MdL Edu­ard Nöth: „Die Augen­klap­pe der Pira­ten ver­deckt das rech­te Auge“

„Bun­des­par­tei­tag muss sicht­ba­re Maß­nah­men ergreifen“

Die Pira­ten­par­tei muss bei ihrem mor­gen begin­nen­den Bun­des­par­tei­tag sicht­ba­re Maß­nah­men ergrei­fen, um sich von rechts­ra­di­ka­len Mit­glie­dern abzu­gren­zen. Die­se For­de­rung erhebt der Forch­hei­mer CSU – Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Edu­ard Nöth. „Fei­er­li­che Erklä­run­gen, in denen man sich von der rechts­extre­men Sze­ne distan­ziert, wer­den zur Far­ce, wenn gleich­zei­tig alle kon­kre­ten Maß­nah­men der Pira­ten­par­tei zur Abgren­zung im San­de ver­lau­fen. Die Augen­klap­pe der Pira­ten scheint vor allem auf dem rech­ten Auge zu sit­zen.“ Denn lei­der sei­en die unap­pe­tit­li­chen Vor­komm­nis­se am rech­ten Rand in der Pira­ten­par­tei kein Ein­zel­fall. Immer öfter wür­den füh­ren­de Mit­glie­der der Pira­ten­par­tei mit rechts­la­sti­gen oder anti­se­mi­ti­schen Äuße­run­gen auffallen.

„Segelt brau­nes Gesin­del im Fahr­was­ser der selbst­be­ti­tel­ten links­li­be­ra­len Frei­beu­ter“, fragt MdL Edu­ard Nöth. Er sieht die Pira­ten­par­tei nicht nur in Erklä­rungs­not bei den jewei­li­gen Vor­komm­nis­sen. „Viel­mehr wird der laxe Umgang der Pro­test­par­tei mit die­sen Pro­ble­men zum weit­aus grö­ße­ren Pro­blem.“ Als inak­zep­ta­bel und geschmack­los emp­fand Nöth die jüng­ste Ent­glei­sung des Par­la­men­ta­ri­schen Geschäfts­füh­rers der Ber­li­ner Pira­ten-Frak­ti­on, Mar­tin Deli­us. Der hat­te den Auf­stieg sei­ner Par­tei mit dem Auf­stieg der NSDAP ab 1928 ver­gli­chen. „Dar­an erkennt man, dass die Pira­ten­par­tei bis­lang nicht in der Wirk­lich­keit ange­kom­men ist.“ so Edu­ard Nöth.

Doch Deli­us’ abstru­ser Ver­gleich war kein Ein­zel­fall von rechts­la­sti­gen Aus­sa­gen in jüng­ster Ver­gan­gen­heit: So hat­te der Ber­li­ner Lan­des­chef der Pira­ten, Hart­mut Sem­ken, für einen tole­ran­ten Umgang mit brau­nen Par­tei­freun­den plä­diert und eine rigo­ro­se Abgren­zung gegen Rechts­extre­mis­mus abge­lehnt. „Null Tole­ranz gegen Rechts­extre­mis­mus ist demo­kra­ti­scher Grund­kon­sens. Anschei­nend aber nicht bei der Pira­ten­par­tei,“ so Edu­ard Nöth zum brau­nen Pro­blem bei den Piraten.

Des Wei­te­ren mach­ten zwei Mit­glie­der des Bun­des­vor­stands auf sich auf­merk­sam, die am mor­gi­gen Par­tei­tag wohl in den Bun­des­vor­stand gewählt wer­den, der eine mit anti­se­mi­ti­schen Äuße­run­gen, der ande­re mit dem Vor­schlag, das Leug­nen des Holo­causts zu lega­li­sie­ren. „Und das alles vor den Augen des Bun­des­vor­sit­zen­den, der nichts gegen rech­te Umtrie­be unter­nimmt“, kri­ti­siert Nöth das laxe Ver­hal­ten der Par­tei­spit­ze. MdL Edu­ard Nöth befürch­tet, dass die Pira­ten­par­tei mit sol­chen Aus­sa­gen bewusst am rechts­ra­di­ka­len Rand nach Pro­test­stim­men fischen will.