Stu­dio­büh­ne Bay­reuth zeigt Komö­die von Lope de Vega: „Tumult im Narrenhaus“

Pre­miè­re am 26. Mai 2012 um 20.00 Uhr im Römi­schen Thea­ter der Eremitage

Auf der Flucht vor den Häschern des Königs wählt sich Don Flo­ria­no ein fata­les Ver­steck: Er tarnt sich als Ver­rück­ter in einem Irren­haus. Bald muss er fest­stel­len, dass er nicht der ein­zi­ge „fal­sche Irre“ ist. Die schö­ne Doña Eri­fi­la wur­de für gei­stes­krank erklärt, nach­dem ihr eige­ner Die­ner sie ihrer Klei­dung beraub­te – aus­ge­rech­net vor den Toren des Narrenhauses.

In sei­ner ent­flam­men­den Lie­be zu ihr, ver­rät Flo­ria­no Eri­fi­la sein dunk­les Geheim­nis: Er lebt im Glau­ben, in einem nächt­li­chen Duell den Thron­fol­ger erdolcht zu haben. Doch auch inner­halb der schüt­zen­den Mau­ern ist das Lie­bes­paar nicht vor Ver­fol­gern sicher.

Über­ko­chen­de Lie­bes­ge­füh­le las­sen aus ver­meint­lich fal­schen Nar­ren erst wah­re Nar­ren wer­den. So stellt Flo­ria­nos bester Freund Vale­rio der Eri­fi­la nach. Und gegen den Lie­bes­wahn der Nich­te der Haus­ver­wal­te­rin gibt es nur ein Mit­tel: eine Schein­ver­mäh­lung mit Flo­ria­no. Als dar­auf­hin die eifer­süch­ti­ge Eri­fi­la damit droht, Flo­ria­nos wah­re Iden­ti­tät auf­zu­decken, und der über­for­der­te Arzt kein Mit­tel gegen die rapi­de wach­sen­de Zahl der Nar­ren fin­det, ist die Kata­stro­phe vorprogrammiert.

Wer könn­te eine solch lebens­fro­he Komö­die vol­ler Herz­blut und lie­be­vol­ler Ver­rückt­hei­ten bes­ser ver­fas­sen als der Lebe­mann Lope de Vega? Am eige­nen Leib hat er erfah­ren, was Ver­ban­nung bedeu­tet, hat sich durch Lie­bes­af­fä­ren an den Rand der Lega­li­tät manö­vriert und blieb dar­in vor allem einem treu: Der Lie­be zu sei­nen Figuren.

Wenn sich die Pfor­ten des Nar­ren­hau­ses öff­nen, begeg­net man dem Tumult gleich­wie der Lie­bes­har­mo­nie, dem Spiel der Täu­schung gleich­wie offen­her­zi­ger Ehr­lich­keit, irr­wit­zi­ger Ver­nunft gleich­wie ver­nünf­ti­gem Irr­witz. Und so legt Lope de Vega sei­ner lie­bes­tol­len Figur fol­gen­de Wor­te in den Mund: „Stets sind Ver­lieb­te Nar­ren. Sind sie es nicht, so sind sie eben nicht ver­liebt genug.“

  • Regie und Büh­ne: Achim Bieler
  • Kostü­me: Hei­ke Betz
  • Licht und Ton: Ronald Kropf
  • Es spie­len: Michae­la Bach­hu­ber, Ani­ta Hof­mann, Ildi­ko Mod, Michae­la Scho­berth-Bot­ten­bruch, Mar­tin Betz, Fre­de­rick Fle­gel, Ben Gageik, Lucas Jan­son, Max Meiß­ner, Micha­el Pöhl­mann, Valen­tin Pret­zer, Hans Striedl

Kar­ten­vor­ver­kauf an der Thea­ter­kas­se Bay­reuth: Tel. 0921–69001 oder Inter­net: www​.thea​ter​kas​se​-bay​reuth​.de