschaft und Finanzen zuständig sein.

„Die Städte werden aufgrund der Bevölkerungsentwicklung zunehmend in einen Wettbewerb um die Menschen geraten. Diese werden dorthin gehen, wo sie weltoffene, freiheitliche, durch Toleranz geprägte Lebensbedingungen vorfinden, wo es eine lebenswerte Umwelt und eine lebendige Kulturszene gibt, in der die vielen verschiedenen Kulturen sich kreativ mischen“, ist Kreiskassiererin Sabine Steininger überzeugt. Sie wird im Vorstand für die Themen Kultur, Verkehr und Tierschutz verantwortlich sein.

„Wir möchten gemeinsam dafür sorgen, dass der Kreisverband Bayreuth-Stadt weiterhin deutlich wahrgenommen wird“, so Ulrike Gote und Tim Pargent abschließend.