Bay­reu­ther „Thea­ter auf Tou­ren 2012“: Vor­ver­kaufs­start am 2. Mai

Herb­st­abon­ne­ment hat einen neu­en Namen bekommen

Neu­er Name, neu­es Gesicht, aber nach wie vor leben­di­ges und span­nen­des Thea­ter: „Thea­ter auf Tou­ren“ bringt fri­schen Wind in das bis­he­ri­ge „Herb­st­abon­ne­ment“. Im Herbst die­ses Jah­res bie­tet das Kul­tur­amt der Stadt Bay­reuth eine unter­halt­sa­me und span­nen­de Zusam­men­stel­lung von Thea­ter­gast­spie­len. Vier Schau­spie­le und eine Opern­auf­füh­rung laden zum Besuch ein. Nach wie vor gibt es die Mög­lich­keit über den Bezug eines Abos zir­ka 20 Pro­zent zu spa­ren. Schü­ler und Stu­den­ten erhal­ten beim Kauf von Ein­zel­kar­ten sogar 50 Pro­zent Ermäßigung.

Den Auf­takt bil­det die jun­ge Trup­pe der Thea­ter­ma­cher GmbH mit Carl Zuck­may­ers „Der fröh­li­che Wein­berg“ am Don­ners­tag, 11. Okto­ber. Das gesell­schafts­kri­ti­sche Volks­stück war im Ber­lin der 1920er Jah­re das meist­ge­spiel­te Thea­ter­stück und begei­stert auch heu­te immer wie­der das Publi­kum. Der Wein­gut­be­sit­zer und Vater Gun­der­loch ver­langt von sei­ner Toch­ter, dass sie sich mit einem Stu­den­ten ver­lo­ben und einen männ­li­chen Erben prä­sen­tie­ren soll. Dann erst will er sich zur Ruhe set­zen und sei­nen Besitz ver­er­ben. Doch das jun­ge Mäd­chen hat ganz ande­re Vor­stel­lun­gen von sei­ner Zukunft und vor allem von sei­nem Zukünf­ti­gen, den es sich schon lan­ge selbst aus­ge­sucht hat. Eine wein­se­li­ge Spät­som­mer­nacht durch­kreuzt fal­sche Lebens­plä­ne, und ein fal­scher Lieb­ha­ber lan­det buch­stäb­lich auf dem Misthaufen.

Am Diens­tag, 23. Okto­ber, ent­fal­tet mit dem „Som­mer­nachts­traum“ eines der meist­ge­spiel­ten Shake­speare-Stücke sei­nen Zau­ber in Bay­reuth. Her­mia liebt Lys­an­der, Hele­na will Deme­tri­us, Obe­ron straft Tita­nia, Puck treibt Unfug, die Feen­kö­ni­gin hat Streit mit ihrem Mann und liebt plötz­lich einen Esel und zum Schluss spie­len sogar noch die Hand­wer­ker Thea­ter! Die Shake­speare Com­pa­ny Ber­lin zeigt einen fas­zi­nie­ren­den Rei­gen voll Lie­be und Eifer­sucht, geheim­nis­vol­len Mäch­ten und magi­schen Ver­füh­run­gen. Die Insze­nie­rung stellt das Span­nungs­feld zwi­schen Traum, Alp­traum, Fan­ta­sie und Wirk­lich­keit ins Zen­trum und ent­führt die Zuschau­er in eine magi­sche Welt.

Das Jun­ge Schau­spiel Ensem­ble Mün­chen demon­striert am Diens­tag, 6. Novem­ber, dass ein anti­kes Dra­ma ganz aktu­el­le Gegen­warts­be­zü­ge haben kann. Sopho­kles stellt in „Anti­go­ne“ die Fra­ge, wie weit ein Herr­scher gehen kann. Wel­che Maß­stä­be dem Han­deln der Regie­ren­den zugrun­de lie­gen und wie das Volk damit umgeht.

Am Diens­tag, 20. Novem­ber, prä­sen­tiert das Lan­des­thea­ter Coburg mit Wolf­gang Ama­de­us Mozarts „Don Gio­van­ni“ einen Publi­kums­lieb­ling und zugleich ein Mei­ster­werk der Opern­ge­schich­te. Das Dra­ma die­ses skru­pel­lo­sen und doch char­man­ten Frau­en­ver­füh­rers gilt zu Recht als Höhe­punkt von Mozarts Opern­schaf­fen. Don Gio­van­ni ver­kör­pert eine Natur­ge­walt ohne Emp­fin­den für Moral und Ver­ant­wor­tung. Doch im Kom­tur, dem Inbe­griff von Sit­te und Gerech­tig­keit, erwächst ihm ein mäch­ti­ger Gegenspieler.

David Seid­ler, der Autor des Büh­nen­stücks „The King’s Speech“, das am Diens­tag, 4. Dezem­ber, von Kempf Thea­ter­gast­spie­len auf die Büh­ne gebracht wird, hat als Kind und Jugend­li­cher selbst gestot­tert. Sein Vor­bild wur­de dar­um ein Mann, den er im Radio hört: Der eng­li­sche König Geor­ge VI., auch er ein Stot­te­rer, des­sen per­sön­li­ches Dra­ma durch das Mas­sen­me­di­um Radio tau­send­fach ver­stärkt und live um den Glo­bus gesen­det wird. Doch er konn­te mit Hil­fe eines unkon­ven­tio­nel­len austra­li­schen The­ra­peu­ten sei­ne Stim­me befrei­en und sou­ve­rän die Rede zur Kriegs­er­klä­rung an Nazi-Deutsch­land hal­ten. Auf die Bit­te von Queen Mum, der Wit­we von Geor­ge VI., hin wur­de das Thea­ter­stück erst nach ihrem Tod, über 20 Jah­re nach sei­nem Ent­ste­hen, urauf­ge­führt. Der mehr­fach Oskar-prä­mier­te Film mit Colin Firth aus dem Jahr 2011 basiert eben­falls auf David Seid­lers Schauspiel.

Vor­ver­kauf beginnt am 2. Mai

Alle fünf Ver­an­stal­tun­gen begin­nen jeweils um 20 Uhr im Gro­ßen Haus der Stadt­hal­le. Der Ver­kauf von Abon­ne­ments star­tet am 2. Mai an der Thea­ter­kas­se, Opern­stra­ße 22 (Öff­nungs­zei­ten: Mon­tag bis Frei­tag, 9 bis 18 Uhr; Sams­tag, 9.30 bis 12.30 Uhr) oder Max­stra­ße 58 (Öff­nungs­zei­ten Mon­tag bis Frei­tag, 9 bis 18 Uhr; Sams­tag, 9 bis 13 Uhr); Tel. 09 21/6 90 01; Fax 09 21/29 48 56; E‑Mail: info@​kurier-​tickets.​de. Ein Pro­gramm­falt­blatt sowie ein Fly­er mit den Abo-Bedin­gun­gen sind bei der Kon­gress- und Tou­ris­mus­zen­tra­le, der Thea­ter­kas­se und den Bür­ger­dien­sten in bei­den Rat­häu­sern erhält­lich. Der Ein­zel­kar­ten­ver­kauf beginnt am 1. Juli, Schü­ler und Stu­den­ten erhal­ten hier 50 Pro­zent Ermä­ßi­gung pro Kar­te. Mehr Infor­ma­tio­nen gibt es unter www​.thea​ter​-auf​-tou​ren​.bay​reuth​.de.